Kommentar
22:20 Uhr, 03.01.2019

ISM-Einkaufsmanagerindex deutlich unter den Erwartungen - Mega-Deal: Bristol-Myers Squibb erwirbt Celgene

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • ADP-Arbeitsmarktzahlen deutlich besser als erwartet
  • GM verbucht Absatzminus
  • Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen leicht
  • Ist Zalando ein Übernahmekandidat für Alibaba?
  • Daimler steigert Lkw-Absatz
  • Investitionen in deutsche Startups auf Rekordhoch
  • Neun Mobilfunkkonzerne klagen gegen Regeln für 5G-Auktion
  • Alibaba plant Logistikzentrum in Lüttich
  • Apple senkt Umsatprognose deutlich
  • Kein Durchbruch im US-Haushaltsstreit

DAX & Wall Street

  • Eine überraschende Umsatzwarnung von Apple sorgt am Donnerstag weltweit für Verunsicherung und schürt Ängste vor einer Konjunkturabkühlung. Der deutsche Aktienmarkt startete nach schwachen Vorgaben aus Asien und von den US-Futures bereits schwächer in den Handel und weitete die Verluste im Handelsverlauf noch aus. Der DAX beendete den Handel mit einem Minus von 1,55 Prozent bei 10.416,66 Punkten. Zuvor war es bereits zu Turbulenzen an den Devisenmärkten gekommen. So stürzten in der Nacht US-Dollar und australischer Dollar gegenüber dem japanischen Yen deutlich ab. Gemischte Konjunkturdaten kommen aus den USA. Während die ADP-Arbeitsmarktdaten deutlich besser ausfielen als erwartet, brach der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe ungewöhnlich stark ein.
  • Der S&P 500 rutscht am Donnerstag nach einer Umsatzwarnung von Apple (-10 Prozent) und einem schwachen ISM Index um 2,5 Prozent ab, der Dow verlor 2,8 Prozent, der Nasdaq 100 drei Prozent. Etwas besser als die großen Indizes präsentierte sich hingegen der heimisch orientiert Russell 2000, der nur 1, 8 Prozent verlor. Bei den prominenten Einzelwerten kam neben Apple auch Delta Air Lines unter die Räder und verlor neun Prozent, nachdem das Unternehmen vorab ankündigte, dass der Umsatz im vierten Quartal unter den Erwartungen bleiben dürfte.

