Nachricht
16:16 Uhr, 24.01.2013

Apple-Aktie: Wohin mag die Reise gehen?

Erwähnte Instrumente

New York/ Zürich (BoerseGo.de) - Die Apple-Aktie ist ein Paradoxon: Da legt der Konzern Rekordzahlen für sein erstes Quartal vor, verkaufte so viele iPhones und iPad wie noch zuvor in einem Quartal, doch die Anleger trennten sich wie im Rausch von dem Titel, das Papier fällt sturzflugartig um zeitweise 11,5 Prozent in die Tiefe. Die Folge: Reihenweise korrigieren Analysehäuser ihre Kursziele beträchtlich nach unten.

Dabei veröffentlichte Apple am Mittwochabend nach Börsenschluss neue Bestmarken: ein üppiges EPS von 13,81 US-Dollar, das die ohnehin schon optimistischen Konsensschätzungen von 13,47 US-Dollar locker übertraf, sowie einen um über 18 Prozent gestiegenen Umsatz auf 54,5 Milliarden US-Dollar. Während die Verkaufszahlen für iPhones und Tablets (47,8 Mio. bzw. 22,8 Mio. Einheiten) weitgehend den Konsensschätzungen entsprachen, deutet der Rückgang des durchschnittlichen Verkaufspreises bei Tablets (466 US-Dollar ggü. 536 US-Dollar im Vorquartal) hingegen auf eine Kannibalisierung seines iPad-Umsatzes durch das iPad Mini hin. Überwiegend negativ schätzte der Markt die Prognosen für das nächste Quartal ein. Der Konzern gab zwar wie gewohnt eine vorsichtige Umsatzprognose von 41 bis 43 Milliarden US-Dollar (Konsens 45,8 Mrd. US-Dollar) ab, verzichtete aber auf die EPS-Prognose. Erwartet wird eine Bruttomarge von 37,5 bis 38,5 Prozent (ggü. Konsens von 40,3 %), womit Unsicherheit hinsichtlich der EPS-Prognosen entsteht.

Viele Analysten sehen sich nun in ihren Befürchtungen bestätigt, dass die Grenzen des Wachstums so langsam erreicht sind. So schreibt UBS-Analyst Steven Milunovich in einer Studie vom Donnerstag, der Ausblick sei nur mittelmäßig ausgefallen und habe ihn enttäuscht. Der Konzern dürfte in diesem Jahr seine Ergebnisse wohl nicht steigern können. Die UBS senkte das Kursziel für die Aktien von Apple nach Zahlen von 650,00 auf 600,00 US-Dollar, behielt aber ihre Einschätzung auf „Buy“.

Ähnlich beurteilt dies der Citigroup-Analyst Glen Yeung. Seiner Meinung nach dürften die vorgelegten Kennziffern die Befürchtungen der Anleger in puncto Profitabilität und Kursentwicklung kaum abmildern. Yeung verwies auf sinkende Konsensschätzungen und reduzierte seine Gewinnprognosen für die Jahre 2014 und 2015, behielt aber seine Einstufung „Neutral“ bei (Kursziel von 575,00 auf 500,00 US-Dollar gesenkt).

Summa summarum ist zu konstatieren, dass Apple unter Druck steht, denn die Konkurrenz hat kräftig aufgeholt und in manchem technischen Detail setzen die Wettbewerber nun neue Standards. Als Hauptrivale hat sich Samsung mit seinen Galaxy-Smartphones auf Basis des Android-Betriebssystems etabliert. Zudem ist Microsoft mit seinem neuen Betriebssystem Windows 8 für PC, Tablets und Smartphones auf den Markt gegangen. Nicht zu vergessen: Nokia, das mit seiner Lumia-Smartphone-Reihe positiv überraschen konnte.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten