Apple und Amazon: Zukunftsaussichten und Analystenschätzungen
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In dieser Woche legten die beiden Big-Tech-Giganten Amazon und Apple ihre Quartalsergebnisse vor und diskutierten die Zahlen anschließend in ihren Earningscalls. Beide Unternehmen beleuchteten aktuelle Trends und gaben Prognosen zur künftigen Geschäftsrichtung ab. Während Amazon die Analysten beeindruckte, verursachte Apple gemischte Reaktionen. Doch was war das Hauptaugenmerk der Analysten? Und welche Details wurden in den Earningscalls besprochen? Mehr dazu und die technische Einordnung in diesem Beitrag.
Einblick in das vergangene Quartal von Amazon
Amazon hat am Donnerstag, den 3. August, die Quartalsergebnisse veröffentlicht, wobei der Gewinn pro Aktie mit 0,65 USD über den Analystenschätzungen von 0,34 USD pro Aktie lag. Beim Umsatz konnte Amazon einen Zuwachs von 10,8 % im Vergleich zum Vorjahr auf 134,3 Milliarden USD verzeichnen und übertraf damit ebenfalls die Erwartungen der Wall Street um 2,96 Milliarden USD.
Im Segment Amazon Web Services (AWS) stiegen die Einnahmen im Jahresvergleich um 12 % auf 22,1 Milliarden USD – leicht über den von Analysten erwarteten 21,8 Milliarden USD.
Es wurde zudem ein Nettogewinn von 6,7 Milliarden USD gemeldet, nachdem dieser Geschäftsbereich im Vorjahr noch einen Verlust von 2 Milliarden USD ausgewiesen hatte. Der Verlust im Vorjahr resultierte aus einem Abschlag auf die Investition in das E-Auto-Unternehmen Rivian.
Wie sieht der Ausblick aus?
Für das dritte Quartal 2023 geht Amazon von einem Umsatz zwischen 138,0 und 143,0 Milliarden USD aus, was einem Anstieg von 9 % bis 13 % gegenüber dem dritten Quartal 2022 entspricht. Dies übertrifft den Konsens der Markterwartungen, welcher bei 138,29 Milliarden USD liegt. Positiv zu dieser Prognose trägt auch die voraussichtliche positive Auswirkung der Wechselkurse bei, die mit rund 120 Basispunkten einfließen soll.
Was das Betriebsergebnis betrifft, so rechnet Amazon mit einer Summe zwischen 5,5 und 8,5 Milliarden USD. Dies wäre ein starker Anstieg im Vergleich zum dritten Quartal 2022, als das Betriebsergebnis noch bei 2,5 Milliarden USD lag.
Amazons strategischer Fokus: Effizienz, KI und physische Präsenz im Earningscall
Im jüngsten Earningscall von Amazon wurden einige bedeutende Entwicklungen diskutiert. Unter anderem wurde erwähnt, dass Amazon effiziente Maßnahmen getroffen hat, um die Kosten für die Bereitstellung von Waren zu reduzieren, indem das Unternehmen sein Fulfillment-Netzwerk regionalisiert hat. Dieser Schritt führte zu deutlichen Einsparungen, darunter eine 20 %-ige Reduzierung der Berührungen pro geliefertem Paket und eine Verringerung der zurückgelegten Kilometer für Kundenlieferungen um 19 %.
Parallel dazu hat Amazon in die Beschleunigung der Liefergeschwindigkeiten investiert, was zu erhöhten Verkaufszahlen geführt hat. So berichtete Amazon, dass in den 60 größten Metropolregionen der USA mehr als die Hälfte aller Bestellungen von Prime-Mitgliedern am gleichen oder nächsten Tag zugestellt wurden. Das hat die Kundenzufriedenheit und -bindung gestärkt.
CEO Andy Jassy bestätigte weiterhin, dass Amazon Web Services (AWS) weiterhin die führende Cloud-Infrastruktur darstellt und das Unternehmen weiterhin verstärkt in Technologiebereiche wie Künstliche Intelligenz und Chipsätze investierte.
Mit seinem Service “Bedrock” hat Amazon seine Führungsposition im Bereich der generativen KI weiter ausgebaut, so Jassy. Der Service soll Zugang zu Modellen von führenden Unternehmen wie Anthropic, Stability AI, AI21 Labs, Cohere und seinem eigenen großen Sprachmodell Titan bieten.
