Nachricht
08:00 Uhr, 13.02.2012

Athen: Parlament sagt nach stürmischer Debatte "Ja" zum Sparkpaket

Athen (BoerseGo.de) - In der vergangenen Nacht hat das griechische Parlament das von Brüssel oktroyierte Sparpaket nach langer, hitziger Debatte abgesegnet. Damit ermöglichen die Abgeordneten weitere Milliarden-Hilfskredite der Europäischen Union. Die Ausgaben des Landes sollen um rund 1,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes gesenkt werden. Bis 2015 will Athen rund 14 Milliarden Euro sparen, allein in diesem Jahr sollen es 3,3 Milliarden Euro sein.

Die gebilligten Einschnitte sehen unter anderem starke Lohnkürzungen im Privatsektor (bei Mindestlohn und Renten) sowie Entlassungen von 150.000 Staatsbediensteten bis zum Jahr 2015 vor. Allein in diesem Jahr soll nach Angaben der Regierung rund 15.000 Staatsbediensteten gekündigt werden.

Bei der Abstimmung im Parlament stimmten 199 der 278 anwesenden Abgeordneten für die Sparvorschläge. Es gab 74 Gegenstimmen von kommunistischen und linken Abgeordneten und Abweichlern aus den Reihen der beiden großen Parteien. Der Parlamentspräsident in Athen musste in der stürmischen Debatte mehrmals einschreiten, weil einzelne Abgeordnete die Aussprache mit Beschimpfungen störten. Die Fraktionen von Konservativen und Sozialisten schlossen unmittelbar nach dem Votum denn auch jeweils etwa 20 Abgeordnete aus ihren Reihen aus, die gegen den Entwurf gestimmt hatten.

Die Parlamentsdebatte war von schweren Ausschreitungen bei Protesten mit insgesamt rund 100.000 Teilnehmern in der Hauptstadt Athen und in Thessaloniki begleitet.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten