Aktien der Woche: Drei Highlights am Aktienmarkt
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Während die Berichtssaison sich dem Ende zuneigt, präsentierten sich die US-Aktienmärkte in der 35. Kalenderwoche robust. Der S&P 500 konnte einen Aufschwung von über 2,5 % verzeichnen, die Nasdaq glänzte mit einem Anstieg von mehr als 3 % und auch der Dow Jones ließ mit einem Plus von über 1 % aufhorchen. In dieser Woche standen einige Aktien besonders im Fokus, die durch eindrucksvolle Quartalszahlen, überzeugende Zukunftsprognosen und positive Einschätzungen von Analysten glänzen konnten. Hinzu kamen informative Höhepunkte in den Earnings-Calls. Einer der in diesem Beitrag näher beleuchteten Titel bietet sogar Potenzial für eine Turnaround-Story. Mehr dazu im folgenden Artikel.
CrowdStrike: Starke Aussichten und Wettbewerbsvorteil dank eigener KI
CrowdStrike hatte am Mittwoch, den 30. August die Zahlen zum zweiten Quartal veröffentlicht. Und diese übertrafen nicht nur die Erwartungen der Wall Street, sondern überlieferten auch starke Prognosen. Einige Analysten haben sich positiv zu Wort gemeldet und das Kursziel für die Aktie erhöht. Doch auch in den Earningscalls gab es einige spannende Meldungen zu verkündigen. So konnte die Aktie Donnerstag nach den Quartalszahlen um über 10 % zulegen und auf Wochensicht um über 12 %.
Das zweite Quartal: Der Gewinn pro Aktie für das vergangene Quartal belief sich auf 0,74 USD, was die Analystenprognosen um 0,18 USD übertrifft. Bei den Umsatzerlösen konnte das Unternehmen ebenfalls glänzen: Mit 731,6 Millionen USD lag man 36,7 % über dem Vorjahreswert und übertraf die Schätzungen der Analysten um 7,21 Millionen USD.
Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der jährlich wiederkehrenden Einnahmen (ARR), die im Jahresvergleich um 37 % zulegten und im zweiten Quartal 2,93 Milliarden USD erreichten. Davon kamen im Quartal beeindruckende 196,2 Millionen USD an neuen ARR hinzu. Darüber hinaus hat das Unternehmen einen Rekord-Cashflow aus dem operativen Geschäft von 245 Millionen USD und einen Rekord-Free Cashflow von 189 Millionen USD verzeichnet. CrowdStrike konnte das zweite Quartal mit einer starken Bilanz abschließen, wobei die Barmittel und Barmitteläquivalente auf 3,17 Milliarden USD anstiegen.
Ausblick auf das dritte Quartal: In Bezug auf das dritte Quartal sind die Aussichten ebenfalls positiv.
Kennzahl | Q3 Prognose | Q3 Analystenschätzung |
Umsatz | 775,4 – 778 Mio. USD | 774,43 Mio. USD |
Gewinn pro Aktie | 0,74 USD | 0,60 USD |
Bereinigtes operatives Einkommen | 154,4 – 156,3 Mio. USD | keine Angabe |
Ausblick auf das Gesamtjahr: Für das gesamte Geschäftsjahr ist das Unternehmen optimistisch.
Kennzahl | Gesamtjahr Prognose | Gesamtjahr Analystenschätzung |
Umsatz | 3,03 – 3,043 Mrd. USD | 3,02 Mrd. USD |
Gewinn pro Aktie | 2,80 – 2,84 USD | 2,39 USD |
Bereinigtes operatives Einkommen | 601,3 – 610,05 Mio. USD | keine Angabe |
Zudem rechnet CrowdStrike für die zweite Jahreshälfte mit einem zweistelligen Wachstum der neuen ARR (netto).
Meinungen der Analysten
- KeyBanc Capital Markets: Eric Heath, Analyst bei KeyBanc Capital Markets, hat sein “overweight”-Rating für CrowdStrike bekräftigt und das Unternehmen mit einem Kursziel von 200 USD bewertet. In seinem Kommentar hebt Heath insbesondere hervor, dass CrowdStrike im Bereich der Endpunktsicherheit eine führende Position einnimmt und betont zudem, dass das Unternehmen von “erheblichen Veränderungen im Wettbewerbsumfeld” profitiere, wobei er speziell die Aktivitäten von Microsoft und SentinelOne anspricht. Abschließend weist der Analyst daraufhin, dass CrowdStrike nicht nur in einem starken Markt operiert, sondern auch die notwendige Wettbewerbsfähigkeit besitze, um sich gegen etablierte Giganten wie Microsoft durchzusetzen.