Im Bereich des physischen Einzelhandels hat Amazon Fortschritte bei der Expansion von Whole Foods und Amazon Fresh gemacht und plant, die Anzahl seiner Same-Day-Fulfillment-Einrichtungen zu verdoppeln. Der E-Commerce-Gigant strebt dadurch an, die physische Präsenz zu stärken und gleichzeitig die Effizienz der Online-Lieferungen zu verbessern.
Im Gesundheitssektor hat Amazon seine Bemühungen intensiviert, indem es die Zahl der aktiven Kunden von Amazon Pharmacy verdoppelt und RxPass für Prime-Mitglieder eingeführt hat, welches für 5 USD pro Monat den unbegrenzten Bezug bestimmter verschreibungspflichtiger Arzneimittel anbietet.
Bei den Werbeeinnahmen verzeichnete Amazon einen Anstieg von 22 %, wobei leistungsbezogene Werbung maßgeblich zum Wachstum beitrug. Amazon Business, das B2B-Segment des Unternehmens, zeigte ebenfalls ein bemerkenswertes Wachstum und erreichte eine jährliche Bruttoumsatzrate von 35 Milliarden USD.
Zum Abschluss gab CEO Jassy an, dass sein Unternehmen bereits erhebliche Einnahmen durch Machine Learning und AI über AWS erzielt habe, er aber ein großes Potenzial in der generativen KI sehe, die das Kundenerlebnis grundlegend verändern könnte. So erwartet Jassy für AWS zukünftiges Wachstum, das von neuen Arbeitslasten und Migrationen angeführt wird. Darüber hinaus glaubt er, dass die Margen im nordamerikanischen Einzelhandelsgeschäft auf die Vor-Corona-Niveaus zurückkehren können.
Analysten heben Amazon-Kursziele an: Fokus auf Effizienz
Needham:
Die Analysten Laura Martin und Dan Medina von Needham haben ihre Prognosen und ihr Kursziel für Amazon nach Veröffentlichung der Gewinnzahlen von 150 auf 160 USD erhöht. Sie bewerteten die Errungenschaften von Amazon sehr positiv, darunter vor allem die Fokussierung auf Gewinnmargen, hohe Werbemargen und Kostensenkungen.
Sie betonten insbesondere Amazons Umstrukturierung von einem nationalen Netzwerk in den USA zu acht Regionen, die kleinere geographische Gebiete bedienen. Diese Umstrukturierung führte zu einer erheblichen Effizienzsteigerung, wobei 76 % der Lieferungen innerhalb einer einzigen Region verpackt und zugestellt wurden.
Darüber hinaus stellte Needham fest, dass die Investitionen von Amazon in generative KI deutlich wahrnehmbar sind. Sie betonten, dass jeder Geschäftsbereich von Amazon mehrere Initiativen im Bereich generative KI verfolgt, mit dem Ziel, die Kostenstruktur zu verbessern und neue Produkte zu entwickeln, die das Kundenerlebnis verbessern.
Morgan Stanley:
Brian Nowak, Analyst bei Morgan Stanley, behielt seine “overweight”-Einstufung für die Amazon-Aktie bei, während das Kursziel von 150 auf 175 USD angehoben wurde. Der Analyst betonte die Stabilisierung von AWS und die zunehmende Anzahl von Kunden, die ihren Fokus auf Innovationen und die Verlagerung neuer Arbeitslasten in die Cloud richten.
Nowak stellte zudem fest, dass AWS voraussichtlich in den kommenden Quartalen stärker wachsen wird und erwartet ein strukturell schnelleres Wachstum von AWS ab 2024. Zudem hob er hervor, dass sich Amazons Marktanteile im Einzelhandel zu beschleunigen scheinen und das Unternehmen seine Einheitseffizienz in den Bereichen Abwicklung und Versand verbessert hat. Amazon könnte damit in eine Phase schnellen, nachhaltigen Wachstums im nordamerikanischen Einzelhandel eintreten, begleitet von einer verbesserten Rentabilität.
Bank of America:
Die Analysten Justin Post und Michael McGovern von BofA haben ihr Kursziel für Amazon von 154 auf 174 USD erhöht und das “overweight”-Rating beibehalten. Sie begründeten diese Anpassung mit verbesserten Margen im US-Einzelhandel, da die Regionalisierung des Netzwerks die Effizienz gesteigert hat. Sie betonten auch, dass noch weitere Verbesserungen zu erwarten sind.
