Bank of Japan setzt Ausrufezeichen
Nach dem Kursrutsch bei Staatsanleihen vieler Länder wie Deutschland und den USA, versucht die japanische Notenbank die Rendite ihrer Langläufer in Schach zu halten.
Nach dem Kursrutsch bei Staatsanleihen vieler Länder wie Deutschland und den USA, versucht die japanische Notenbank die Rendite ihrer Langläufer in Schach zu halten.
Die Manager der japanischen Großindustrie sind dank der guten Exportlage so optimistisch wie seit drei Jahren nicht mehr. Sorgen bereiten den Firmen aber zwei Faktoren: die US-Wirtschaftspolitik unter Donald Trump und die Verhandlungen über den Brexit.
In diesen Tagen kommt es für Anleger dicke: Die US-Notenbank hat angekündigt ihre Bilanz „sehr bald“ zu verkleinern, die EZB sieht keinen Grund für noch lockere Geldpolitik, die Bank of England denkt an Zinserhöhungen und nun strafft auch noch die BoJ.
Beim Thema Preisentwicklung tut sich die Bank of Japan schwer zu erklären, warum das Inflationsziel nicht erreichbar ist. Das über Jahrzehnte geprägte deflationäre Mindset der Japaner ändere sich nicht über Nacht, meinen die Währungshüter. Für Marktbeobachter klingt dies wie eine halbe Kapitulation.
Die wirtschaftliche Entwicklung in Japan dürfte auch der Preisdynamik demnächst stärker unter die Arme greifen“, erwartet die NordLB. "Insofern ist es verständlich, dass es erste Spekulationen darüber gibt, ob die japanische Notenbank nicht auch über eine weniger expansive Geldpolitik nachdenken sollte".
Die Bank of Japan (BoJ) hat den Einlagensatz für Banken wie von Analysten im Konsens erwartet bei minus 0,1 Prozent belassen und will weiterhin Staatsanleihen im Volumen von 80 Billionen Yen pro Jahr kaufen.