- JP Morgan: Brian Essex, Analyst bei JP Morgan, teilt ebenfalls das positive Bild und bewertet CrowdStrike mit “overweight”. In seiner Analyse rückt er insbesondere die finanzielle Performance des Unternehmens in den Fokus. Er stellt die verbesserte Rentabilität und den soliden Cashflow als wichtige Treiber für das Unternehmenswachstum dar. Während viele Analysten sich auf Umsatzwachstum konzentrieren, hebt Essex hervor, dass die bessere Rentabilität und der bessere Cashflow den Mangel an Aufwärtspotenzial bei der Jahresprognose für wiederkehrende Einnahmen (ARR) ausglichen. Damit signalisiert er, dass das Unternehmen nicht nur expandiert, sondern auch profitabel wächst, was in der Technologie-Branche keine Selbstverständlichkeit ist. Der Analyst erhöhte sein Kursziel für CrowdStrike von 165 auf 170 USD.
- BTIG: Gray Powell von BTIG hebt sich durch seinen besonderen Fokus auf CrowdStrikes Produktlinien hervor. Er bekräftigte sein “buy”-Rating und erhöhte sein Kursziel nach den aktuellen Quartalszahlen von 188 auf 192 USD. Powell ist besonders erfreut über die Stärke der aufstrebenden Produkte, die in den Bereichen Cloud-Sicherheit, Identity und LogScale angesiedelt sind. Laut Powell machen diese aufstrebenden Produkte fast 20 % des ARR aus und wachsen wahrscheinlich um mehr als 110 %. Dies ist eine signifikante Beobachtung, da sie darauf hinweist, dass CrowdStrike nicht nur in seinem Kerngeschäftsfeld, der Endpunktsicherheit, stark ist, sondern auch in der Lage ist, in neuen Geschäftsfeldern signifikante Marktanteile zu gewinnen. Abschließend fügte der Analyst hinzu, dass die Marktanteilsgewinne im Bereich der Endpunktsicherheit gegenüber der Konkurrenz “ermutigend” seien.
Analystenhaus | Kursziel | Aufwärtspotenzial |
KeyBanc Capital Markets | 200 USD | 22,85 % |
JP Morgan | 170 USD | 4,4 % |
BTIG | 192 USD | 18 % |
Rosenblatt | 190 USD | 17 % |
Auf Tipranks.com wird CrowdStrike von 29 Analysten bewertet, wovon 27 Analysten ein “buy”-Rating und zwei ein “hold”-Rating haben. Kein Analyst bewertet die Aktie mit “sell”.
29 Analysten | Kursziel | Kurspotenzial |
Höchstes Kursziel | 235 USD | 46 % |
Durchschnittliches Kursziel | 180 USD | 11,60 % |
Niedrigstes Kursziel | 128 USD | -20 % |
Folgend ein Überblick zu den Hauptaussagen aus dem Earningscall:
Finanzstrategie & Investitionen:
- CrowdStrike plant, aggressiv in die Personalentwicklung zu investieren, um das Wachstum voranzutreiben, wobei auch über den Einsatz von Aktienzuteilungen zur Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern gesprochen wurde. Die Verwässerung soll jedoch gering gehalten werden.
- Das Unternehmen hat klare Gewinnziele und beabsichtigt, die Ausgaben weiterhin gewissenhaft zu steuern, um diese Ziele zu erreichen.
- Es gibt einen Fokus auf Diversifizierung des Produktangebots, mit der Erwartung, dass diese Strategie die Kundenbindung erhöhen wird.
Kundenbasis und globale Expansion:
- CrowdStrike plant weiterhin verstärkt in Vertrieb und Marketing zu investieren, um die wachsende Kundenbasis weiter ausbauen zu können.
- Zeitgleich sieht das Unternehmen großes Wachstumspotenzial in internationalen Märkten und plant entsprechende Expansionsschritte.
Charlotte AI:
- CrowdStrike sieht großes Potenzial in seiner AI-Plattform Charlotte, insbesondere bei der Automatisierung und Effizienzsteigerung in der Arbeit von Sicherheitsanalysten.
