Nachricht
14:05 Uhr, 26.08.2011

Athen fordert hohe Gläubigerteilnahme bei Anleihentausch

Athen (BoerseGo.de) – Athen stellt für den auf dem jüngsten Rettungsgipfel beschlossenen Anleihetausch konkrete Bedingungen: Das Finanzministerium fordert für die geplante Mitwirkung privater Gläubiger am nächsten Rettungspaket eine Beteiligungsquote von 90 Prozent, wie das Ministerium in einer Stellungnahme mitteilte. Die Quote bezieht sich auf die Summe griechischer Staatsanleihen in den Büchern von Finanzinstituten, die spätestens Ende Dezember 2020 fällig werden. „Wenn diese Schwellen nicht erreicht werden, wird Griechenland keinen Teil der in diesem Brief beschriebenen Transaktion durchführen“, heißt es in dem Schreiben, das auf der Webseite der Athener Börse veröffentlicht wurde.

Mit Beschluss des Euro-Krisengipfels vom 21. Juli wurden Banken und Versicherungen aufgefordert, diese Papiere in Anleihen mit längerer Laufzeit umtauschen. Der internationale Bankenverband IIF schätzte damals, dass dies bei 90 Prozent der fraglichen Anleihen gelingen werde. Die griechische Regierung stellte jetzt aber erstmals klar, dass sie bei einer geringeren Beteiligung den Anleihetausch ganz abblasen könnte.

Für Athem wäre eine Umtauschquote von weniger als 90 Prozent sehr problematisch: Neben der zu erwartenden geringeren Entlastung müsste die Regierung fürchten, dass künftig die Euro-Geberländer von neuen Notkrediten für Griechenland Abstand nichts mehr wissen wollten.

Griechenland will Bonds im Volumen von 135 Milliarden Euro tauschen bzw. verlängern. Der Tausch ist an einen mindestens 21-prozentigen Forderungsverzicht der privaten Gläubiger bei alten Schulden gekoppelt.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten