Kommentar
08:48 Uhr, 07.12.2011

Auch Deutschland ist angezählt

Die Anleihen der Euro-Krisenländer sind unter Druck. Doch auch die Bonds etablierter Staaten wie Deutschland finden nur schleppenden Absatz. Mittels Turbos sind verschiedene Strategien möglich.

Die europäische Schuldenkrise hält die Märkte weiter in Atem. Ende der vergangenen Woche sorgte eine Reihe von Herabstufungen seitens der Ratingagenturen für neuen Abwärtsdruck: Am Donnerstag wurde die Kreditwürdigkeit Portugals von der Ratingagentur Fitch auf Ramschniveau herabgestuft. Das gleiche Urteil fällte Moody’s über Ungarn. Am Freitag kam sogar das bislang als relativ solide geltende Belgien unter Beschuss: Standard & Poor‘s (S&P) senkte die Kreditwürdigkeit von AA+ auf AA.

Insbesondere für die Anleihenmärkte dieser Länder bleiben solche Herabstufungen nicht ohne Folgen. Investoren fliehen aus den Bonds, im Gegenzug schnellen die Renditen nach oben. In der Folge müssen die betroffenen Staaten bei der Emission von neuen Staatsanleihen deutlich ungünstigere Konditionen in Kauf nehmen. In Belgien erreichte die Rendite zehnjähriger Papiere zuletzt 5,8 Prozent. Das Karussell aus sinkenden Anleihekursen und steigenden Renditen dreht sich immer schneller.

Äußerst problematisch ist die Lage in Italien. Der Regierungswechsel hat das Vertrauen der Investoren in die Sanierung der italienischen Staatsfinanzen nicht gestärkt. Obwohl die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag dem Land bei der Auktion neuer Staatsanleihen unter die Arme gegriffen hat, zogen die Renditen von Papieren mit zehnjähriger Laufzeit auf 7,3 Prozent an. Allerdings gibt es auch zahlreiche Stimmen, die den Ausverkauf italienischer Staatsanleihen inzwischen für übertrieben halten. Freilich ist die Verschuldung mit rund 120 Prozent des BIPs immens hoch. Doch zumindest in Sachen Staatsdefizit steht Italien vergleichsweise gut da.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die EZB den Kauf italienischer Staatsanleihen ausweitet, um die Renditen zu drücken, ist groß. Schließlich muss das Land allein 2012 rund 300 Mrd. Euro an Altschulden refinanzieren. Auch eine „Lösung“ in Form eines generellen Staatsanleihenaufkaufprogramms durch die EZB oder die Einführung von Eurobonds könnten zu einer Trendwende führen. Zudem wird über ein 600 Mrd. Euro schweres „Italien-Programm“ seitens des Internationalen Währungsfonds (IWF) spekuliert. Insofern setzen mutige Anleger mittels eines Turbo Long-Zertifikats (ISIN DE000CK5HNS2) von der Commerzbank auf eine Kurserholung beim Euro BTP-Future. Das Papier bildet Gewinne des italienischen Anleihenbarometers mit einem Hebel von 5,9 ab. Wer für Italien hingegen ein „Griechenland-Szenario“ erwartet, greift zu einem Turbo Short-Zertifikat (ISIN DE000CK46RB5) mit Hebel 5,8.

Die Turbulenzen in der Eurozone haben inzwischen auch bislang als stabile Schuldner geltende Staaten wie Finnland, die Niederlande und Österreich erreicht. Die Preise für Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps, CDS) dieser Länder ziehen an. Sogar Deutschland gerät zunehmend unter Beschuss: Bei einer Auktion neuer Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren blieb die Bundesfinanzagentur auf etwa einem Drittel der Papiere sitzen. Bei einem Angebot im Volumen von 6,0 Mrd. Euro fanden nur Anleihen im Wert von 3,89 Mrd. Euro Absatz. Die Reaktion der Märkte folgte auf dem Fuß: Der für deutsche Staatsanleihen richtungsweisende Euro Bund-Future verlor an dem Auktionstag knapp 1 Prozent auf gut 136 Punkte. Inzwischen ist das Barometer, das im Sommer bis auf fast 140 Punkte hinaufgeschossen war, weiter abgerutscht – der Status Deutschlands als sicherer Hafen bröckelt. Ein Turbo Short-Zertifikat (ISIN DE000CK45UJ4) auf den Euro Bund-Future von der Commerzbank ist die passende Antwort.

Fazit: Der für deutsche Staatsanleihen richtungsweisende Euro Bund-Future hat von seinem Hoch bei knapp 140 Punkten kräftig Federn gelassen. Im Gegenzug sind die Renditen für deutsche Staatsanleihen nach oben geschnellt. Anscheinend beginnen Marktteilnehmer, an der Kreditwürdigkeit Deutschlands zu zweifeln. Langfristig orientierte Anleger setzen auf eine Fortsetzung des Abwärtstrends. Ideal dafür geeignet ist das Turbo Short-Zertifikat von der Commerzbank. Das Papier setzt Kursverluste des deutschen Staatsanleihenbarometers mit einem Hebel von 8,3 in Gewinne um. Der Effekt gilt natürlich auch umgekehrt. Sollten die Kurse deutscher Staatsanleihen wider Erwarten anziehen, sind mit dem Papier hohe Kursverluste möglich. Die Knock-Out-Barriere liegt bei 150,09 Punkten. So hoch stand der Euro Bund-Future noch nie. Der Abstand zur Barriere beträgt relativ komfortable 11,7 Prozent. Dennoch ist das Papier unter dem Strich nur für risikobereite Anleger geeignet. Zudem sollte der Kapitaleinsatz begrenzt werden.

Hier für den Gratis-Newsletter ZERTIFIKATE // AUSTRIA anmelden:

http://www.zertifikate-austria.at/start

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen