Athen: Barroso fordert stärkere Reformanstrengungen
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Athen/ Warschau/ Riga (BoerseGo.de) - EU-Kommissionspräsident Manuel Barroso hat an die griechische Regierung appelliert, die Spar- und Reformauflagen zeitnah umzusetzen. Griechenland werde nur dann in der Eurozone bleiben können, wenn Ergebnisse vorgelegt würden, sagte Barroso am Donnerstagabend nach einem Treffen mit Regierungschef Antonios Samaras in Athen. Es dürfe keine Verzögerungen mehr geben. Samaras erwiderte, seine Regierung werde konsequent Reformen und Privatisierungen angehen und den Staat verschlanken.
Die Drei-Parteien-Koalition in Athen berät derzeit über ein weiteres Sparpaket im Umfang von mehr als elf Milliarden Euro in den kommenden zwei Jahren. Presseberichten zufolge sollen die Renten auf höchstens 2.200 Euro begrenzt werden. Außerdem solle es zusätzliche Kürzungen im Gesundheitsbereich geben. Die Verhandlungen über das Sparprogramm werden am Montag fortgesetzt. Die Troika-Kontrolleuer von EU, EZB und IWF wollen sich an diesem Freitag mit Samaras treffen. Von ihrem Bericht hängt ab, ob Griechenland weitere Hilfsgelder erhält.
CSU-Chef Horst Seehofer hat derweil zusätzliche Finanzhilfen an Griechenland über die beiden bereits beschlossenen Rettungspakete hinaus ausgeschlossen. „Ein drittes halte ich nicht für mehrheitsfähig in der Berliner Koalition", sagte der bayerische Ministerpräsident am Freitag am Rande eines Besuchs in der polnischen Hauptstadt Warschau. Bei aller Bereitschaft zur Solidarität müsse man darauf achten, Deutschland nicht zu überfordern, meinte Seehofer.
Das in die Währungsunion strebende Lettland fordert unterdessen einen raschen Austritt Griechenlands aus der Eurozone. Man sollte so schnell wie möglich einen Weg dafür finden, sagte Finanzminister Andris Vilks in Riga. Lettland hofft auf einen Beitritt zur Eurozone im Jahr 2014. Ähnlich hatte sich bereits Tschechiens Präsident Vaclav Klaus geäußert. Er schrieb in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt", die EU müsse Krisenländern den Austritt aus der Eurozone und die Rückkehr zu ihren eigenen Währungsarrangements ermöglichen.
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