EZB: Negative Zinsen für alle und für lange
Ostrum-Chefvolkswirt Philippe Waechter glaubt nicht, dass von der Verstärkung der finanziellen Repression noch nennenswerte Impulse für die Wirtschaftsakteure ausgehen.
Ostrum-Chefvolkswirt Philippe Waechter glaubt nicht, dass von der Verstärkung der finanziellen Repression noch nennenswerte Impulse für die Wirtschaftsakteure ausgehen.
"Die noch expansivere Geldpolitik bringt mehr Schaden als Nutzen". So lautet der Tenor der Kritik an den neuen EZB-Beschlüssen. Der Euro sank in der Folge zunächst auf ein Tagestief, konnte zuletzt aber pfeilartig nach oben schießen.
Der Liveticker zum Nachlesen: Die EZB hat ihre Geldpolitik am Donnerstag deutlich gelockert. Auf der Pressekonferenz machte EZB-Präsident Mario Draghi allerdings klar, dass er nun v.a. die Regierungen und nicht die EZB in der Pflicht sieht, um einen Wirtschaftseinbruch abzufedern.
Lädt EZB-Chef Draghi die nächste Bazooka, oder gebietet ihm der offensichtliche Widerstand aus den eigenen Reihen Einhalt? Viele geldpolitische Ankündigungen auf der heutigen Sitzung sind denkbar, die Spekulationen schießen im Vorfeld ins Kraut. Am Devisenmarkt aber herrscht gespannte Erwartung.
Bei einer Rede in Zürich hat Fed-Gouverneur Jerome Powell auf den weiter "guten Zustand" der US-Wirtschaft verwiesen. Dies könnte andeuten, dass der Leitzins in den kommenden Monaten nicht so stark gesenkt wird, wie dies der Markt erwartet.
Die Inflationsrate der Türkei sank im August auf ein 15-Monatstief. Werden nun die Leitzinsen aggressiv gesenkt? Analysten befürchten unangenehme Folgen.