Argentinien platziert 100-jährige Anleihe mit 7,9 % Rendite

Buenos Aires (Godmode-Trader.de) - Staatsanleihen und Argentinien - eine wahrlich ungute Kombination. Jahrelang stritt sich der Pleitekandidat mit Alt-Gläubigern in Folge der Staatspleite im Jahr 2001 über Umschuldungen. Eine Lösung des Konflikts mit US-Hedgefonds und einen wirtschaftlichen Aufschwung brachte erst die neue Regierung des wirtschaftsliberalen Präsidenten Mauricio Macri.

Nun hat Argentinien einen Coup gelandet: Die zweitgrößte Volkswirtschaft Südamerikas platzierte eine Staatsanleihe mit einer Laufzeit von 100 Jahren. Da die Anleihe in US-Dollar begeben wurde, gibt es kein Wechselkursrisiko. Die Rendite des Ausgabevolumens von 2,75 Milliarden US-Dollar wurde laut Bloomberg mit über 8 Prozent pro Jahr erwartet, liegt aber letztlich bei 7,9 Prozent. Sprich, Argentinien konnte dank sehr Nachfrage das Renditeangebot senken. Der Verkauf wurde durch die Banken Citigroup und HSBC durchgeführt.

Anleihen mit derart langen Laufzeiten sind selten und werden für gewöhnlich von Staaten mit sehr guter Bonität begeben. Die Kreditwürdigkeit Argentiniens hat sich seit der Amtszeit von Macri zwar verbessert, gilt aber noch lange nicht als beruhigend. „Junk“ heißt das Stichwort, die Ausfallgefahr ist aufgrund der wirtschaftlichen Lage des Landes besonders hoch. Dennoch hat Buenos Aires die Rückkehr an den internationalen Kapitalmarkt geschafft, es kann sich nun wieder zu guten Konditionen im Ausland finanzieren. Zuvor in der Regierungszeit von Macris Vorgängerin Cristina Fernandez de Kirchner, hatte das Land den Zugang zum Kapitalmarkt vollständig verloren.