EUR/USD: Die "Normalisierung" kommt, die Frage ist nur wann (?)
Die Euro-Rally im Nachgang der gestrigen EZB-Sitzung verwunderte auf den ersten Blick und bietet Raum für Interpretationen
Die Euro-Rally im Nachgang der gestrigen EZB-Sitzung verwunderte auf den ersten Blick und bietet Raum für Interpretationen
Der Eurokurs legte nach dem EZB-Entscheid zu, obwohl die Notenbank keine Hinweise auf ein Ende ihrer extrem lockeren Geldpolitik gegeben hatte. Die Euro-Aufwertung kann nur verwundern.
Das Beharren der japanischen Notenbank auf der ultralockeren Geldpolitik schwächt den Yen. Gleichzeitig kann die EZB heute eine weitere Euro-Aufwertung nicht verhindern.
Die Diskussion über eine Änderung der Geldpolitik sollte "im Herbst" erfolgen, so Draghi auf der Pressekonferenz zum heutigen Zinsentscheid. Vorerst bleibt alles beim Alten.
Die BoJ hat erneut, das sechste Mal seit 2013, den Zeitplan für die Erreichung des Inflationsziels von zwei Prozent nach hinten verschoben. Für eine Expertin der Commerzbank ist die erneute Verschiebung ein Beweis dafür, dass die japanische Notenbank fast schon kapituliert hat.
Der Euro hat in den vergangenen Wochen massiv an Wert gewonnen. Für die europäischen Exportaussichten ist eine so schnelle Aufwertung jedoch eine starke Belastung. Der EZB ist das ein Dorn im Auge. Eine weitere verbale Note, die potenziell den Euro stärken könnte, ist auf der Sitzung nachher deshalb nicht zu erwarten.