So hoben Post und McGovern die Prognosen für die Umsätze im Einzelhandel und bei AWS an und passten auch die Schätzungen für die Bruttomargen nach oben an. Dabei verwiesen die Analysten vor allem auf die Versandkosteneinsparungen durch die Regionalisierungsbestrebungen von Amazon.
Rosenblatt:
Analyst Barton Crockett von Rosenblatt hat die Aktie von Amazon von “neutral” auf “buy” hochgestuft und das Kursziel von 73 auf 184 USD angehoben. Er zeigte sich zufrieden mit der Neuausrichtung des Geschäfts, die sich auf eine effizientere Einzelhandelsstrategie und KI als neuen Wachstumstreiber in der Cloud konzentriert.
Crockett wies abschließend darauf hin, dass trotz der noch geringen Bedeutung generativer KI, die Größe von Amazon und die bisherigen Erfolge bei der Vermarktung von Diensten zum maschinellen Lernen, das Unternehmen von einem steigenden Trend in diesem Bereich profitieren könnte.
JP Morgan:
Doug Anmuth von JPMorgan behielt sein “overweight”-Rating bei und erhöhte das Kursziel von 128 USD auf 180 USD. Anmuth äußerte sich positiv über die jüngsten Quartalsergebnisse und die zukünftige Prognose für das dritte Quartal. Er unterstrich ebenfalls die Bedeutung und Stabilität von Amazon Web Services.
Laut Anmuth basiert die positive Einschätzung von Amazon auf der Erwartung einer stabilen Leistung von AWS und einem beschleunigten Wachstum im Einzelhandelsbereich. Dies, zusammen mit einem voraussichtlichen Rückgang der Gesamtinvestitionen von Amazon, könnte zu einem erheblichen Anstieg des Free Cashflows im Jahr 2023 führen. Anmuth glaubt, dass die Ergebnisse des zweiten Quartals und die Prognosen für das dritte Quartal die Annahmen unterstützen und dass dies zu einer Revision der Amazon-Prognosen nach oben führen sollte.
Analystenhaus | Altes Kursziel | Neues Kursziel | Aufwärtspotenzial |
Needham | 150 USD | 160 USD | 14,6 % |
Morgan Stanley | 150 USD | 175 USD | 25 % |
Bank of America | 154 USD | 174 USD | 24,6 % |
Rosenblatt | 73 USD | 184 USD | 32 % |
JP Morgan | 128 USD | 180 USD | 29 % |
Fazit zu Amazon: Erfolgsbilanz und Ausblick
Amazon hat im letzten Quartal beeindruckende Zahlen vorgelegt: Mit einem Gewinn pro Aktie von 0,65 USD und einem beeindruckenden Umsatz von 134,3 Milliarden USD hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Earningscall bot tiefe Einblicke in die jüngsten Entwicklungsstrategien von Amazon. Ein Kernpunkt war die Regionalisierung des Fulfillment-Netzwerks, eine Neuausrichtung, die signifikante Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen mit sich brachte.
Parallel dazu hat Amazon in Technologiebereiche wie Künstliche Intelligenz und Chipsätze investiert und betont, dass Amazon Web Services (AWS) eine führende Position im Cloud-Segment behält.
Für das kommende dritte Quartal 2023 sieht Amazon ebenfalls positiv in die Zukunft: Es wird ein Umsatz zwischen 138,0 und 143,0 Milliarden USD prognostiziert, was in der Mitte einen zweistelligen Preisanstieg im Jahresvergleich darstellt. Die Reaktion der Wall Street auf diese Zahlen ist eindeutig. Analysten verschiedener renommierter Häuser zeigten sich optimistisch. Sie hoben insbesondere Amazons verbesserte operative Effizienz und den verstärkten Fokus auf zukunftsträchtige Technologiebereiche, wie die generative KI, hervor. So setzten die Analysten ihre Kursziel für die Amazon-Aktie nach oben, wobei Rosenblatt sogar ein Aufwärtspotenzial von 32 % erwartet. Was verrät die technische Chartanalyse?
