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16:00 Uhr, 08.09.2011

"Athen wird die Euro-Zone verlassen müssen"

London (BoerseGo.de) - Trotz Rettungsschirm hat sich die Lage im hochverschuldeten Griechenland jüngst weiter zugespitzt. Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle hält deshalb einen Austritt Athens aus der Euro-Zone zusehends wahrscheinlicher. „Die europäischen Peripherie-Staaten, insbesondere Griechenland, sind hoch verschuldet, befinden sich in einer Rezession und haben einen Wechselkurs, der nicht wettbewerbsfähig ist. Sie sind deshalb mit einer Reihe extrem unattraktiver Folgen konfrontiert“, meint Mark Burgess, Chief Investment Officer von Threadneedle. Die Taktik des stetigen Hineinpumpens von neuen Milliarden steigere die Wettbewerbsfähigkeit Griechenlands nicht. Diese könnte nur durch eine sehr signifikante Reduktion des Lebensstands der Griechen gestärkt werden, so Burgess. Mit anderen Worten: durch eine Verlängerung der griechischen Rezession/Depression.

„Aus diesen Gründen wächst bei uns die Überzeugung, dass Griechenland die Euro-Zone verlassen wird. Die Frage ist, ob dieses Ereignis in einer geordneten Weise ablaufen würde: Begleitet von einer staatlichen Rekapitalisierung des Bankensystems, Zinssenkungen und massiven Liquiditätsspritzen. Oder würde keine Koordination stattfinden? Im Falle einer Koordination könnte das Ergebnis positiv sein und die Märkte könnten endlich wieder nach vorne blicken", ist Burgess überzeugt. Für Griechenland wäre der Austritt allerdings ein extrem schmerzhaftes und traumatisches Ereignis, vermutet der Ökonom. Aber bei guter Planung würde der Austritt aus der Euro-Zone Griechenland zumindest die Möglichkeit geben, wieder Fortschritte zu machen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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