Unternehmensnachrichten

  • Der Pharmariese Bristol-Myers Squibb erwirbt das Biopharma-Unternehmen Celgene für den Gegenwert von rund 74 Milliarden Dollar. Dies teilten beide Unternehmen am Donnerstag mit. Bristol-Myers Squibb zahlt pro Celgene-Aktie eine eigene Aktie sowie 50 Dollar in bar. Zusätzlich stehen den Celgene-Aktionären beim Erreichen bestimmter Meilensteine weitere Erfolgszahlungen zu.
  • Der US-Autobauer General Motors hat im Jahr 2018 weniger Fahrzeuge ausgeliefert als im Vorjahr. Insgesamt sank die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge um 1,6 Prozent auf 2,95 Millionen, wie General Motors mitteilte. Im vierten Quartal sank der Absatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,7 Prozent auf 785.229 Fahrzeuge.
  • Der Autobauer Daimler hat seinen Lkw-Absatz im vergangenen Jahr dank einer starken Nachfrage in Nordamerika und China deutlich gesteigert. Ersten Daten zufolge seien deutlich mehr als 500.000 Lkw der Marken Mercedes-Benz, Fuso und Freightliner verkauft worden, teilte Daimler mit. Im Jahr 2017 hatte Daimler 470.700 Lkw verkauft. "Unser weltweiter Absatz liegt wie angekündigt deutlich über dem Vorjahr", sagte Lkw-Chef Martin Daum laut Mitteilung. "Mit deutlich über 500.000 Lkw haben wir das höchste Absatzniveau der letzten 10 Jahre erreicht."
  • Start-Up-Gründer Marcel Münch hat den Onlinehändler Zalando in einem Interview mit den "Handelsblatt" als möglichen Übernahmekandidaten bezeichnet, wenn der chinesische Alibaba-Konzern bald massiv in Europa investiert. "Ich gehe davon aus, dass Alibaba bald in Firmen in Europa investiert. Zalando ist ein Übernahmekandidat", sagte Münch. "Das Unternehmen ist nicht nur aufgrund des Zugangs zu 25 Millionen Endkunden interessant. Derzeit ist Zalando an den Aktienmärkten auch relativ günstig bewertet."
  • Der anhaltende "Government Shutdown" in den USA könnte die Genehmigung der geplanten Übernahme des Mobilfunkanbieters Sprint durch die Telekom-Tochter T-Mobile US verzögern. Die informelle Frist von 180 Tagen für die Prüfung des Deals werde angehalten, teilte die zuständige Behörde nun mit.
  • Beim Verwaltungsgericht Köln haben nach einem Bericht der "Börsen-Zeitung" insgesamt bereits neun Mobilfunkanbieter eine Klage gegen die Versteigerungsregeln für Frequenzen des neuen Mobilfunkstandards 5G eingelegt. Unter den Klägern befindet sich neben der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefónica auch United Internet.
  • Der Online-Gigant Alibaba errichtet im belgischen Lüttich ein gigantisches Logistikzentrum. Von dort soll der Warenhandel zwischen China und Europa organisiert werden. Der deutsche Handel zeigt sich über den europäischen Markteintritt von Alibaba besorgt, so ein Bericht des "Handelsblatts".
  • Der iPhone-Hersteller Apple hat seine Erwartungen für das zurückliegende Quartal deutlich gesenkt. Für das am 29. Dezember 2018 beendete erste Geschäftsquartal 2019 erwarte man nun nur noch einen Umsatz von 84 Milliarden Dollar, schrieb Apple-Chef Tim Cook an die Apple-Investoren. Zuvor hatte Apple einen Umsatz von 89 bis 93 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Die operative Marge soll wie bisher erwartet bei rund 38 Prozent liegen. Apple begründet die Prognosesenkung unter anderem mit dem starken Dollar und einem schwachen Absatz in China.

