Auch Zypern stellt Hilfsgesuch an die Euro-Länder
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Brüssel/ Nikosia (BoerseGo.de) - Auch die Regierung Zyperns hat am Montag einen offiziellen Antrag auf Finanzhilfen der Eurozone gestellt. Zuvor hatte bereits Spanien formal ein Hilfsgesuch nach Brüssel gesandt. Die Nothilfen sollten die Risiken des angeschlagenen Finanzsektors für die zypriotische Wirtschaft „zügeln“, hieß es in dem Antrag aus Nikosia.
Zypern braucht nach eigenen Angaben mindestens 3 bis 4 Milliarden Euro, davon allein 1,8 Milliarden Euro für das zweitgrößte Geldinstitut des Landes, die Popular Bank. Ein volles Hilfsprogramm über mehrere Jahre könnte in eine Größenordnung von 10 Milliarden Euro kommen, wie die „Financial Times Deutschland“ am Dienstag berichtet.
Von den 17 Ländern der Euro-Zone sind jetzt schon fünf auf Hilfen der Rettungsschirme angewiesen. Der Vorsitzende der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker, hat auf das Hilfegesuch aus Zypern mit den Worten reagiert: „Die Eurogruppe wird den Antrag nun rasch untersuchen und Zypern eine formelle Antwort geben“. Er erwarte nun, dass die Euro-Länder der EU-Kommission und der Europäischen Zentralbank den Auftrag erteilen, Auflagen für die Hilfen auszuarbeiten. „Ich gehe davon aus, dass Zypern sich mit starker Entschlossenheit an die nötigen politischen Handlungen macht“, so Juncker weiter.
Die Ratingagentur Fitch hatte bereits zuvor die Kreditwürdigkeit des Inselstaates nach unten revidiert. Zypern wird nun nur noch mit "BB+" statt mit "BBB-" eingestuft - Ramschstatus. Langfristige Anleihen des Landes gelten damit als hoch spekulativ. Auch bei den Kollegen von Standard & Poor’s und Moody’s liegt die Bonität Zyperns so niedrig, dass es für viele Investoren schlichtweg unmöglich ist, sich zu engagieren.
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