Attraktive Bewertungen bei Anleihen schaffen Anlagechancen
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Zeit des billigen Geldes läuft nicht bis ans Ende aller Tage. Erst jüngst hat die US-Notenbank ihren Rückzug von den Geldlockerungsmaßnahmen angekündigt. Die Folge: Am Anleihen- und Währungsmarkt ist es zu einem Ausverkauf gekommen. „Die extreme Volatilität der vergangenen Monate war auf kurze Sicht zwar extrem schmerzhaft, sie hat aber auch dafür gesorgt, dass das Bewertungsniveau vieler Assets wieder deutlich attraktiver ist,“, ist Brian Hess, Fondsmanager bei der Legg Mason-Tochter Brandywine Global, überzeugt.
Hess versucht, nach eigenen Angaben, derzeit vor allem aus solchen Märkten einen Vorteil zu ziehen, in denen entweder Staatsanleihen (oder Währungen) massiv geschwächt sind. Beispiele dafür seien Indonesien sowie Thailand. „Im Großen und Ganzen lagen wir mit unserem Ausblick richtig“, sagt Hess: „Als Ergebnis haben wir die Duration in unseren Porfolios verkürzt und unser Engagement in amerikanischen und britischen Staatsanleihen zurückgefahren.“ Stattdessen habe man sich defensiver aufgestellt, indem man aus den Märkten der Industrienationen ausgestiegen sei. „Hier waren steigende Zinsen sehr wahrscheinlich“, erklärt Hess.
Und auch künftig sieht der Fondsmanager gute Chancen, da das makroökonomische Bild, ebenso wie das Wachstum in den USA intakt bleibe, China die Abkühlung der Wirtschaft geschickt manage und die Rohstoffpreise nicht ausbrechen. „Mit Blick auf die Eurozone gehen wir davon aus, dass der fiskalische Klotz am Bein in den nächsten zwölf Monaten nach und nach verschwindet“, sagt Hess. „Nächstes Jahr um diese Zeit wird das Ausmaß der Sparmaßnahmen in den europäischen Peripheriestaaten schon für viel weniger Gegenwind sorgen.“ Insgesamt sollte sich die Wirtschaft überall und zwar ohne großen Inflationsdruck erholen, glaubt Hess. „Das bedeutet auch, dass die Fed ihre Maßnahmen nicht zu schnell verschärfen darf, wenn sie ihre Anleihenkäufe zurückfahren will. Möglicherweise war das, was wir im Mai gesehen haben, einfach nur eine reflexartige Überreaktion aus Angst vor einer großen Liquiditätswende“.
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