Konjunktur & Politik

  • Die Stimmung in der US-Industrie hat sich im Dezember deutlich stärker eingetrübt als erwartet. Der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe sank von 59,3 Punkten im Vormonat auf 54,1 Zähler. Die Volkswirte der Banken hatten mit einem deutlich weniger starken Rückgang auf 58,0 Punkte gerechnet. Besonders stark brach im Dezember der Subindex für den Auftragseingang ein.
  • Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in der vergangenen Woche leicht gestiegen. Gegenüber der Vorwoche erhöhten sich die Erstanträge um 10.000 auf 231.000 Erstanträge. Erwartet wurden 220.000 Erstanträge, nach revidiert 221.000 (zunächst: 216.000) Erstanträgen in der Vorwoche. Im weniger schwankungsanfälligen Vierwochenschnitt sank die Zahl der Erstanträge um 500 auf 218 750. Der jüngste Anstieg könnte auch auf den Government Shutdown in den USA zurückzuführen sein.
  • In der US-Privatwirtschaft wurden nach Daten des privaten Arbeitsmarktdienstleisters Automatic Data Processing (ADP) im Dezember deutlich mehr Stellen geschaffen als erwartet. Die Zahl der neuen Stellen belief sich auf 270.000, wie ADP am Nachmittag mitteilte. Damit wurde die höchste Zahl an neugeschaffenen Stellen seit knapp zwei Jahren verzeichnet. Erwartet wurden hingegen nur 180.000 neue Stellen, nach revidiert 157.000 (zunächst: 179.000) Stellen im Vormonat. Die ADP-Arbeitsmarktdaten gelten als Indikator für die morgen zur Veröffentlichung anstehenden offiziellen US-Arbeitsmarktdaten für Dezember.
  • Die Investitionen in deutsche Startups sind im Jahr 2018 auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr legten die Investitionen nach Berechnungen der Unternehmensberatung Barkow Consulting um 24 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro zu. Deutschland habe im Vergleich zu anderen Ländern einen Nachholbedarf, andererseits habe sich hierzulande inzwischen eine breite Startup-Landschaft entwickelt, sagte Peter Barkow, Gründer und Chef seiner gleichnamigen Beraterfirma.
  • Das Wachstum der Geldmenge in der Eurozone hat sich im November stärker abgeschwächt als erwartet. Die Geldmenge M3 erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,7 Prozent, wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte. Ökonomen hatten im Schnitt mit einem Anstieg von 3,8 Prozent gerechnet. Im Oktober lag der Zuwachs noch bei 3,9 Prozent. Die Kreditvergabe an Unternehmen wuchs unterdessen etwas stärker als zuvor. Die Jahresrate erhöhte sich von 3,9 Prozent im Vormonat auf 4,0 Prozent im November. Die Kredite an private Haushalte wuchsen auf Jahressicht um 3,3 Prozent, nach 3,2 Prozent im Vormonat.
  • Die Deutschen sind im Vergleich zu Bürgern anderer Nationen eher bereit für öffentliche Güter Steuern und andere Abgaben zu zahlen, so eine Untersuchung des Basel Institute of Commons and Economics, die von den Vereinten Nationen veröffentlicht wurde. Deutschland erreichte dabei auf einer Skala von 1 (geringe Akzeptanz) bis 10 (starke Akzeptanz) einen Durchschnittswert von 7,0.
  • In der Nacht zu Donnerstag hat es bei mehreren Währungspaaren dramatische Kursbewegungen innerhalb einer kurzen Zeitdauer gegeben. So stürzte der Dollar gegenüber dem japanischen Yen zeitweise um 3,6 Prozent ab. Noch stärker erwischte es den australische Dollar, der völlig überraschend innerhalb von Minuten fast 8 Prozent seines Wertes gegenüber dem japanischen Yen verlor. Die türkische Lira büßte sogar 10 Prozent ein. Beobachter sprachen von einem "Flash Crash" und führten die starken Kursbewegungen unter anderem auf die Umsatzwarnung des iPhone-Herstellers Apple zurück (siehe: Flash Crash: Dollar stürzt gegenüber Yen ab).
  • Im Haushaltsstreit in den USA ist es bei einem Treffen von US-Präsident Donald Trump mit Kongressabgeordneten am Mittwochnachmittag Ortszeit nicht zu einem Durchbruch gekommen. Damit dürfte der "Government Shutdown" weiter auf unbestimmte Zeit andauern. Die Demokraten kündigten nach dem Treffen an, einen Entwurf für ein Budgetgesetz zur Abstimmung bringen lassen zu wollen, das aber nicht die von Trump geforderten Milliardenbeträge für die Grenzsicherung enthält. Damit dürfte das Gesetz zum Scheitern verurteilt sein. Am Freitag soll ein weiteres Spitzentreffen im Weißen Haus stattfinden.

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2 Kommentare

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    Shiller

    Derzeit existieren viele Krisenherde, geopolitisch wie wirtschaftlich. So frage ich mich, wo bleiben da unsere hochbezahlten Politiker, welche durchaus Einfluss hätten, wie ehemals ein Herr Kohl oder ein Herr Schröder? Frau Merkel erzählt uns erneut ihre nichtssagende Floskel "Toleranz", Herr Söder ist für einen schnellen Internetausbau und Herr Seehofer hinterfragt zurecht die Abschiebeeffizienz. Wo bleibt das starke Wort von Frau Merkel bzgl. des Brexit, dem Konter gegenüber dem Affen Trump, dem weiteren Ausbau von Wirtschaftsbeziehungen mit Russland, China und dem Iran? Vermutlich spiegeln die Märkte die Fähigkeit unserer derzeitigen politischen Elite wider. So gesehen kann der "Bärenmarkt" noch bis zur Wachablösung von Trump und Merkel andauern. Schon mal Call-Optionen mit Ablauf ab 21/22 sichern!!!!!

    18:56 Uhr, 03.01.2019
  • Der Euro
    Der Euro

    Antwort auf die Frage: Nein.

    13:45 Uhr, 03.01.2019

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