Anleger sollten das China-Risiko im Auge behalten
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- SMIKursstand: 8.616,68 Pkt (Schweizer Börse (SIX)) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Zürich (GodmodeTrader.de) - Die dualen Bewegungen an den Kapitalmärkten – sprich steigende Aktienkurse und Anleihenrenditen - scheinen sich analog zu den letzten neun Monaten fortzusetzen. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass sich die Marktperformance verändert. Bewegungen dürften sich verlangsamen, und es ist mit häufigeren Pausen zu rechnen, wie Larry Hatheway, Group Head GAM Investment Solutions und Chefökonom beim Asset Manager GAM, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Vor allem unter den Aktien sei eine stärkere geografische Rotation zu erwarten, sobald Anzeichen für ein gesteigertes Gewinnwachstum vorlägen. Das gelte insbesondere für Europa, die Schwellenländer und in geringerem Umfang für Japan. Die Erwartungen an die Geldpolitik hingen vom Eintritt eines möglichen Wendepunkts ab. Dies habe die US-Notenbank Fed bereits vor über einem Jahr signalisiert, als sie den Normalisierungsprozess eingeleitet habe, den sie im März mit einer Zinserhöhung bestätigt habe, heißt es weiter.
„Wir glauben, dass die politischen Risiken in Europa nach den Wahlen in Frankreich nachlassen werden. Dies dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) zu einem der Fed ähnlichen Kurs bewegen: hin zu einer neutraleren Geldpolitik, der Drosselung von Wertpapierkäufen und möglicherweise sogar die Aufhebung der Negativzinsen. Zusammengenommen dürften die Maßnahmen von Fed und EZB einen weiteren Anstieg der Anleiherenditen im späteren Verlauf dieses Jahres antreiben - im Einklang mit einer allgemeinen Normalisierung der Geldpolitik in der Weltwirtschaft“, so Hatheway.
Die Anleger konzentrierten sich nach den Schocks des Jahres 2016 – Brexit, US-Wahlen und Referendum in Italien – hauptsächlich auf die politischen Risiken. Es sei verständlich, dass der Marktfokus 2017 ebenso auf politischen Ereignissen liege. Derzeit herrsche Unsicherheit im Hinblick auf die Wahlen in Frankreich und Deutschland. Die dualen Risiken, die es zu berücksichtigen gelte, seien jedoch alte Bekannte. Zu ihnen zähle die Möglichkeit, dass die Inflation stärker beschleunige als angenommen. Das gelte insbesondere in den USA, wo sich die Wirtschaft der Vollbeschäftigung nähere. Als zweites Risiko sei China zu nennen. Hier zeichne sich ein langsameres Kreditwachstum ab, und auch der Kreditimpuls werde negativ. Dies deute auf ein schwächeres Wachstum im späteren Verlauf dieses Jahres hin. Die Sorge über Chinas Wachstum habe seit über einem Jahr nicht zu den größten Bedenken der Anleger gezählt. Allerdings hätten Sorgen in Bezug auf China die beiden größten Marktrückschläge der letzten 18 Monate ausgelöst, heißt es weiter.
„Wir empfehlen daher, ein besonderes Auge auf das Land der goldenen Mitte zu haben. In unseren Portfolios bleiben wir in Aktien übergewichtet. Wir bevorzugen Europa, die Schwellenmärkte und Teile Japans. Bei festverzinslichen Anlagen setzen wir auf eine kurze Duration. Wir erkennen Chancen bei nachrangigen Schuldtiteln und Schuldinstrumenten, die unserer Meinung nach positive und kontinuierliche Renditen abwerfen sollten, darunter auch hypothekenbesicherte Wertpapiere (Mortgage-backed Securities). Insgesamt setzen wir nach wie vor bevorzugt auf die Reflationierung und beginnen, Allokationen in Aktien umzuschichten, die positive Gewinnüberraschungen bieten könnten. Dagegen wenden wir uns von Höherbewertungen als potenzielle Quelle positiver Renditen ab“, so Hatheway.
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