Technische Chartanalyse: Amazon
Während das vergangene Jahr mit einem Verlust von nahezu 50 % nicht sonderlich gut verlief, konnte die Aktie seit Jahresbeginn 2023 um über 65 % zulegen. Derzeit befindet sich die Aktie etwa 5 % unter dem 52-Wochen-Hoch bei ca. 147 USD, welche das untere Ende der Widerstandszone und das obere Ende die markante Marke von 150 USD markiert. Diese Zone gilt es nachhaltig zu überwinden, um die Aufwärtsbewegung fortzusetzen. Im Anschluss könnte die Aktie das nächste Ziel bei Widerstandszone zwischen den Marken von 158 USD und 165 USD anvisieren.
Sollte die Aktie jedoch erstmal einen Rücksetzer einlegen, könnte die Unterstützungszone zwischen den Marken von 136,50 USD und 130 USD als Halt dienen. Darunter könnte die 50-Tage-Linie sowie die Unterstützungszone zwischen den Marken von 120 USD und 115 USD als nächste Unterstützung fungieren.
Einblick in das vergangene Quartal von Apple
Mit einem Gewinn von 1,26 USD pro Aktie hat Apple die Schätzungen der Analysten, die bei 0,07 USD lagen, deutlich übertroffen. Der Umsatz belief sich auf 81,8 Milliarden USD und lag damit leicht über den Erwartungen der Wall Street von 81,69 Milliarden USD, obwohl er im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 % zurückging.
Der Umsatz verteilte sich auf die verschiedenen Produktkategorien wie folgt:
iPhone erzielte 39,67 Milliarden USD, was einem Rückgang von 2,5 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Der Umsatz aus dem Mac-Geschäft belief sich auf 6,84 Milliarden USD, was einem Rückgang von 7,3 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Der Umsatz mit iPads ging um 19,8 % auf 5,79 Milliarden USD zurück.
Im Gegensatz dazu wuchs der Umsatz mit Wearables, Home und Zubehör um 2,5% auf 8,28 Milliarden USD, während der Service-Umsatz um 8,2 % auf 21,21 Milliarden USD stieg.
Ein offizieller Ausblick wurde von dem Unternehmen nicht gegeben, was mit der anhaltenden Unsicherheit seit 2020 begründet wird. Es wurde jedoch im Earningscall erwähnt, dass eine Umsatzentwicklung erwartet wird, die der des Juni-Quartals ähnelt. Bei Mac und iPad wird aufgrund herausfordernder Vergleichsdaten mit einem Umsatzrückgang gerechnet.
Apples Earningscall: die Kernpunkte
Im jüngsten Earningscall präsentierte Apple detaillierte Daten zum vergangenen Quartal und skizzierte die strategischen Ausrichtungen und Prognosen des Unternehmens.
Apple verzeichnete im Juni-Quartal Gesamteinnahmen von 81,8 Milliarden USD, was einem Rückgang von 1 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Wechselkurseinflüsse spielten bei diesem Rückgang eine bedeutende Rolle. Trotzdem erreichte die Bruttogewinnmarge des Unternehmens 44,5 %. Diverse Faktoren, wie Kosteneinsparungen, eine stärkere Betonung von Dienstleistungen, ein vorteilhaftes Rohstoffumfeld und eine ausgewogene Produktzusammensetzung, trugen dazu bei. Etwa 60 % von Apples Geschäften sind außerhalb der USA abgewickelt worden, wodurch Wechselkursschwankungen einen Einfluss hatten.
Apple meldete im Dienstleistungssektor, dass die Zahl der bezahlten Abonnements die 1-Milliarde-Marke überstiegen hat – ein Anstieg von 150 Millionen in einem Jahr. Erfolge wurden in Bereichen wie Cloud, Video, AppleCare und Zahlungen verzeichnet. CEO Tim Cook hob die Bedeutung von Partnerschaften im Bereich Sportinhalte hervor, insbesondere mit der MLS und dem Major League Baseball. Ein interessanter Wendepunkt in dieser Sparte war die Beteiligung von Lionel Messi bei Inter Miami, was zu einem spürbaren Anstieg der Abonnentenzahlen führte.
Geografische Daten zeigen, dass das iPhone in mehreren Schwellenländern, einschließlich China, Indien und Indonesien, gut abschnitt. In China verzeichnete man ein Wachstum von -3 % im Q2 auf +8 % im Juni-Quartal. Das Wachstum in Indien wurde durch die Eröffnung der ersten zwei Apple-Stores im Land hervorgehoben.
