Fundamentale Nachricht
09:46 Uhr, 26.09.2014

Anleihen: Nicht aufs Bauchgefühl verlassen

Anlageentscheidungen in Unternehmensanleihen sind komplexe Aufgaben, bei denen Laien nach Meinung von Thomas Freiberg, Portfoliomanager bei der Schweizer Vermögensverwaltung Genève Invest, rasch Fehler unterlaufen.

Genf/Luxemburg (BoerseGo.de) - Kaufen, wenn die Kurse schon zu weit gelaufen sind und verkaufen, wenn sie bereits abgestürzt sind. Ein Anlagemix, der aus Minizins-Produkten besteht oder die Vernachlässigung von saisonalen Schwankungen des Finanzmarktes: Beim Aufbau eines Vermögens können Privatanleger etliche Fehlentscheidungen treffen, wie die schweizerische Vermögensverwaltung Genève Invest in einer aktuellen Presseaussendung schreibt.

„Anlageentscheidungen in Unternehmensanleihen sind komplexe Aufgaben, bei denen Laien rasch Fehler unterlaufen. Ein Grund ist, dass die Finanzberichterstattung immer umfangreicher wird. Infolgedessen unterliegen Entscheidungen rasch falschen Wahrnehmungen oder werden aus dem Bauch heraus getroffen. Geschäftsberichte richtig lesen – und damit meine ich nicht nur Bilanzen oder Gewinn- und Verlustrechnungen – oder die Volatilität von Aktienkursen zu nutzen und auf Long oder Short gehen, setzen umfangreicheres Wissen voraus“, so Thomas Freiberg, Portfoliomanager bei der Schweizer Vermögensverwaltung Genève Invest. Er ergänzt: „Die Anlageentscheidung, die heute getroffen wird, soll auch in mehreren Jahrzehnten noch Rendite erzielen. Das setzt voraus, dass geopolitische Risiken, Währungsturbulenzen, Kreditprobleme, Blasen oder Vertrauensverluste frühzeitig gesehen, verstanden und bewertet werden.“

Grundsatz einer jeden Anlange ist unbestritten, dass sie sich lohnen muss. Nach Abzug von Inflation und Gebühren sollte nicht nur das angelegte Kapital erhalten bleiben, sondern außerdem ein attraktiver Zinsertrag erwirtschaftet werden. Dennoch legen die Deutschen ihr Geld am liebsten in Sparbüchern, Bausparverträgen und Lebensversicherungen an, wie eine Umfrage von TNS Infratest aus diesem Jahr zeigt.

„Wenngleich konservative Geldanlagen das Risiko relativ gering halten, nehmen Anleger bei den genannten Anlageformen billigend in Kauf, für ihre Sparanlagen real Geld zu verlieren, weil der Zinsertrag niedriger ist als die aktuelle Inflationsrate“, erklärt Freiberg. Er rät Sparern nachdrücklich dazu, ihr Anlagedepot auf den Prüfstand zu stellen, denn eine regelmäßige Neustrukturierung und Umschichtung von Finanzprodukten ist das A und O beim Vermögensaufbau. „Altlasten wie Bausparverträge oder Lebensversicherungen sollten schnellstens raus aus dem Depot. Mit Unternehmensanleihen kann eine hervorragende Alternative gewählt werden, die sechs bis sieben Prozent pro Jahr Rendite erwirtschaftet“, so Freiberg.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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