Kommentar
09:38 Uhr, 03.02.2021

Apple-Aktie: Auf dem Weg zu 10 Billionen Börsenwert?

Apple erreichte mit einer Marktkapitalisierung von ganz knapp 2,5 Billionen Dollar unlängst ein neues Allzeithoch. Es wird wohl nicht das letzte gewesen sein.

Erwähnte Instrumente

  • Apple Inc.
    ISIN: US0378331005Kopiert
    Kursstand: 134,980 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Apple Inc. - WKN: 865985 - ISIN: US0378331005 - Kurs: 134,980 $ (NASDAQ)

Eine Marktkapitalisierung von 2,5 Billionen ist schon stattlich. Das entspricht in etwa der Wirtschaftsleistung Frankreichs. Nur sechs Volkswirtschaften sind größer als Apple. Das Unternehmen ist damit eine Klasse für sich. Nach den letzten Quartalszahlen erhöhen zudem viele Analysten ihre Kursziele. Apple wird aktuell auch 3 Billionen zugetraut. Im abgelaufenen Quartal lag der Gewinn bei 28 Mrd. Dollar. So manch anderes erfolgsverwöhnte Unternehmen macht pro Quartal gerade einmal 28 Mrd. Umsatz. Facebook ist ein solches Unternehmen: sehr erfolgreich, doch Apple schreibt das an Gewinn, was Facebook als Umsatz schreibt.

Apple war nicht immer erfolgsverwöhnt. Bis zur Jahrtausendwende tat sich wenig. Das Unternehmen verkaufte Computer und das teils nur mäßig erfolgreich. In den 80ern lief das Geschäft immerhin so gut, dass in der Spitze 500 Mio. Gewinn ausgewiesen werden konnten. Die 90er Jahre waren durchmischt. Kleine Gewinne und vergleichsweise große Verluste wechselten sich ab.


Dann kam Steve Jobs zurück. Zuerst wurde das Computergeschäft saniert. Die eigentliche Erfolgsgeschichte begann jedoch mit dem iPod. iPods waren 2007 fast genauso wichtig wie Computer. Heute gibt es iPods immer noch, werden allerdings nicht mehr separat ausgewiesen. Im Vergleich zum eigentlichen Kassenschlager, dem iPhone, dürfte der Umsatz gering sein.

Mit dem iPhone setzt Apple fast 150 Mrd. Dollar um. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 waren es 138 Mrd. Das liegt unter dem bisherigen Rekord aus dem Jahr 2018. iPhone Verkäufe stagnierten mehrere Jahre. Im letzten Quartal hat Apple allerdings bewiesen, dass das kein Schicksal sein muss.

Das abgelaufene Quartal gehört bereits zum Geschäftsjahr 2021. 2020 weist noch einen rückläufigen Umsatz aus (Grafik 2). 2021 wird sich das wohl ändern. Der Umsatz dürfte von 274 Mrd. auf 330 Mrd. steigen. Der Jahresgewinn wird derzeit auf 74 Mrd. geschätzt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren es 57 Mrd. In den letzten vier Quartalen (drei Quartale aus dem Geschäftsjahr 2020 und den gerade berichteten Zahlen) waren es bereits 64 Mrd.


Es ist aber nicht nur das Comeback des iPhones, das Mut macht. Das iPhone machte einmal zwei Drittel des Umsatzes aus. Viele fürchteten, dass Apple ein Ein-Produkt-Unternehmen wird. Das Gegenteil ist der Fall. Allein mit Dienstleistungen schreibt Apple bereits mehr als 50 Mrd. Umsatz. Zu den Einnahmen gehören Abonnements ebenso wie Provisionen bei App-Verkäufen.

Andere Geschäftsbereiche, zu denen die Apple Watch und iPod gehören, bringen ca. 30 Mrd. Umsatz. Apple hat inzwischen viele Geschäftseinheiten, die jedes für sich groß und profitabel sind. Trotzdem kann selbst der größte Optimist nicht leugnen, dass Wachstum schwerfällt. Für den nächsten Wachstumsschub braucht das Unternehmen ein neues Produkt.

2021 profitiert Apple vom Upgrade Effekt auf 5G. Dieser Effekt ist einmalig. In den letzten 10 Jahren hat Apple allerdings sehr viel mehr erfolgreiche Geschäftsbereiche aufgebaut als viele wahrhaben wollen. Geht es in diesem Tempo weiter, sind auch 3 Billionen Marktkapitalisierung und mehr denkbar. 10 Billionen sind eher eine entfernte Vision. Darauf warten würde ich nicht.

Apple ist eine Geldmaschine, aber mit einem KGV von 30 trotz Rekordgewinn hoch bewertet. Bevor es Richtung 3 Billionen und mehr geht, könnte eine längere Konsolidierung einsetzen. Dass die Aktie nach dem Rekordergebnis verkauft wurde, deutet daraufhin.

Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen (z.B. Facebook, Alphabet) schafft es Apple neue Umsatzquellen zu erschließen. Facebook ist darauf angewiesen, dass die Werbeeinnahmen immer weiter steigen. Es ist ein Ein-Produkt-Unternehmen. Apple hat ein breites Portfolio, welches innerhalb von 10 Jahren von zwei Produkten auf fünf Produktkategorien erweitert wurde und das mit großem Erfolg.

Mit dem aktuellen Portfolio kann Apple vermutlich drei Billionen an Marktkapitalisierung erreichen. Eine neue Produktkategorie dürfte jeweils 500 Mrd. an zusätzlicher Kapitalisierung bringen.

Clemens Schmale


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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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