APPLE – Das margenstarke Service-Geschäft könnte wanken
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- Apple Inc. - WKN: 865985 - ISIN: US0378331005 - Kurs: 213,320 $ (Nasdaq)
Finanzergebnis Q2 2025
Mit einem Umsatz von 95,36 Mrd. USD übertrifft Apple leicht die Markterwartungen (erwartet 94,59 Mrd. USD) und legt gegenüber dem Vorjahr um 5 % zu. Der Gewinn je Aktie steigt um 8 % auf 1,65 USD – ein neuer Rekord für ein Märzquartal. Die operative Marge erreicht 31 % (nach 30,7 % im Q2 2024), während der operative Cashflow bei 24 Mrd. USD lag. Die installierte Gerätebasis erreichte in sämtlichen Produktkategorien und Regionen ein neues Allzeithoch.
Besonders erfreulich ist und bleibt die Entwicklung im Servicebereich: Mit einem Umsatz von 26,65 Mrd. USD gelingt nicht nur ein Plus von knapp 12 %. Trotz Währungsbelastungen wächst die Sparte zweistellig weiter, auch wenn hier eine leichte Wachstumsverlangsamung gegenüber den Vorquartalen zu erkennen ist. Apple zählt mittlerweile über eine Mrd. zahlender Abonnenten – auch die Zahl der aktiven Apple-Pay-Nutzer und App-Store-Abonnenten erreicht neue Höchststände. Die Sparte ist aufgrund ihrer Profitabilität extrem wichtig: Die Bruttomarge im Services-Segment liegt bei 75,7 %. Die Bandbreite an Angeboten – von Fitness+ über Apple TV+ bis hin zu neuen Spielen auf Arcade – wird stetig ausgebaut.

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Auf der Hardwareseite zeigt sich das Bild differenziert. Die iPhone-Umsätze wachsen um 1,9 % auf 46,84 Mrd. USD – getragen vor allem von der iPhone-16-Familie. Vor allem in den Märkten, in denen Apples neue "Apple Intelligence"-Funktionen bereits eingeführt wurden, sei die Nachfrage nach dem iPhone 16 deutlich höher gewesen als in Regionen ohne AI-Rollout, so Cook. Mac-Umsätze legen um fast 7 % zu. Auch das iPad erfreute sich großer Beliebtheit: +15,2 % Umsatzwachstum.
Weniger erfreulich fällt der Blick auf die Kategorie Wearables, Home & Accessories aus: Mit einem Umsatzrückgang von knapp 5 % auf 7,52 Mrd. USD bleibt dieser Bereich hinter den Erwartungen zurück. CFO Parekh verweist auf schwierige Vergleichswerte, da im Vorjahr sowohl die Watch Ultra 2 als auch Apple Vision Pro frisch am Markt waren.
Geografisch gesehen ist das Bild klar: Während Amerika (+8 %), Japan (+17 %) und der restliche asiatisch-pazifische Raum (+8 %) deutlich zulegen, stagniert Europa (+1 %) – und Greater China wird mit einem Umsatzrückgang von 2,3 % zum Sorgenkind. Cook bemüht sich im Call um Einordnung: Rechne man den Gegenwind durch Wechselkurse heraus, sei der Rückgang "ungefähr Null". Zudem hätten staatliche Subventionen für Hightechprodukte die Nachfrage im Quartal gestützt – zumindest teilweise.
Finanziell bleibt Apple eine Macht: Mit 133 Mrd. USD an liquiden Mitteln und Marktwerten, einer Dividende von 0,26 USD pro Aktie (+4 %) sowie Rückkäufen im Volumen von 25 Milliarden USD bleibt die Kapitalallokation aktionärsfreundlich. Neu beschlossen wurde ein weiteres Aktienrückkaufprogramm über 100 Mrd. USD.
Das Zoll-Thema
Ein Thema, das im Earnings Call dominierte: die drohenden Zölle. Apple rechnet für das laufende Juni-Quartal mit bis zu 900 Mio. USD an zusätzlichen Kosten durch die neuen Importzölle in den USA – insbesondere für Produkte, die aus China stammen.
Die meisten in den USA verkauften iPhones sollen bereits im Juni aus Indien kommen, während Macs, iPads und AirPods verstärkt aus Vietnam bezogen werden. China bleibt zwar weiterhin Produktionsstandort, aber vor allem für Märkte außerhalb der USA. Dies sei Teil einer langfristigen Strategie zur Risikominimierung: "Wir haben gelernt, dass zu viel Abhängigkeit von einem Standort problematisch ist", so Cook. Er verweist auf eine umfassende Verlagerung der Lieferkette und nennt explizit die geplante Fertigung von High-End-Chips aus Arizona sowie die Ausweitung von Fertigungs- und Rechenzentren in über einem Dutzend US-Bundesstaaten. Teil davon ist ein Investitionsprogramm über 500 Mrd. USD in den nächsten vier Jahren, das auch Serverfabriken in Texas umfasst.
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Apple KI-Strategie? Gibt es die?
Spannend ist zudem Apples Antwort auf die Frage, wie sich das Unternehmen im KI-Rennen positioniert. Cook betont die "hybride Strategie": Einerseits investiere Apple massiv in eigene Foundation Models und eine Privacy-fokussierte Infrastruktur ("Private Cloud Compute"), andererseits nutzt man Partnerschaften wie die Integration von ChatGPT. Die Apple-eigenen Modelle laufen auf iPhone und Mac lokal – viele AI-Funktionen wie Smart Reply, Visual Intelligence oder Genmoji seien bereits verfügbar, weitere – etwa die personalisierte Siri – sollen nachgereicht werden, sobald sie Apples Qualitätsstandards erfüllen.
Ausblick
Der Ausblick bleibt sehr vorsichtig. Für das Juni-Quartal erwartet Apple ein Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich, bei einer Bruttomarge zwischen 45,5 und 46,5 % – etwas unter dem bisherigen Konsens von 46,7 %. Alles unter der Prämisse, dass sich das globale wirtschaftliche Umfeld und die Handelsregeln nicht verschärfen. Allerdings gesteht Cook auch ein, dass sie eigentlich im Nebel fahren. "We’re not able to estimate the full impact of tariffs for the June quarter at this time... There was limited impact from tariffs in the January quarter."
Fazit
Die operative Exzellenz und Resilienz ist unbestritten, aber der Gegenwind nimmt zu und auch die Bewertung lässt keine Ausrutscher zu. Es gibt zudem auch Risiken durch das aktuelle App-Store-Urteil. Konkret geht es um die Entscheidung im Streit mit Epic Games: Apple darf Entwickler künftig nicht mehr daran hindern, alternative Zahlungswege mit Nutzern zu kommunizieren – und darf dafür auch keine neuen Gebühren erheben. Das betrifft eine der margenstärksten Einnahmequellen von Apple. Zwar will der Konzern dem Urteil zunächst nachkommen, plant aber gleichzeitig Berufung einzulegen.
Unterm Strich lässt sich sagen: Apple liefert. Doch die Welt um Apple herum verändert sich. Man schläft aber nicht: Mit Indien und Vietnam als neue Werkbänke für den Westen, mit stärkerer US-Verankerung der Halbleiterfertigung und einer zunehmend hybriden KI-Strategie. Die Frage wird sein, ob diese Transformation ohne größere operative Reibungsverluste gelingt – und ob Services und AI stark genug wachsen, um mittel- bis langfristige Margenrückgänge bei Hardware zu kompensieren.
Microsoft ist nun zu Recht das wertvollste Unternehmen.

Viel Erfolg wünscht Euch Valentin
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