Fundamentale Nachricht
13:45 Uhr, 20.06.2018

Auch Indien erhöht Zölle auf US-Waren

Nachdem die USA zusätzliche Zölle auf Stahl und Aluminium aus Indien verhängt hat, hebt Neu-Delhi ab Donnerstag die Zölle auf 30 US-Gütergruppen um bis zu 50 Prozent an. Schon jetzt ist der Subkontinent in vielen Bereichen abgeschottet.

Neu Delhi/ Brüssel (Godmode-Trader.de) - Der Handelskonflikt zwischen den USA und China treibt ständig neue Blüten. Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt wedeln jeden Tag aufs Neue mit der Zollkeule und drohen neuen Abgaben im gegenseitigen Handel an. Doch nicht nur mit China, auch mit der EU und Indien liegt Washington über Kreuz. Aber auch Neu Delhi weiß sich zu wehren.

Nachdem die USA zusätzliche Zölle auf Stahl und Aluminium aus Indien verhängt hat, hebt Neu-Delhi ab Donnerstag die Zölle auf 30 US-Gütergruppen um bis zu 50 Prozent an. Dazu zählen Motorräder von Harley Davidson, aber auch viele Agrarprodukte wie Äpfel, Walnüsse, Schokolade, Mandeln und Shrimps. Damit wollen die Inder die zusätzlichen US-Zölle von geschätzten 240 Mio. Dollar auf indische Importwaren kompensieren.

Der indische Markt ist in großen Bereichen abgeschottet. Dennoch gerierte sich der indische Ministerpräsident Narendra Modi vor zwei Wochen als Freihändler und sprach sich gegen den wachsenden Protektionismus aus. Es gebe Lösungen jenseits dieser Wälle, sagte er. Im vergangenen Jahr betrug das US-Handelsdefizit mit Indien knapp 23 Mrd. US-Dollar. Das waren sechs Prozent weniger als im Vorjahr 2016.

Die beschlossenen EU-Vergeltungszölle auf US-Produkte sollen ab Freitag gelten. Dies teilte die EU-Kommission heute mit. Die EU-Zusatzzölle sollen nun in einem ersten Schritt auf jährliche Importe aus den USA im Gegenwert von 2,8 Mrd. Euro erhoben werden. EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström sagte: Wegen der einseitigen Entscheidung der USA bleibe der Europäischen Union aber keine andere Wahl. Wenn die USA ihre Zölle zurücknehmen, fielen auch die EU-Maßnahmen weg.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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