Auf Aufwärtstrend italienischer Wirtschaft setzen
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In der vergangenen Woche platzierte Italien Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren und einem Zinssatz von 4,92 Prozent. Im September musste der südeuropäische Staat den Käufern solcher Bonds noch eine Rendite von 5,24 Prozent bieten. Der Rückgang der Anleihe-Zinsen ist positiv zu werten, aber kein Grund zur Euphorie. Schließlich wird die Verschuldung Italiens im kommenden Jahr weiter steigen. Darüber hinaus steckt das Land in einer Rezession.
Korruption verhindert Wirtschaftswachstum
Vor Kurzem hat der italienische Senat ein Anti-Korruptionsgesetz mit einer großen Mehrheit verabschiedet. Daher dürfte im November auch die italienische Abgeordnetenkammer dem Gesetzesentwurf zustimmen. Dies wäre ein Schritt in die richtige Richtung, denn die Korruption ist laut Ministerpräsident Mario Monti ein großes Hindernis für Wirtschaftswachstum. Dem Gesetzesentwurf zufolge drohen in Italien Beamten bis zu acht Jahre Gefängnis und Mitarbeitern in Justizbehörden bis zu zehn Jahren Haft, wenn sie wegen Bestechlichkeit verurteilt werden. Zudem soll es nicht mehr möglich sein, Personen die wegen Korruption eine Haftstrafe von mehr als zwei Jahren verbüßt haben, in das italienische Parlament zu wählen.
Industriellenchef sieht Wachstumspotenzial
Gemäß den aktuellen Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) schrumpft die Wirtschaftsleistung Italiens in diesem Jahr um 2,3 Prozent und 2013 um 0,7 Prozent. Immerhin sieht der Industriellenchef Giorgio Squinzi in Italien ein Potenzial für ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um zwei Prozent pro Jahr. Um ein solches Wachstum zu erreichen, müsste laut Squinzi die Regierung die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der italienischen Industrie verbessern.
Italien-ETF zunächst nur beobachten
Noch sind die Perspektiven Italiens trist. Dies könnte sich mittel- bis langfristig ändern, sofern es der von Mario Monti geführten Regierung gelingt, die Konjunktur nachhaltig anzukurbeln. Da an der Börse stets die Zukunft gehandelt wird, sollten sich risikofreudige Anleger den ETF (WKN: A0YEDP) auf den italienischen Leitindex FTSE MIB vom Schweizer Bankhaus Credit Suisse auf die Beobachtungsliste setzen. Ein Einstieg drängt sich bei diesem Indexfonds derzeit allerdings nicht auf, da der italienische Aktienmarkt in den kommenden Wochen erneut korrigieren könnte. Der FTSE MIB umfasst die Aktien der 40 größten italienischen Unternehmen. Um den Index möglichst exakt abzubilden, investiert der Emittent in alle darin enthaltenen Titel. Die Schwergewichte in dem Kursbarometer sind die Anteilscheine der Energieversorger ENI (14,3 Prozent) und Enel (10,4 Prozent) sowie die Aktie des Bankkonzerns Unicredit (9,1 Prozent).Der Index wird vollständig repliziert. Erträge werden thesauriert. Als Alternative dazu bietet sich ein ETF von db x-trackers auf denselben Index (WKN: DBX1MB) an. Die Indexabbildung erfolgt synthetisch besichert, Erträge werden ausgeschüttet.
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