Das Wearables-Segment von Apple zeigte ebenfalls ein Wachstum, hauptsächlich angetrieben durch den chinesischen Markt. Insbesondere Neukunden trugen zu starken Verkäufen der Apple Watch bei. Die AirPods bleiben ein großer Erfolg, und insgesamt hat das Wearables-Geschäft in den letzten 12 Monaten mit einem Umsatz von 40 Milliarden USD erheblich zugelegt.
Auf der operativen Seite erklärte Luca Maestri, dass Apple seine Ausgaben kontrolliert hat, wobei die Forschung & Entwicklung schneller wächst als andere Teile des Unternehmens, was den fortgesetzten Fokus auf Innovation zeigt.
Ein weiterer Punkt war das Kapitalrückführungsprogramm. Apple beendete das Quartal mit beeindruckenden 166 Milliarden USD in liquiden Mitteln und marktgängigen Wertpapieren. Während dieses Zeitraums wurden über 24 Milliarden USD an die Aktionäre zurückgeführt und eine Dividende von 0,24 USD pro Aktie wurde festgelegt, zahlbar am 17. August 2023.
Die iPhone-Verkaufsmethoden haben sich ebenfalls geändert. Der Großteil der iPhones wird jetzt über Programme wie Inzahlungnahmen, Ratenzahlungen und Finanzierungen verkauft, sowohl in entwickelten Ländern als auch in Schwellenländern. Apple beabsichtigt, solche Programme weiter zu fördern, da sie die Zugänglichkeit ihrer Produkte erhöhen.
In Bezug auf die Künstliche Intelligenz betonte Apple die zentrale Bedeutung von AI und maschinellem Lernen für das Unternehmen. Neue Features wie Personal Voice und Live Voicemail und andere wären ohne die fortschrittliche AI-Technologie nicht möglich.
Das Produkt “Vision Pro”, welches im nächsten Jahr veröffentlicht wird, sowie die Anerkennung von Apple TV+ mit zahlreichen Nominierungen und Auszeichnungen reflektieren das fortlaufende Engagement von Apple in der Produktentwicklung.
Einschätzungen zu Apple: Kursziele, Bedenken und strategische Einblicke
Morgan Stanley:
Morgan Stanley-Analyst Erik Woodring hat sein “overweight”-Rating für Apple beibehalten, jedoch sein Kursziel von 220 auf 215 USD reduziert. Woodring räumt ein, dass seine ursprünglichen Prognosen für das abgelaufene Quartal, insbesondere im Hinblick auf die iPad- und Mac-Umsätze, überschätzt waren. Trotzdem bleibt er zuversichtlich in Bezug auf eine erwartete Beschleunigung der iPhone- und Service-Verkäufe.
Bank of America:
Wamsi Mohan von der Bank of America äußerte einige Bedenken hinsichtlich des vergangenen Quartals, wobei er seine neutrale Bewertung, sowie das Kursziel von 210 USD beibehielt. Die Hauptsorge vom BofA-Analysten ist der schwächelnde Smartphone-Markt in den USA und die Skepsis, ob Apple den iPhone-Umsatz vor der nächsten Produkteinführung im September steigern kann. Mohan wies zudem darauf hin, dass iPads und Macs weiterhin unter der Normalisierung der Ausgaben nach der Corona-Pandemie leiden.
Citi:
Citi-Analyst Atif Malik äußerte sich positiv über die Quartalsergebnisse von Apple und bekräftigte seine Kaufempfehlung für die Aktie mit einem Kursziel von 240 USD. Er ist der Ansicht, dass sowohl die iPhone- als auch die Service-Verkäufe im September-Quartal zulegen werden.
Ein interessanter Aspekt, den Malik hervorhebt, ist die Performance der Apple-Aktie im Vergleich zu anderen Indizes nach den Ergebnissen des Juniquartals und vor der Markteinführung des neuen iPhones im September. Der Analyst stellt fest, dass Apple nach dem Juniquartal in fünf von sieben Fällen die Nasdaq und in allen sieben Fällen den S&P 500 übertroffen hat. Das entspricht einem durchschnittlichen Zuwachs von 8 % seit dem Jahr 2016.
Wells Fargo:
Aaron Rakers von Wells Fargo sieht eine mögliche kurzfristige Schwäche in der Apple-Aktie, betont jedoch, dass das Wachstum im Dienstleistungssegment des Unternehmens positiv bleibt. Rakers behielt die “overweight”-Einstufung bei, mit einem Kursziel von 225 USD.