- Der Wettbewerbsvorteil von Charlotte AI ergibt sich aus der Integration in die bereits etablierte Falcon-Plattform und dem Zugang zu umfangreichen, qualitativ hochwertigen Daten.
- Das Unternehmen prüft derzeit noch die Preismodelle für Charlotte AI.
Marktpotenzial und makroökonomische Einflüsse:
- CrowdStrike prognostiziert, dass der gesamtadressierbare Markt im Jahr 2025 97,8 Milliarden USD erreichen wird, was einem starken Anstieg gegenüber den aktuellen 76,1 Milliarden USD im Jahr 2023 entspricht.
- Der CFO erwähnte abschließend, dass der Abschluss von Geschäften aufgrund des aktuellen makroökonomischen Umfelds länger dauert, was sich auf die Nettoumsatzrendite (NRR) auswirken könnte.
Nach einem deutlichen Kursverlust von rund 50 % im letzten Jahr hat die Aktie von CrowdStrike eine Wende vollzogen und im laufenden Jahr um 52 % zugelegt. Nach dem jüngsten Anstieg von mehr als 12 % in der vergangenen Woche liegt die Aktie derzeit knapp unter einer Widerstandszone, die zwischen 166 und 175 USD angesiedelt ist. Sollte diese Hürde nachhaltig überwunden werden, könnte die nächste Zielmarke in der Widerstandszone zwischen 190 und 200 USD liegen.
Bei einem Rücksetzer könnten sowohl die 50-Tage-Linie als auch die Unterstützungszone zwischen den Marken von 151 und 140 USD als mögliche Hilfe dienen. Darunter würde die nächste Stütze bei der Zone zwischen den Marken von 132 und 125 USD liegen.
Fazit: CrowdStrike präsentiert sich mit starken Quartalszahlen und einer positiven Prognose als solides Unternehmen im Cybersecurity-Bereich. Die Analystenmeinungen sind überwiegend positiv und unterstützen die Unternehmensausrichtung. Geplante Investitionen in Technologie und Personal, kombiniert mit einer gezielten Expansionsstrategie, lassen CrowdStrike als vielversprechende Langzeitinvestition erscheinen. Trotz potenzieller makroökonomischer Unsicherheiten steht das Unternehmen gut da, um von einem wachsenden Markt für Cybersecurity profitieren zu können.
Apple: iPhone 15-Ankündigung und neue Produktionstechnologie?
Der Tech-Gigant Apple konnte in dieser Kalenderwoche einen Wertzuwachs von über 6 % verzeichnen, nachdem das Unternehmen einige spannende Nachrichten veröffentlichte. Dabei scheinen drei Hauptfaktoren diese Aufwärtsbewegung zu begünstigen: eine geplante Veranstaltung, positive Analystenbewertungen und Fortschritte in der Produktionstechnologie.
Zur finanziellen Performance: Apple veröffentlichte Anfang August seine Quartalszahlen für das zweite Quartal. Das Unternehmen erzielte einen Gewinn von 1,26 USD pro Aktie, der die Analystenerwartungen von 1,19 USD übertraf. Die Umsätze in Höhe von 81,8 Milliarden USD lagen im Einklang mit den Markterwartungen, obwohl sie im Vergleich zum Vorjahresquartal leicht um 1,4 % gesunken sind.
Der Umsatz verteilte sich wie folgt:
- iPhones generierten 39,67 Milliarden USD, was einen Rückgang von 2,5 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
- Das Mac-Geschäft erzielte Umsätze in Höhe von 6,84 Milliarden USD, was einem Rückgang von 7,3 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
- Der Umsatz mit iPads fiel um 19,8% auf 5,79 Milliarden USD.
- Im Kontrast dazu wuchs der Umsatz aus dem Geschäftsfeld der Wearables, Home-Produkte und Zubehör um 2,5 % auf 8,28 Milliarden USD, während der Service-Umsatz um 8,2 % auf 21,21 Milliarden USD anstieg.
Das Unternehmen veröffentlichte keinen offiziellen Ausblick für das kommende Quartal. Der Grund: die anhaltende Unsicherheit seit 2020. Im Rahmen des Earningscalls wurde jedoch angedeutet, dass die Umsatzentwicklung der im Juni abgeschlossenen Periode ähneln dürfte. Besonders im Bereich der Mac- und iPad-Verkäufe ist wegen der anspruchsvollen Vergleichsdaten mit einem Umsatzrückgang zu rechnen.
