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09:03 Uhr, 23.02.2012

Auf der Suche nach lukrativen Gelegenheiten bei Ölaktien

London (BoerseGo.d) – Angesichts der im letzten Jahr fehlenden Dynamik bei den längerfristigen Ölpreisen und der zunehmenden gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten war 2011 für Ölaktien ein enttäuschendes Jahr. Diese Einschätzung vertritt das Rohstoff-Team der Fondsgesellschaft BlackRock in einem aktuellen Kommentar. So hätten Unternehmen aus dem Segment E&P (Exploration und Produktion) im MSCI World Energy Index um 12 Prozent nachgegeben. Öldienstleister büßten gar 15 Prozent an Wert ein. Nur die großen integrierten Ölgesellschaften, die Anleger als eher „defensive“ Werte einschätzten, erwiesen sich mit ihrem durchschnittlichen Anstieg von 10 Prozent als Stütze für den Energieindex, schreiben die Experten.

Für das Jahr 2012 erscheinen die Ölpreise unter der Annahme eines weltweiten BIP-Wachstums von rund 3 Prozent auf aktuellem Niveau gut gestützt, so BlackRock. „Nach der Arabellion sind die OPEC-Länder erpicht darauf, ihre Kassen gut gefüllt und ihre Bürger durch hohe Ölpreise bei Laune zu halten. Außerhalb der OPEC ist nach wie vor kaum mit einer Angebotsausweitung zu rechnen, die zudem in den Nicht-OPEC-Ländern deutlich höhere Kosten verursacht“, prognostizieren die Rohstoff-Spezialisten.

Aber auch in diesem Jahr geben es naturgemäß einige Unbekannte, vor allem auf der Angebotsseite, die für Turbulenzen sorgen könnten, heißt es warnend. Eine Eskalation des Konflikts mit dem Iran etwa oder eine zunehmend instabile Lage im Irak nach Abzug der US-Truppen könnte den Preis kurzfristig nach oben schnellen lassen und damit das Tempo der Wirtschaftserholung bremsen. Skepsis bleibe angebracht, so der Tenor des Rohstoff-Teams.

Wegen des kräftigen Kursrückgangs im letzten Jahr haben sich die Bewertungen der Unternehmen aus Sicht der BlackRock-Experten von ihrem tatsächlichen Betriebsumfeld abgekoppelt. So ist in den Kursen vieler Unternehmen – wie etwa der kanadischen Ölsandproduzenten – ein deutlich niedrigerer Ölpreis eingepreist als der, der an den Terminmärkten erzielbar ist. Damit die Bewertungen der Ölsandproduzenten den aktuellen Preis an den Terminmärkten widerspiegeln, müssten ihre Aktienkurse um ganze 50 Prozent steigen.

Nach Meinung von BlackRock ist es in der Vergangenheit dennoch immer wieder gelungen, günstig bewertete Unternehmen aufzuspüren, bei denen das Rohstoff-Team wegen laufender Restrukturierung mit einer Neubewertung rechnete – und damit Recht behielt. Beispiele seien unter anderem Conoco Phillips, Rowan, Marathon, BP und Tesoro. Solche Aktien würden sich ungeachtet des gesamtwirtschaftlichen Umfelds positiv entwickeln können, weshalb BlackRock immer auf der Suche nach neuen lukrativen Gelegenheiten ist – Nexen und Talisman sind zwei Firmen, auf die das in nächster Zeit zutreffen könnte.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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