Auch die nordischen Ökonomien verlieren an Dynamik
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Frankfurt (BoerseGo.de) – In ihrem aktuellen Economic Outlook wittern die Experten der Investmentgesellschaft Nordea Investment Funds Krisenzeiten. Diverse Wirtschaftsindikatoren zeigten sehr unsichere Zeiten für die Weltwirtschaft an. „Das Aktivitätsniveau in den USA und in Europa hat sich deutlich verlangsamt, und unser grundlegendes Prognose-Szenario bis einschließlich 2013 bezieht jetzt den Faktor Niedrigwachstum in der „alten Welt“ mit ein. Es muss jedoch betont werden, dass das Risiko einer erneuten leichten Rezession in beiden Regionen recht hoch ist“, schreiben die Nordea-Ökonomen. Nordea blickt im aktuellen Marktkommentar auf die nordischen Wirtschaften, die noch von soliden Finanzen zehren könnten, letztlich aber an Dynamik verlören:
Schweden: Nach einem rasanten Wachstum in der ersten Jahreshälfte 2011 verliert die schwedische Wirtschaft an Auftrieb. Das Wirtschaftswachstum wird aufgrund der globalen Ermattung 2012 eher träge verlaufen. Das Exportwachstum ist bereits in Mitleidenschaft gezogen worden, und die jüngste Talfahrt der Börse sowie ein kriselnder Arbeitsmarkt werden den Konsum 2012 einschränken. Die Investitionen werden ebenfalls von der Unruhe auf den Finanzmärkten beeinflusst und werden im kommenden Jahr nur langsam steigen. Die öffentlichen Finanzen befinden sich in einem Gleichgewicht und werden trotz des schwachen Wachstums einen leichten Aufwärtstrend verzeichnen können. Die Inflation liegt innerhalb des abgesteckten Ziels von 2 Prozent.
Norwegen: Obwohl sich die Prognosen für die norwegische Wirtschaft verschlechtert haben, gibt es weiterhin Grund anzunehmen, dass Norwegen weit weniger als andere Länder in Mitleidenschaft gezogen werden wird. Die Ölgesellschaften werden ihre Investitionen markant steigern, nicht nur in Norwegen, sondern auch in anderen Ländern. Die geringe Arbeitslosigkeit und der angemessene Anstieg von Löhnen und Gehältern führen zu einem tendenziell steigenden Konsum; Unruhen im Finanzsektor und der Abwärtstrend an der Börse könnten die Dynamik jedoch dämpfen.
Dänemark: In Kopenhagen spürt man weiterhin die Nachwirkungen des erlahmten Immobilienmarktes nach der letzten Finanzkrise. Das Wirtschaftswachstum verläuft seit Ende 2009 wenig überzeugend, und Dänemark befindet sich erneut in einer technischen Rezession. Vor diesem Hintergrund haben wir unsere Wachstumsprognosen für 2011 und 2012 nach unten angepasst. Wir erwarten jetzt für beide Jahre ein Wachstum um etwa 1 Prozent. Das Wachstum wird jedoch in diesem Zeitraum an Dynamik gewinnen und 2013 1,5 Prozent erreichen.
Finnland: Die Wirtschaftsaussichten für Finnland sind düsterer geworden. Die Exporte werden sich weit weniger positiv entwickeln als bisher angenommen, und die Unternehmen werden wahrscheinlich Investitionsprojekte zurückstellen müssen. Ein schwächeres Verbrauchervertrauen bremst den privaten Konsum und auch die Immobilieninvestitionen. Wir haben unsere BIP-Prognose für das Jahr 2012 um annähernd die Hälfte reduziert und von 3 auf 1,6 Prozent herabgestuft. Mit einem derart bescheidenen Wachstum wird die Beschäftigung kaum steigen, und die neue Regierung wird gezwungen sein, ein Gleichgewicht zwischen dem Ankurbeln des Wirtschaftswachstums und einem Haushaltsdefizit zu finden, das den politischen Spielraum einschränkt.
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