Siehe auch: Steht Apple ein langer Bärenmarkt bevor?
Die bevorstehende Veranstaltung: Eine der spannendsten Ankündigungen dieser Woche war eine Herbstveranstaltung am 12. September 2023. Der Tech-Gigant hat Presseeinladungen für die Veranstaltung verschickt, die um 19 Uhr MEZ aus dem Apple Park übertragen und auf der eigenen Website gestreamt wird.
Die Veranstaltung wird unter dem Motto “Wonderlust” stehen und wahrscheinlich die Enthüllung der neuen iPhone 15 Serie beinhalten. Darüber hinaus wird auch eine Aktualisierung des iOS-Betriebssystems erwartet und möglicherweise auch eine neue Serie von Apple Watches vorgestellt.
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Meinungen der Analysten
- Goldman Sachs: Analyst Michael Ng von Goldman Sachs hat hohe Erwartungen an das kommende Apple-Event am 12. September, wo neben neuen iPhones auch Updates zur Apple Watch erwartet werden. Ng hält eine mögliche Preiserhöhung bei den High-End-iPhones für gerechtfertigt, da Apples Investitionen in Hardware und Ökosystem den Konsumenten erheblichen Mehrwert bieten würden. Er setzt für Apple ein Kursziel von 222 USD an. Medienberichte deuten auf einen Anstieg der Preise für das iPhone 15 Pro und Pro Max um mindestens 100 US-Dollar hin. Ng ist jedoch optimistisch, dass neue Funktionen wie schnellere Geschwindigkeiten und verbesserte Energieeffizienz die Nachfrage nach den hochpreisigen Modellen ankurbeln werden. Darüber hinaus könnte ein Basismodell mit 256 GB Speicher die Verbraucher trotz einer potenziellen Preiserhöhung ansprechen, so Ng.
- Citi: Atif Malik, Analyst bei Citi, prognostiziert für das iPhone 15 einen starken Ersatzzyklus als Upgrade der bestehenden iPhone 12-Nutzerbasis. Dabei hebt er besonders das etwa 30 % schnellere Laden durch den optimierten USB-C-Anschluss als zusätzlichen Anreiz hervor und prognostiziert einen Absatz von 81 Millionen Einheiten für das neue Modell, abhängig von der Verfügbarkeit von Bildsensoren. Die allgemeine Stückzahlerwartung für das iPhone 15 bewegt sich zwischen 80 und 85 Millionen. Der Analyst schätzt, dass Apple die Preise für die iPhone 15 Pro-Modelle um 100 bis 200 USD anheben könnte. Malik hat zudem mit 240 USD das höchste Kursziel für Apple unter den Wall-Street-Analysten an und empfiehlt die Aktie zum Kauf. Der Analyst argumentiert dabei, dass die Finanzmärkte das Potenzial für eine Ausweitung der Bruttomarge bei Apple unterschätzen, angetrieben durch den Fokus auf höherwertige Modelle und Marktanteilsgewinne in China und Indien, wobei Apple kontinuierlich Marktanteile von Android-Geräten erobere.
Auf TipRanks.com covern 30 Analysten die Apple-Aktie, wovon 22 ein “buy”-Rating haben, acht ein “hold”-Rating und keiner ein “sell”-Rating.
30 Analysten | Kursziel | Kurspotenzial |
Höchstes Kursziel | 240 USD | 26 % |
Durchschnittliches Kursziel | 208 USD | 9,7 % |
Niedrigstes Kursziel | 167 USD | -11 % |
In der Produktion gibt es derweil eine spannende Entwicklung zu beobachten: Foxconn Technology hatte Mitte August bereits bekannt gegeben, dass die Fertigung des neuen iPhones 15 in einem Werk im indischen Bundesstaat Tamil Nadu aufgenommen wurde. Diese Produktionsverlagerung ist dabei Teil eines langfristigen Plans von Apple, die Abhängigkeit von seiner chinesischen Hauptproduktionsstätte zu verringern, insbesondere vor dem Hintergrund der wachsenden Handelsspannungen zwischen den USA und China.
Doch damit noch nicht genug: Bloomberg hatte am Mittwoch berichtet, dass Apple mit der Verwendung von 3D-Drucktechnologien für die Herstellung von Stahlgehäusen für zukünftige Modelle der Apple Watch experimentiert. Der innovative Ansatz könnte nicht nur die Produktionszeiten verkürzen, sondern auch den Materialverbrauch und somit die Umweltauswirkungen reduzieren.
Die Technologie nutzt das sogenannte “Binder-Jetting”, ein Verfahren des 3D-Drucks, bei dem ein pulverförmiges Metall durch Hitze und Druck zu einem festen Stück formiert wird. Anschließend erfolgt eine Feinbearbeitung für Design und Ausschnitte. Dieser Prozess könnte Apples Lieferkette effizienter gestalten und möglicherweise auf weitere Produkte ausgeweitet werden, falls die Tests erfolgreich sind.
Die Entwicklung der neuen Fertigungstechnik dauert bereits seit mindestens drei Jahren an, wobei jüngste Tests mit dem Stahlgehäuse der kommenden Apple Watch Series 9 durchgeführt wurden. Obwohl der Ansatz aktuell ebenso kostspielig ist wie konventionelle Herstellungsverfahren, könnte er langfristig Kosteneinsparungen ermöglichen.
Dieses umweltfreundlichere Verfahren steht im Einklang mit Apples nachhaltigen Ambitionen, wie zum Beispiel der geplanten Verwendung von alternativen Materialien für iPhone-Hüllen. Es bleibt jedoch offen, wann oder ob die Technologie für die Massenproduktion ausgeweitet wird, insbesondere für andere Geräte und Materialien wie Aluminium und Titan.
Nach einem Wertverlust von über 25 % im vergangenen Jahr hat die Apple-Aktie seit Jahresbeginn um mehr als 45 % zugelegt. In dieser Woche konnte die Aktie die 50-Tage-Linie wieder überwinden und steht nun vor der nächsten Hürde: der Widerstandszone, die von 194 USD bis zum Allzeithoch von rund 199 USD reicht. Wenn diese Zone durchbrochen wird, wäre das von einem Citi-Analysten gesetzte Kursziel von 240 USD noch etwa 20 % entfernt.
Falls die Aktie jedoch einen Rückschlag erlebt, könnte die 50-Tage-Linie als erste Stütze fungieren. Danach folgt eine Unterstützungszone zwischen 185 und 180 USD. Sollte der Kurs darunter fallen, könnte die nächste Unterstützungszone zwischen den Marken von 172,50 und 168 USD als potenzieller Ankerpunkt dienen.
Fazit: Die bevorstehende Apple-Veranstaltung am 12. September wird mit Spannung erwartet und könnte für die Apple-Aktie richtungsweisend sein. Analysten von Goldman Sachs und Citi sind besonders optimistisch und sehen Möglichkeiten für Margensteigerungen durch Preiserhöhungen der High-End-iPhones. Dabei wird die erwartete technische Überlegenheit der neuen Modelle als Treiber für die Nachfrage gesehen.
Besonders interessant ist Apples Experimentieren mit 3D-Drucktechnologien in der Produktion von Apple Watch-Gehäusen. Diese Innovation hat das Potenzial, nicht nur die Effizienz der Lieferkette zu verbessern, sondern auch Apples Nachhaltigkeitsziele voranzubringen. Langfristig könnten diese technologischen Fortschritte zu Kosteneinsparungen führen und die Margen weiter stärken. Die Produktionsverlagerung nach Indien könnten zudem Apples Wettbewerbsposition stärken, gerade im Kontext der Handelsspannungen zwischen den USA und China. Das Allzeithoch von ca. 198 USD ist mit einem Abstand vom aktuellen Kurs nur unter 5 % entfernt, wonach laut dem Citi-Analysten bis zum Kursziel von 240 USD noch 20 % Potenzial besteht.
3M: Einigung bei Schadensersatzzahlung – möglicher Turnaround?
Die 3M-Aktie rückte diese Woche ebenfalls in den Mittelpunkt, nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen bei Schadensersatzzahlungen eine Einigung erzielt hat. Überraschenderweise fiel die vereinbarte Summe niedriger aus als zunächst angenommen. Dieser Vergleich betrifft den langanhaltenden Rechtsstreit um Ohrstöpsel, die, wie behauptet wurde, Veteranen nicht ausreichend vor Gehörverlust schützten. In der Folge äußerten sich dann einige Analysten zur Aktie. Besteht hier eine Turnaround-Chance?
Ein Überblick zum Vergleich: Nachdem die Nachricht am Sonntag öffentlich wurde, bestätigte der Vorstand von 3M am darauf folgenden Montag die Zustimmung zu einem Vergleich im Umfang von 6 Milliarden USD, wobei 5 Milliarden USD in bar und 1 Milliarde USD in Aktien vorgesehen wird. Dabei sollen insgesamt über 300.000 Klagen beilegt werden. Laut einem Bericht von Bloomberg wird 3M den vereinbarten Betrag innerhalb von fünf Jahren auszahlen.
Mehrere Analysten hatten den Vergleichsbetrag jedoch im Bereich von 10 bis 15 Milliarden USD vermutet. Infolgedessen erlebte die 3M-Aktie Anfang der Woche einen Anstieg um über 6 %, und auf Wochensicht sogar um über 8 %.
Weitere Rechtsstreitigkeiten: 3M hat im Juni eine vorläufige Einigung in einem anderen Rechtsfall erzielt, der die Verunreinigung von Trinkwasser in den USA betraf. Diese Einigung, die noch gerichtlich genehmigt werden muss, könnte das Unternehmen bis zu 12,5 Milliarden USD kosten.
Darüber hinaus hat 3M einer Zahlung von über 6,5 Millionen USD zugestimmt, um den Anschuldigungen einer Verletzung des Foreign Corrupt Practices Act, dem amerikanischen Gesetz zur Korruptionsbekämpfung im Ausland, ein Ende zu setzen. Die US-Börsenaufsicht SEC teilte die Ankündigung am Freitag, den 25. August, wobei behauptet wird, dass Mitarbeiter der chinesischen Niederlassung von 3M chinesische Regierungsbeamte zu internationalen Konferenzen und Veranstaltungen eingeladen hätten. Das Ziel dieser Einladungen war offenbar, die Beamten zu ermutigen, 3M-Produkte für ihre staatlichen Einrichtungen zu erwerben.
3M erklärte, dass das Unternehmen 2018 auf interne Unregelmäßigkeiten gestoßen sei. Nach deren Entdeckung habe man die Angelegenheit proaktiv den US-Regierungsbehörden gemeldet und bei den anschließenden Untersuchungen vollständig kooperiert.
Meinungen der Analysten
- Goldman Sachs: Goldman Sachs-Analyst Joe Ritchie betont, dass 3M voraussichtlich über genügend Liquidität verfügt, um den geplanten 6-Milliarden-USD-Vergleich zu decken und gleichzeitig die Dividendenausschüttung an die Aktionäre beizubehalten. Seine Zuversicht stützt sich auf eine umfangreiche Liquiditätsanalyse des Unternehmens, die Barmittel von etwa 4,3 Milliarden USD und einen Kreditrahmen von 5,25 Milliarden USD einbezieht. Der Analyst sieht die Entscheidung des Unternehmens, proaktive Maßnahmen zu ergreifen, als positiven Schritt zur Begrenzung der Abwicklungskosten an.
- Barclays: Analyst Julian Mitchell zeigt sich überrascht über die Einbeziehung von Aktien im Wert von 1 Milliarde USD bei der Vergleichszahlung, da 3M eine solide Bilanz aufweist. Trotz der positiven Entwicklung hinsichtlich der rechtlichen Verbindlichkeiten äußert er jedoch Bedenken über weitere mögliche Verpflichtungen. Insbesondere hebt er die Unsicherheit hervor, wie 3M zukünftige Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf die Produktion von PFAS-Chemikalien (Verunreinigung im Trinkwasser) bewältigen wird.
- Citi: Analyst Andrew Kaplowitz sieht die Einigung als weitgehend positiv für 3M. Allerdings weist er ebenfalls auf anhaltende prozessbezogene Unsicherheiten hin, insbesondere im Zusammenhang mit PFAS-Klagen. Kaplowitz hebt hervor, dass 3M jedoch erfolgreich Bedenken der Generalstaatsanwälte ausgeräumt hat, die Einwände gegen die PFAS-Vergleichsvereinbarung erhoben hatten. Der Analyst hat die Aktie von “sell” auf “neutral” hochgestuft.
- Morgan Stanley: Joshua C. Pokrzywinski von Morgan Stanley hat 3M ebenfalls von “sell” auf “neutral” hochgestuft, da er der Ansicht ist, dass der Aktienkurs nun ein angemessenes Risiko reflektiert. Trotz der positiveren Einschätzung warnt Pokrzywinski, dass die rechtlichen Verpflichtungen von 3M erheblich größer ausfallen könnten als bisher angenommen. Insbesondere betont er, dass die durchschnittlichen Schadenersatzforderungen in ähnlichen Fällen weitaus höher waren und dass das Unternehmen zusätzliche Milliardenkosten im Zusammenhang mit PFAS-Klagen erwarten könnte.
