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15:28 Uhr, 22.06.2012

Asiatische Aktien bleiben attraktiv

London (BoerseGo.de) – Die chinesischen Aktien haben im Mai deutlich nachgegeben. Nach Ansicht von Francis Chung, Produktspezialist Asien / Aktien Asien-Pazifik bei HSBC Global Asset Management lag dies vor allem an der Eurokrise und den schwachen weltweiten Wirtschaftsdaten. „Was die grundlegenden ökonomischen Daten anbelangt, entwickelt sich dieses Jahr so, wie wir es erwartet haben“, führt Chung in seinem aktuellen Marktausblick aus. „Das Wirtschaftswachstum in der Berichtsregion verlangsamt sich, was zum Teil an der schleppenden weltweiten Nachfrage liegt. Zudem wird der Markt weiterhin von den Gewinnerwartungen für 2012 gebremst. Gleichzeitig reagieren Regierungen und Notenbanken mit konjunkturstimulierenden Maßnahmen“. China etwa habe die Reservequote für Banken weiter gelockert, beschleunige mehrere Infrastrukturprogramme und fördere den Absatz von Haushaltsgeräten. „Dies dürfte zu einer bescheidenen Erholung in der zweiten Jahreshälfte beitragen“, so Chung.

Mit Blick auf die wichtigsten asiatischen Märkte China, Hongkong, Indien, Südkorea und Thailand führt der HSBC-Experte weiter aus: „Gleichwohl bleiben die Aktienmärkte in der Region kurzfristig abhängig von der Investorenstimmung – und die wird maßgeblich von der Eurozone beeinflusst. Die Wahlen in Griechenland, die fortdauernden Verhandlungen und Gipfeltreffen eröffnen in den kommenden Monaten einen weiten Raum für Überraschungen – positiven wie negativen“.

Die Aktienbewertungen in der Berichtsregion bleiben laut Chung im historischen Vergleich attraktiv. Der MSCI Asia ex Japan Index notiert im Vergleich zum MSCI World Index weiterhin mit einem Abschlag, obwohl Asien im Hinblick auf Schulden und Wachstumsperspektiven besser dasteht. „Wir glauben, dass die Kombination von günstiger Bewertung und flankierenden politischen Maßnahmen in diesem Jahr Spielraum für weitere Kurssteigerungen in der Berichtsregion eröffnet. Unser Fokus auf nachhaltiger Profitabilität bei attraktiver Bewertung lässt uns die Bereiche Nichtbasiskonsum, Energie und Grundstoffe übergewichten. Wir sind in defensiven Sektoren wie Telekommunikation oder Versorger untergewichtet, die relativ teuer bleiben. Auf Länderebene sind wir in Taiwan, Singapur und Malaysia untergewichtet und denken, dass in China und Südkorea bessere Kaufgelegenheiten zu finden sind,“ so Chung.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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