Auch EVONIK erwischt es - Nächster Chemieriese wird vorsichtiger
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- Evonik Industries AGKursstand: 17,470 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Evonik Industries AG - WKN: EVNK01 - ISIN: DE000EVNK013 - Kurs: 17,470 € (XETRA)
Das entspricht einem Rückgang von 12 % gegenüber dem Vorjahreswert von 578 Mio. €. Der Umsatz sank um 11 % auf 3,50 Mrd. € (erwartet 3,73 Mrd. EUR), was vor allem auf den Verkauf des Superabsorber-Geschäfts sowie negative Währungseffekte zurückzuführen ist. Die Absatzmengen reduzierten sich um 4 %, während die Preise weitgehend stabil blieben.
"Das zweite Quartal war geprägt von schwacher Nachfrage und hoher Verunsicherung“, sagte Vorstandschef Christian Kullmann. Auch Finanzvorständin Maike Schuh sprach von einer deutlichen Eintrübung der Lage in den Monaten Mai und Juni. Die bereinigte EBITDA-Marge hielt sich mit 14,5 % nahezu stabil (Q2 2024: 14,7 %). Das Konzernergebnis stieg – vor allem aufgrund entfallender Rückstellungen – auf 120 Mio. €, nach einem Minus von 5 Mio. € im Vorjahreszeitraum.
Free Cashflow bricht ein – Liquiditätssicherung im Fokus
Anders stellt sich die Entwicklung beim Free Cashflow dar: Dieser fiel im zweiten Quartal auf -211 Mio. €, nachdem Evonik im Vorjahr noch einen positiven Wert von 217 Mio. € ausgewiesen hatte. Ursächlich waren insbesondere höhere Auszahlungen für variable Vergütung sowie ein Anstieg des Nettoumlaufvermögens. Der Anteil des Nettoumlaufvermögens am Umsatz lag mit 19,3 % deutlich über dem historischen Mittelwert von etwa 16 %, was den Spielraum für eine Normalisierung im zweiten Halbjahr eröffnet.
Trotz der Belastungen hält der Konzern an seiner Jahresprognose fest – erwartet das bereinigte EBITDA jedoch nur noch am unteren Ende der Spanne von 2,0 bis 2,3 Mrd. € (erwartet 2,02 Mrd. EUR). Stabilisierend wirken sollen dabei interne Effizienzmaßnahmen, der Wegfall geplanter Wartungsstillstände sowie der Hochlauf neuer Kapazitäten, etwa bei Biosurfactants, Katalysatoren und Pflegewirkstoffen.
Auch für den Free Cashflow zeigt sich das Management zuversichtlich, die angestrebte Cash Conversion Rate von rund 40 % bis Jahresende wieder zu erreichen. Dazu soll nicht zuletzt die geplante Kürzung der Sachinvestitionen um 100 Mio. € auf 750 Mio. € beitragen. Die Kapitalrendite (ROCE) erwartet Evonik auf dem Niveau des Vorjahres von 7,1 %.
Mittelfristige Ziele bleiben ambitioniert
Evonik bekräftigt seine strategischen Mittelfristziele bis 2027: Das bereinigte EBITDA soll gegenüber 2023 um 1 Mrd. € steigen – jeweils zur Hälfte durch organisches Wachstum und interne Optimierung. Parallel strebt der Konzern eine ROCE von rund 11 % sowie einen Cashflow-Umsatz-Anteil von dauerhaft über 40 % an. Der Anteil nachhaltiger Produkte („Next Generation Solutions“) am Umsatz soll bis 2030 auf über 50 % steigen, die Treibhausgasemissionen um 25 % gegenüber 2021 sinken.
Die strategische Planung basiert auf einem kumulierten operativen Cashflow von etwa 5,5 Mrd. € bis 2027. Davon sind 25 % für wachstumsorientierte Investitionen, 25 % für Dividenden, und 30 % für technologieerhaltende Maßnahmen vorgesehen. Zusätzlich sind – je nach Lage – Aktienrückkäufe oder Schuldenabbau möglich.
Fazit: Evonik navigiert durch ein konjunkturell schwieriges Jahr mit nachlassender Nachfrage und eingetrübter Visibilität. Der deutliche Rückgang des Free Cashflows unterstreicht die kurzfristigen Herausforderungen, doch das Unternehmen setzt auf Besserung im zweiten Halbjahr. Die Prognosesenkung wurde von Analysten schon allgemein erwartet und überrascht nur moderat negativ. Die Evonik-Aktie bleibt aber ein schwieriges Anlagevehikel angesichts der aktuellen konjunkturellen Stimmung. Hier muss erst Besserung eintreten.
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Jahr | 2024 | 2025* | 2026e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 15,16 | 14,74 | 15,09 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 1,67 | 1,50 | 1,70 |
KGV | 10 | 12 | 10 |
Dividende je Aktie in EUR | 1,17 | 1,17 | 1,17 |
Dividendenrendite | 6,76% | 6,76% | 6,76% |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei |

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