14 Analysten | Kursziel | Kurspotenzial |
Höchstes Kursziel | 159 USD | 49 % |
Durchschnittliche Kursziel | 119 USD | 11 % |
Niedrigstes Kursziel | 96 USD | -10 % |
Das zweite Quartal: 3M verzeichnete im zweiten Quartal einen Verlust von 6,84 Milliarden USD oder 12,35 USD pro Aktie, wobei der bereinigte Gewinn pro Aktie 2,17 USD beträgt und die Schätzungen der Analysten um 0,41 USD übertreffen. Das Unternehmen meldete zudem einen Umsatz von 8,32 Milliarden USD, was einem Rückgang von 4,4 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht, aber dennoch die Erwartungen um 440 Millionen USD übertraf. Der operative Cashflow betrug 1,5 Milliarden USD, ein Anstieg von 34 % im Jahresvergleich.
Ausblick auf das Gesamtjahr: Der Gewinn pro Aktie wird auf einen Wert zwischen 8,60 und 9,10 USD geschätzt, zuvor Betrugen die Schätzungen 8,50 bis 9,00 USD und der Konsens 8,62 USD. Es wurden keine genauen Schätzungen zum Umsatz bereitgestellt, jedoch erwartet 3M ein bereinigtes Gesamtumsatzwachstum in einer Spanne von -5 bis -1 % im Jahresvergleich. Das Unternehmen prognostiziert zudem einen operativen Cashflow zwischen 5,9 und 6,3 Milliarden USD.
Weitere Turnaround-Ideen: Zwei Turnaround-Kandidaten – Rückkehr zu alten Hochs?
Die vergangenen zwei Jahre waren für 3M-Aktionäre alles andere als erfreulich. Die Aktie verzeichnete 2022 einen Wertverlust von über 30 % und im bisherigen Jahresverlauf einen weiteren Rückgang von mehr als 10 %. Derzeit befindet sich die Aktie unter der 200-Tage-Linie und einer Widerstandszone, die sich zwischen den Marken von 110 und 113 USD befindet. Diese gilt es nachhaltig zu überwinden, um die aktuelle kleine Aufwärtsbewegung fortzusetzen. Danach warten weitere Widerstandszonen: zunächst zwischen 120 und 124 USD und anschließend zwischen 130 und 134 USD.
Sollte die Aktie jedoch ins Straucheln geraten, könnten die 50-Tage-Linie sowie die Unterstützungszone zwischen 105 und 100 USD als potenzielle Sicherheiten dienen. Fällt der Kurs unter diese Marken, könnte die nächste Unterstützungszone zwischen 95 und dem Jahrestief bei etwa 93 USD als mögliche Hilfe fungieren.
Fazit: Die jüngste Einigung von 3M im Ohrstöpsel-Rechtsstreit hat der Aktie einen kurzfristigen Auftrieb gegeben, insbesondere da die Vergleichssumme niedriger ausfiel als von Analysten erwartet. In der Gesamtbetrachtung scheint sich die Lage für 3M zwar zu verbessern, jedoch weisen Analysten darauf hin, dass trotz der Einigung weitere rechtliche Herausforderungen bestehen, insbesondere im Zusammenhang mit PFAS-Chemikalien.
Analysten von Citi und Morgan Stanley haben ihre Einschätzungen jedoch von “sell” auf “neutral” oder sogar positiver angepasst, wobei sie die solide Liquiditätsposition und proaktiven Schritte des Unternehmens loben. Hinsichtlich des Ausblicks für das Gesamtjahr hat 3M seine Gewinnschätzungen pro Aktie leicht angehoben, wobei das Unternehmen einen bereinigten Umsatzrückgang von bis zu 5 % im Jahresvergleich prognostiziert.
Für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung muss die Aktie zunächst die Widerstandszone von 110 bis 113 USD durchbrechen. Nach diesem Schritt könnte eine vorsichtige Positionierung für einen potenziellen Turnaround in Erwägung gezogen werden, wobei die nächste Hürde bei der Widerstandszone von 120 bis 124 USD liegt.
Siehe auch: Berkshire Hathaway oder doch lieber ein ETF?
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: CrowdStrike