Arbeit in Deutschland ist deutlich teuer geworden
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Wiesbaden (BoerseGo.de) - In Deutschland sind die Arbeitskosten je geleistete Arbeitsstunde im zweiten Quartal 2012 deutlich angestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mitteilte, kletterten die Kosten im Vergleich zum ersten Quartal 2012 saison- und kalenderbereinigt um 1,5 Prozent. Das ist der vierthöchste Anstieg seit Beginn der Zeitreihen des Arbeitskostenindex im Jahr 1997. Dabei erhöhten sich die Kosten für Bruttoverdienste um 1,8 Prozent und die Lohnnebenkosten um 0,5 Prozent. Im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahres stiegen die Arbeitskosten im zweiten Quartal 2012 kalenderbereinigt um 2,5 Prozent.
Besonders gestiegen sind im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal die Kosten für eine geleistete Arbeitsstunde in den Wirtschaftsbereichen Energieversorgung (+ 3,3 %), Wasserversorgung (+ 3,1 %) und Verarbeitendes Gewerbe (+ 3,0 %). Dagegen sanken die Arbeitskosten in den Bereichen Information und Kommunikation (– 0,8 %), Erbringung von sonstigen Dienstleistungen (– 0,7 %), Gesundheits- und Sozialwesen (– 0,5 %) und Kunst, Unterhaltung und Erholung (– 0,4 %).
Der im Vergleich zu den Bruttoverdiensten schwächere Anstieg der Lohnnebenkosten ist laut Destatis durch eine geringere Anzahl von Krankheitstagen begründet, die zu niedrigeren Kosten für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall führten.
Für das Jahr 2011 verteuerte sich in Deutschland eine Stunde Arbeit in der Privatwirtschaft kalenderbereinigt um 3,0 Prozent (Vergleich mit 2010). In der gesamten EU war der durchschnittliche Anstieg der Arbeitskosten im Jahr 2011 mit eine Plus von 2,6 Prozent etwas niedriger. Die höchsten Wachstumsraten innerhalb der EU wiesen Bulgarien (+ 10,5 %), Rumänien (+ 7,1 %) und die Slowakei (+ 5,5 %) auf. Sinkende Arbeitskosten gab es 2011 sowohl in Portugal (– 0,2 %) als auch in Griechenland (– 5,7 %). Hier machten sich somit die Folgen der wirtschaftlichen Krise bemerkbar.
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