Kommentar
11:20 Uhr, 18.05.2022

Auf dem Weg in die Turbo-Rezession

Ob es zu einer Rezession kommt, ist noch nicht ausgemacht. Aber falls doch, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie im Eiltempo kommt.

Erwähnte Instrumente

  • Bonus Cap Zertifikat auf ASML Holding
    Kursstand: 515,970 € (UniCredit Bank) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Bonus Reverse Cap Zertifikat auf ASML Holding
    Kursstand: 354,700 € (UniCredit Bank) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Bonus Cap Zertifikat auf ASML Holding - Kurs: 515,970 € (UniCredit Bank)
  • Bonus Reverse Cap Zertifikat auf ASML Holding - Kurs: 354,700 € (UniCredit Bank)
  • ASML Holding N.V. Aand.aan toon.(N.Y.Reg.)EO-,09 - WKN: A1J85V - ISIN: USN070592100 - Kurs: 561,630 $ (Nasdaq)
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 4.088,85 Pkt (S&P)
  • NVIDIA Corp. - WKN: 918422 - ISIN: US67066G1040 - Kurs: 181,770 $ (Nasdaq)

Der Grund dafür ist der gleiche, aus dem wir Öl, Mehl, Nudeln oder Toilettenpapier hamstern.

Wir hamstern, weil wir gemerkt haben, dass manche Waren nicht immer verfügbar sind. Also greifen wir zu, wenn wir sie kriegen – selbst wenn wir sie gerade nicht brauchen. Das ist rational, daher tun es auch Unternehmen.

Wie Hamstern Knappheiten verschärft

Durch Hamstern wird die Knappheit verschärft, weil zusätzliche Vorräte entstehen bzw. die Nachfrage stark steigt. Ein typisches Beispiel sind Halbleiter-Chips. Der Ukraine-Krieg, Chinas Lockdowns und die Lieferkettenprobleme, die daraus folgen, haben die Situation weiter verschärft.

Unternehmen suchen verzweifelt Lieferanten und ordern bei ihnen vielleicht die fünffache Menge ihres üblichen Chips-Bedarfs. Wenn das alle tun, steigt die gesamte Nachfrage plötzlich um den Faktor 5.

Aber diese Nachfrage ist nur eineHamster-Nachfrage“. Sobald sich die Lage entspannt, bricht diese Nachfrage über Nacht zusammen. Und eine Rezession könnte dies bewirken.

In der Rezession bricht die Nachfrage zusammen

Plötzlich ordern die Firmen weniger Chips. Dadurch können die Hersteller ihre Aufträge schneller abarbeiten. Die Kunden erhalten also mehr Chips als erwartet. Die Lager füllen sich, daher stornieren sie weitere Aufträge. Die Lieferanten können nun noch mehr liefern, aber die Kunden stornieren immer weiter, um nicht mit Teilen überschwemmt zu werden.

Diese Situation gibt es nicht nur bei Halbleitern, sondern auch bei vielen anderen Produkten und Rohstoffen. Eine Rezession könnte durch eine solche Abwärtsspirale der künstlich aufgeblähten Nachfrage die Wirtschaft im Eiltempo einbrechen lassen – vor allem, weil die Lieferanten auf ihren Investitionskosten sitzenbleiben.

Die Halbleiterbranche dürfte davon am stärksten betroffen sein. Das ist vermutlich der Grund, warum die Kurse von Halbleiteraktien seit Jahresbeginn stark gefallen sind: Während der S&P 500 seit seinem Hoch „nur“ rund 20 % verloren hat, brach die NVIDIA-Aktie um mehr als 50 % ein (siehe Chart).

Halbleiter vs. S&P 500
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Profiteur der Halbleiterkrise – im Schlechten wie im Guten

Der Hersteller von Produktionsanlagen für die Halbleiterindustrie, ASML aus den Niederlanden, wäre von Projektverschiebungen oder Stornierungen am stärksten betroffen. Die Aktie (rote Kurve) zeigte sich daher auch schon früh sehr schwach und fällt seitdem mit viel weniger Gegenbewegungen.

Allerdings steigt die Halbleiternachfrage langfristig weiter. Das kommt ASML als Marktführer zugute. Anleger können daher unter Umständen doppelt profitieren: Kurzfristig von einer möglichen Rezessionsschwäche, mittelfristig vom Halbleiter-Boom.

Zwei Strategien für Anleger

Dafür bieten sich Bonus-Zertifikate an. Sie sind „kursrichtungstolerant“ und ersparen das Timing. Dafür muss der Kurs in einem bestimmten Band bleiben.

Kurzfristig sind fallende Kurse oder eine Bodenbildung wahrscheinlich. Darauf kann man mit einem Reverse Bonus-Zertifikat setzen. Dabei gewinnt man, wenn der Kurs unterhalb einer bestimmten Marke („Barriere“) bleibt und profitiert bis zu einem bestimmten Mindestkurs („Cap“). Infrage kommt das REVERSE BONUS CAP ZERTIFIKAT AUF ASML HOLDING N.V. (WKN HB5SJ6) mit einer Laufzeit bis September 2022, das bis dahin eine Rendite von 11,1 % bringt, wenn der Kurs nicht über 625 Euro steigt (was vom aktuellen Kursniveau ca. 22 % entfernt ist).

Mittelfristig hat ASML aber bessere Aussichten, was Anleger mit dem klassischen BONUS CAP ZERTIFIKAT AUF ASML HOLDING N.V. (WKN HB5ZQY) nutzen können. Dieses hat eine Laufzeit bis 16.06.2023 und bringt bis dahin eine Rendite von 28,5 %, wenn der Kurs nicht unter 400 Euro fällt (rund 21 % aktuellen Kursniveau entfernt).

Beide Zertifikate sind zudem ohne Aufgeld. Dadurch hat man einen zusätzlichen (minimalen) Sicherheitspuffer, falls die Barriere in der Laufzeit doch erreicht wird.

Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der stock3 AG in einer Geschäftsbeziehung stehen.

Bitte beachte: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.

Offenlegung der Chefredaktion der stock3 AG wegen möglicher Interessenkonflikte

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