Anleger sollten defensive Sektoren bevorzugen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Brüssel (BoerseGo.de) - In seinem aktuellen Marktkommentar sieht Ken van Weyenberg, Investmentexperte bei Dexia Asset Management, die Politik unter Zugzwang, den Anlegern wieder Vertrauen in die Wirtschaft zurückzugeben: "Zurzeit reagieren die Aktienmärkte nicht auf die üblichen Fundamentaldaten, sondern auf politische Entscheidungen. Nur klare, radikale Maßnahmen können das Vertrauen wiederherstellen und dem Markt den nötigen Auftrieb geben", fordert der Stratege,
Weyenberg vergleicht die derzeitige Wirtschaftslage mit der vor etwa einem Jahr: Das Wachstum sei schwach und die amerikanische Notenbank scheine zu resignieren. Keineswegs gleich sei aber die Datenlage. Heute sei das Rezessionsrisiko doppelt so hoch wie letztes Jahr. Wie groß die Unsicherheit ist, zeige sich auch im Konsum- und Geschäftsklima. Nur der private Verbrauch und der Arbeitsmarkt hielten sich einigermaßen gut. Auch in Europa gehe das Wachstum zurück. Im 2. Quartal nahm es in Großbritannien, Deutschland und Frankreich stärker ab als erwartet und betrug gerade einmal 0 bis 0,2 Prozent. Hinzu kämen unrealistisch hohe Unternehmensgewinnerwartungen und unglaubwürdige Prognosen für die Gewinnmargen. Die Berichtssaison im Oktober dürfte mehr Klarheit bringen, erwartet der Experte. Ab Anfang Oktober werde es wohl zu zahlreichen Gewinnwarnungen kommen.
„Es liegt auf der Hand, dass die Aktienmarktkorrektur noch nicht vorbei ist, obwohl die Aktienmärkte in den meisten Ländern bereits sehr attraktiv bewertet sind. Insbesondere in Europa sind die Bewertungen so niedrig sind wie selten zuvor. Angesichts der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit wird den Bewertungen aber keine allzu große Bedeutung beigemessen“, sagt Weyenberg. „Wer trotz den Turbulenzen weiter in gewissem Umfang investiert bleiben will, sollte sich für defensive Sektoren entscheiden, die dem schwierigen Umfeld etwas entgegenzusetzen haben“.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.