„Anleger trauen dem Bullenmarkt in den USA nicht – ein Fehler“
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London (BoerseGo.de) - Plus 150 Prozent – das ist die stolze Bilanz des amerikanischen Aktienmarktes seit seinem letzten Tief in 2009. Und dennoch glauben Anleger nicht an die Nachhaltigkeit des aktuellen Bullenmarktes in den Vereinigten Staaten. „Aus unserer Sicht ist das ein gutes Zeichen und stimmt uns gerade bullish für US-Aktien“, freut sich Legg Masons Altmeister Bill Miller über die Zurückhaltung seiner Landsleute.
Was Miller außerdem in seiner Meinung bestärkt sind die Dividendenzahlungen und das -wachstum in den USA: „Das Dividendenwachstum lag in den vergangenen Jahren kontinuierlich im zweistelligen Bereich und liegt aktuell bei über 17 Prozent. Das ist eine der höchsten Wachstumsraten aller Zeiten und liegt nur knapp unter dem letzten Hoch von 18 Prozent vom vergangenen Dezember.“ Gleichzeitig sei der prozentuale Anteil der Unternehmensgewinne, die in Form von Dividenden ausgezahlt werden, mit durchschnittlich 30 Prozent historisch betrachtet äußerst niedrig. Da die Unternehmensgewinne und auch der Cash Flow in den USA neue Höchststände erreichen, sieht Miller viel Raum für ein anhaltendes Dividendenwachstum im zweitstelligen Bereich. Wenn diese Prognose stimme und außerdem die Bewertungen am amerikanischen Aktienmarkt auf dem aktuellen Niveau blieben, könne das für zweistellige Wachstumsraten des Marktes sorgen.
„Der Bullenmarkt in den USA wird sowohl von steigenden Gewinnen als auch von moderat steigenden Bewertungen angetrieben. Und die Analysten sind sich einig, dass wir für 2014 mindestens mit Wachstumsraten im mittleren einstelligen Bereich rechnen können“, sagt Miller. „Wenn die Bewertungen weiter moderat steigen, dürfen Investoren in den kommenden 12 Monaten sogar mit soliden zweitstelligen Erträgen rechnen.“ Zudem geht der Legg Mason-Experte davon aus, dass im kommenden Jahr sowohl die Dividenden als auch die Gewinne Investoren mit angenehmen Wachstumsraten erfreuen werden.
„Wenn ein Markt nahe seiner fairen Bewertung gehandelt wird, muss man in der Regel davon ausgehen, dass die besten Aktien bereits überbewertet sind, der Großteil angemessen bewertet und nur eine kleinere Gruppe unterbewertet ist. Und genau so ist es derzeit in den USA auch“, erklärt Miller. Ein geduldiger, querdenkender Investor würde sich deshalb auf die unterbewerteten Unternehmen konzentrieren. Miller findet solche Werte derzeit vor allem unter den Wohnungsbauunternehmen, Finanz- und Technologietiteln oder unter den Aktien von Fluggesellschaften, die alle auch bereits in den vergangenen Jahren eine gute Performance gezeigt haben. Lediglich die Wohnungsbaugesellschaften haben in diesem Jahr etwas geschwächelt, nachdem sie 2012 ihre Erträge fast verdreifacht hatten. Ihnen schreibt Miller für 2014 das größte Potenzial zu, da er mit einem langfristigen Aufwärtstrend für den amerikanischen Häusermarkt rechnet.
„Es ist richtig, dass der US-Aktienmarkt heute weniger Möglichkeiten bietet, Aktien mit hohen Abschlägen zu finden, als es noch vor zwölf Monaten der Fall war. Dennoch glauben wir, dass es diese Chancen durchaus noch gibt und dass der Ausblick für US-Aktien insgesamt ziemlich gut ist“, schließt Miller ab.
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