Kommentar
14:30 Uhr, 16.09.2009

Arriba, arriba, ándale, ándale …

„Speedy Gonzales“, die schnellste Maus von Mexiko kommt jetzt aus Schwaben, genau genommen von der Landesbank Baden-Württemberg und hört auf den Namen „Zanonia-Speed“-Zertifikat. Der direkte Widersacher der berühmten Trickfigur ist aber diesmal nicht etwa „Kater Sylvester“ oder „Duffy Duck", sondern der zugrunde liegende Euro STOXX 50 Index, dessen Launen das zweijährige Papier an den bereits alle sechs Monate anstehenden Bewertungstagen gerne die Hacken zeigen möchte. Dafür ist es allerdings notwendig, dass das Euroland-Barometer dann mindestens noch auf seinem Startniveau notiert. Gelingt das Kunststück bereits am 23. März 2010, kann der Anleger eine schnelle Rendite von fünf Prozent einstreichen und das ohne jegliche eigene Kraftanstrengung, die vorzeitige Fälligstellung eingeschlossen. Sollte der Index aber bei dem Wettlauf die Nase aber doch vorn behalten, wiederholt sich das Schauspiel noch dreimal bis zum 23. September 2011, dem finalen Stichtag. Als Siegsprämie stehen dann kumulierte 20 Prozent auf dem Spiel. Verliert der rasante „Mäuserich“ auch dieses Duell, geht er renditetechnisch zwar leer aus, kann aber immer noch auf eine Barriere 40 Prozent unter dem Ausgangsniveau bei Emission vertrauen, bevor er als „lahme Ente“ dem Investor einen Verlust entsprechend der tatsächlichen Indexentwicklung beschert.

Wer es dagegen weniger eilig hat und eine von vornherein feste Rendite anstrebt, könnte auch zu der neuen noch bis zum 16. Oktober zeichenbaren Europa Anleihe der Credit Suisse greifen. Der jährliche Kupon ist hier mit fünf Prozent annualisiert zwar nur halb so hoch, wird dafür aber auf jeden Fall regelmäßig ausgezahlt. Dafür bedarf es bei dem mit insgesamt drei Jahren etwas länger laufenden Produkt nicht einmal der Mithilfe des ebenfalls zugrunde liegenden Euro STOXX 50, ohne den es allerdings am 26. Oktober 2012 auch nicht geht. Denn an diesem Stichtag entscheidet sich analog zum „Zanonia-Speed“ die Höhe der Rückzahlung. Der einzige Unterschied hierbei ist der mit 45 Prozent etwas höhere Puffer, die negativen Folgen bei einem Schwellenereignis wären aber die gleichen.

Der BörseGo Tipp: Obwohl die beiden Produkte eine ganz unterschiedliche Struktur aufweisen, ist das Risiko bei einer stark negativen Entwicklung am Ende durchaus vergleichbar. Da man mit dem Express-Papier aber nur dann wirklich eine Rendite erzielen kann, wenn an irgendeinem Stichtag einmal das Anfangsniveau gehalten hat, sollten Anleger, die nicht von mindestens leicht steigenden Märkten ausgehen, möglicherweise lieber die Variante mit fester Kuponzahlung präferieren.

Zanonia-Speed-Zertifikat
Emittent/WKN: LBBW / LBW657
Laufzeit: 30.09.2011
Preis: (in Zeichnung: 31.08.09 – 18.09.09) Ausgabepreis: 100 € zzgl. 0,5 % Agio
5% Europa Anleihe
Emittent/WKN: Credit Suisse / CS8ABC
Laufzeit: 19.10.2012
Preis: (in Zeichnung bis zum 16.10.2009) Ausgabepreis: 100 € zzgl. 1 % Agio

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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