Athen: Geplanter Schuldenschnitt ist immer noch zu niedrig
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Hamburg/ Kiel (BoerseGo.de) - Der geplante Schuldenschnitt für das vor dem Abgrund stehende Griechenland ist nach Einschätzung von Experten zu niedrig, um das Land aus der Schuldenspirale befreien zu können. Falls die Zinsen nicht dramatisch sinken, hat das Land nur mit einem Schuldenschnitt von über 80 Prozent eine Chance. Zu diesem Resultat kam laut dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ ein Team von Ökonomen um Henning Klodt vom Kieler Institut für Weltwirtschaft.
Die Kieler Ökonomen haben für jedes Euro-Land berechnet, um welchen Betrag die Einnahmen im Haushalt die Ausgaben übertreffen müssten, damit der Finanzminister die Zinsen dauerhaft bezahlen kann. Die Idee dahinter: Nur wenn ein Staat keine neuen Schulden machen muss, um die Zinsen für bestehende Verbindlichkeiten zu bezahlen, sind seine Finanzen langfristig tragfähig.
Laut dem Nachrichtenmagazin sollen Griechenland-Gläubiger statt den ursprünglich angepeilten 50 Prozent nun offenbar 65 bis 70 Prozent ihrer Forderungen aufgeben. Nach Ansicht von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann wird der angestrebte Schuldenschnitt Europa auch auf lange Sicht teuer zu stehen kommen. "Die Erwartung war, dass Staatsanleihen zu 100 Prozent zurückgezahlt werden. Dieses Prinzip wurde verletzt - und zwar entgegen allen Aussagen, die zuvor gemacht worden waren", sagte Ackermann den Nachrichtenagenturen dpa-AFX und dpa. "Dafür werden wir einen hohen Preis zahlen müssen, unter anderem in Form höherer Zinsen, die Investoren von vielen Regierungen verlangen werden."
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