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08:44 Uhr, 26.06.2012

Auch Zypern stellt Hilfsgesuch an die Euro-Länder

Brüssel/ Nikosia (BoerseGo.de) - Auch die Regierung Zyperns hat am Montag einen offiziellen Antrag auf Finanzhilfen der Eurozone gestellt. Zuvor hatte bereits Spanien formal ein Hilfsgesuch nach Brüssel gesandt. Die Nothilfen sollten die Risiken des angeschlagenen Finanzsektors für die zypriotische Wirtschaft „zügeln“, hieß es in dem Antrag aus Nikosia.

Zypern braucht nach eigenen Angaben mindestens 3 bis 4 Milliarden Euro, davon allein 1,8 Milliarden Euro für das zweitgrößte Geldinstitut des Landes, die Popular Bank. Ein volles Hilfsprogramm über mehrere Jahre könnte in eine Größenordnung von 10 Milliarden Euro kommen, wie die „Financial Times Deutschland“ am Dienstag berichtet.

Von den 17 Ländern der Euro-Zone sind jetzt schon fünf auf Hilfen der Rettungsschirme angewiesen. Der Vorsitzende der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker, hat auf das Hilfegesuch aus Zypern mit den Worten reagiert: „Die Eurogruppe wird den Antrag nun rasch untersuchen und Zypern eine formelle Antwort geben“. Er erwarte nun, dass die Euro-Länder der EU-Kommission und der Europäischen Zentralbank den Auftrag erteilen, Auflagen für die Hilfen auszuarbeiten. „Ich gehe davon aus, dass Zypern sich mit starker Entschlossenheit an die nötigen politischen Handlungen macht“, so Juncker weiter.

Die Ratingagentur Fitch hatte bereits zuvor die Kreditwürdigkeit des Inselstaates nach unten revidiert. Zypern wird nun nur noch mit "BB+" statt mit "BBB-" eingestuft - Ramschstatus. Langfristige Anleihen des Landes gelten damit als hoch spekulativ. Auch bei den Kollegen von Standard & Poor’s und Moody’s liegt die Bonität Zyperns so niedrig, dass es für viele Investoren schlichtweg unmöglich ist, sich zu engagieren.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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