Atombranche warnt vor Hängepartie beim Rückbau von AKWs
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München/ Berlin (BoerseGo.de) – Der endgültige Abriss der Atommeiler in Deutschland dürfte sich länger hinziehen als derzeit angenommen. Grund ist der strahlende Atommüll, für den in absehbarer Zeit kein geeignetes Endlager zur Verfügung steht. Die Atombranche hat nun ausdrücklich davor gewarnt, dass es wegen der Entsorgungsengpässe zu jahrelangen Verzögerungen beim Rückbau von Atommeilern kommen kann. "Die Politik erwartet von uns, dass wir Anlagen zurückbauen und nicht als 'strahlende Ruinen' in der Landschaft stehen lassen", sagte der Präsident des Atomforums, Ralf Güldner, der "Süddeutschen Zeitung" von Montag. "Aber dafür brauchen wir ein funktionierendes Lager Konrad. Eigentlich sollte Konrad 2015 schon bereit sein. Jetzt rechnen wir damit nicht vor 2019."
Der Schacht Konrad ist ein stillgelegtes Erzbergwerk bei Salzgitter. Dort soll schwach- und mittelradioaktiver Müll aus den stillgelegten Kraftwerken eingelagert werden. Doch der Schacht ist noch lange nicht fertig. Wie die Zeitung berichtet, könnte das Lager womöglich gar erst 2022 einsatzbereit sein.
Für die Anlagen, die im vergangenen Jahr stillgelegt wurden, könnte der Rückbau laut Güldner rein technisch bereits 2025 abgeschlossen sein. Statt aber zeitnah mit dem Abriss zu beginnen, müssten AKW-Betreiber aufgrund der Unsicherheit ihre Kernkraftwerke zunächst versiegeln und erst zu einem späteren Zeitpunkt später abreißen. Erst nach 40 bis 45 Jahren wären die Standorte dann von den Atomruinen befreit.
Das für die Entsorgung radioaktiver Abfälle zuständige Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat laut der Zeitung die Vorwürfe zurückgewiesen. Ein Zusammenhang zwischen der Verspätung von Konrad und Verzögerungen beim Rückbau sei "nicht nachvollziehbar", sagte ein Sprecher.
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