Athen gerät weiter unter Druck
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Athen/ Brüssel (BoerseGo.de) - Die Gespräche der griechischen Regierung mit der Troika aus EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) sind am Sonntag ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die drei Institutionen hatten in den Verhandlungen über das zweite Hilfspaket den Reformdruck auf die Regierung in Athen noch einmal erhöht. Es stehe auf des Messers Schneide, sagte Finanzminister Evangelos Venizelos nach einer Telefonkonferenz mit seinen Kollegen aus der Euro-Zone am Samstag.
Die internationalen Kreditgeber haben Griechenland nun ein Ultimatum gestellt. Bis Montagmittag müssten die Koalitionsparteien mitteilen, ob sie die Sparauflagen im Gegenzug für weitere Finanzhilfen akzeptierten, berichtete ein Sprecher der sozialistischen Pasok-Partei am Sonntag. Dann wäre es zeitlich noch möglich, dass die Euro-Arbeitsgruppe in Brüssel über die Absichtserklärung beraten könne. Insgesamt fordert die Troika die Entlassung von 150.000 Staatsbediensteten bis 2015. Zudem sollen zahlreiche Renten gekürzt werden.
Der Chef der Euro-Gruppe, Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker, hatte Athen am Wochenende mit einem Ende der EU-Hilfen gedroht. Sollte Griechenland die notwendigen Reformen nicht umsetzen, könne es nicht erwarten, "dass Solidaritätsleistungen von den anderen erbracht werden", sagte Juncker in einem Gespräch mit dem Magazin "Spiegel".
Die Uhr tickt gnadenlos weiter. Die Griechen müssen bereits im März mehrere Anleihen im Milliardenvolumen zurückzahlen, Zinsen gezahlt und neue Schulden aufgenommen werden. Ist Griechenland zu diesen Leistungen nicht in der Lage, geht das Land unkontrolliert in die Pleite.
Der drohende Staatsbankrott ist das beherrschende Thema des deutsch-französischen Gipfeltreffens am heutigen Montag in Paris mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Nicolas Sarkozy. Um Griechenland zu retten, wird eine stärkere Beteiligung der Europäische Zentralbank (EZB) und der nationalen Notenbanken am Rettungspaket für das Land in Betracht gezogen.
Aus Protest gegen weitere Sparanstrengungen riefen die großen Gewerkschaften in Griechenland zu einem 24-stündigen Streik am Dienstag auf. Die Hellenen fürchten, dass die radikalen Reformen die Wirtschaftskrise in dem Land noch verschärfen.
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