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15:00 Uhr, 05.10.2011

Anleger sollten defensive Sektoren bevorzugen

Brüssel (BoerseGo.de) - In seinem aktuellen Marktkommentar sieht Ken van Weyenberg, Investmentexperte bei Dexia Asset Management, die Politik unter Zugzwang, den Anlegern wieder Vertrauen in die Wirtschaft zurückzugeben: "Zurzeit reagieren die Aktienmärkte nicht auf die üblichen Fundamentaldaten, sondern auf politische Entscheidungen. Nur klare, radikale Maßnahmen können das Vertrauen wiederherstellen und dem Markt den nötigen Auftrieb geben", fordert der Stratege,

Weyenberg vergleicht die derzeitige Wirtschaftslage mit der vor etwa einem Jahr: Das Wachstum sei schwach und die amerikanische Notenbank scheine zu resignieren. Keineswegs gleich sei aber die Datenlage. Heute sei das Rezessionsrisiko doppelt so hoch wie letztes Jahr. Wie groß die Unsicherheit ist, zeige sich auch im Konsum- und Geschäftsklima. Nur der private Verbrauch und der Arbeitsmarkt hielten sich einigermaßen gut. Auch in Europa gehe das Wachstum zurück. Im 2. Quartal nahm es in Großbritannien, Deutschland und Frankreich stärker ab als erwartet und betrug gerade einmal 0 bis 0,2 Prozent. Hinzu kämen unrealistisch hohe Unternehmensgewinnerwartungen und unglaubwürdige Prognosen für die Gewinnmargen. Die Berichtssaison im Oktober dürfte mehr Klarheit bringen, erwartet der Experte. Ab Anfang Oktober werde es wohl zu zahlreichen Gewinnwarnungen kommen.

„Es liegt auf der Hand, dass die Aktienmarktkorrektur noch nicht vorbei ist, obwohl die Aktienmärkte in den meisten Ländern bereits sehr attraktiv bewertet sind. Insbesondere in Europa sind die Bewertungen so niedrig sind wie selten zuvor. Angesichts der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit wird den Bewertungen aber keine allzu große Bedeutung beigemessen“, sagt Weyenberg. „Wer trotz den Turbulenzen weiter in gewissem Umfang investiert bleiben will, sollte sich für defensive Sektoren entscheiden, die dem schwierigen Umfeld etwas entgegenzusetzen haben“.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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