Goldman Sachs:
Bei Goldman Sachs äußerte Michael Ng sich wenig überrascht zu den jüngsten Apple-Ergebnissen. Ng stufte die Apple-Aktie weiterhin als Kauf mit einem Kursziel von 222 USD ein. Trotz verfehlter Umsatzerwartungen bei den Hauptprodukten überzeuge ihn das Wachstum im Dienstleistungssegment.
Der Analyst gab zu verstehen, dass das Wachstum der installierten Basis, das Dienstleistungs-Wachstum und neue Produktinnovationen die zyklischen Gegenwinde für die Produktumsätze mehr als ausgleichen sollten.
Analystenhaus | Ehemaliges Kursziel | Neues Kursziel | Aufwärtspotenzial |
Morgan Stanley | 220 USD | 215 USD | 18 % |
Bank of America | 210 USD | 210 USD | 15 % |
Citi | 175 USD | 240 USD | 32 % |
Wells Fargo | 225 USD | 225 USD | 23,6 % |
Goldman Sachs | 199 USD | 222 USD | 22 % |
Fazit zu Apple: Wachstum im Dienstleistungssektor trotz gemischter Quartalsergebnisse
Apple präsentierte im vergangenen Quartal gemischte finanzielle Ergebnisse, wobei sie die Analystenerwartungen mit einem Gewinn von 1,26 USD pro Aktie und einem Umsatz von 81,8 Milliarden USD leicht übertrafen. Es gab zudem einige Herausforderungen: Einige Kernproduktkategorien, wie das iPhone, Mac und iPad, verzeichneten einen Umsatzrückgang, wobei die Service-Sparte zulegen konnte.
Der Earningscall von Apple bot einen tieferen Einblick in das vergangene Quartal und betonte gleichzeitig die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Es wurde unter anderem hervorgehoben, wie Wechselkurseinflüsse das Gesamtergebnis beeinflussten und das Apples Dienstleistungsgeschäft stark wächst, insbesondere in Bereichen wie Cloud, Video und AppleCare. Tim Cook betonte außerdem die Bedeutung von Sportpartnerschaften, besonders mit den amerikanischen Profiligen MLS und MLB, um die Abonnentenzahl weiter auszubauen. Geographisch gesehen verbuchte Apple in Schwellenländern, einschließlich China und Indien, Erfolge, wobei man in diesen Regionen mit neuen Apple-Stores weiter wachsen möchte.
Die Analystenmeinungen variierten: Während einige wie Erik Woodring von Morgan Stanley und Atif Malik von Citi optimistisch hinsichtlich der zukünftigen iPhone- und Serviceverkäufe waren, äußerten andere, wie Wamsi Mohan von der Bank of America, Bedenken über die anhaltenden Herausforderungen im US-Smartphone-Markt und den potenziellen Rückgang bei iPads und Macs. Interessanterweise wies Malik auf das historische Verhalten der Apple-Aktie nach dem Juniquartal und vor der neuen iPhone-Einführung hin, was potenziell auf positive Entwicklungen in den kommenden Monaten hindeutet.
Technische Chartanalyse: Apple
Die Apple-Aktie ist im vergangenen Jahr um über 25 % eingebrochen, doch konnte seit Beginn dieses Jahres bereits um ca. 40 % zulegen. Nachdem die Aktie die 50-Tage-Linie nach unten durchbrochen hat, befindet sich der auf dem Weg zum oberen Ende der Unterstützungszone, welche sich zwischen den Marken von 180 USD und 176,50 USD befindet. Sollte diese Zone nach unten durchbrochen werden, könnte die nächste Unterstützung bei der Zone zwischen den Marken von 170 USD und 166 USD liegen, gefolgt von der Unterstützungslinie bei 160 USD, wo sich auch die 200-Tage-Linie schneidet.
Für eine erneute Aufwärtsdynamik müsste die Aktie sowohl die 50-Tage-Linie als auch die Widerstandszone zwischen den Marken von 186 USD und 191 USD hinter sich lassen. Danach könnte das Ziel das Allzeithoch bei etwa 198 USD sein, welches das untere Ende der Widerstandszone markiert, bevor die markante Marke von 200 USD als oberes Ende ins Visier rückt.
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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.