Nachricht
11:16 Uhr, 20.02.2013

Anleiheanleger rüsten sich für einen Währungskrieg

Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) - Der G20-Gipfel in Moskau stand unter den Vorzeichen eines sich forcierenden Abwertungswettlaufs der Leitwährungen. Andy Weir, Fondsmanager des Fidelity Global Strategic Bond Fund, erklärt, wie sich Anleiheanleger gegen die Folgen eines Währungskriegs schützen können.

„Die Debatten um einen drohenden Währungskrieg, die das Treffen der G20 in Moskau begleiten, mögen viel Verunsicherung stiften - eines stellen sie klarer denn je heraus: die schleichende Veränderung der Rolle von Zentralbanken. Historisch war ihre Hauptaufgabe die Erhaltung der Preisstabilität durch Inflationssteuerung. Heute haben die Zentralbanken ihren Kompetenzbereich aggressiv auf die Unterstützung des gesamten Finanzsystems ausgeweitet“, so Weir.

Die Auswirkungen hätten sich auch schon unabhängig von - und lange vor - der Yen-Wechselkursdebatte bemerkbar gemacht. So habe etwa der Euro seit dem „Draghi-Schwur" letzten Sommer signifikant gegenüber dem Dollar aufgewertet, der weiter unter Abwertungsdruck stehe. Genauso das britische Pfund: In Großbritannien wappne sich der Markt aktuell für eine stark anziehende Inflationsrate, da der künftige Chef der Bank of England, Mark Carney, bekanntlich in erster Linie das Wirtschaftswachstum ankurbeln wolle und sogar schon eine Abkehr vom Inflationsziel von zwei Prozent zur Diskussion gestellt habe, heißt es weiter.

„Für Anleiheanleger bedeutet diese Entwicklung, dass sie sich sowohl gegen einen langfristigen Inflationsdruck als auch gegen eine weiterhin erhöhte Marktvolatilität wappnen müssen. Dazu ist ein sogenannter Barbell-Ansatz bei der Portfoliozusammenstellung geeignet, der darauf setzt, Anleihen mit entgegengesetztem Risikoprofil zu kombinieren. Dieser Ansatz kann die Gefahren von Kursverlusten und Extremrisiken im Zusammenhang mit der Inflation effektiv mildern. Die richtige Mischung aus liquiden, qualitativ hochwertigen kurzlaufenden Staatsanleihen und Unternehmensanleihen einerseits sowie Hochzins- und ausgewählten Schwellenländeranleihen in Lokalwährung andererseits sichert die Liquidität und ein höheres Renditeniveau. Die Beimischung inflationsindexierter Anleihen schützt vor langfristigem Inflationsdruck", so Weir.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten