„Anleger sind der Niedrigzinsphase noch nicht entronnen“
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Rotterdam (GodmodeTrader.de) - Hat die Weltwirtschaft inzwischen ausreichend Fahrt aufgenommen, um das „Untergangsszenario” einer lange anhaltenden Stagnation hinter sich zu lassen? Dieser Frage geht Lukas Daalder, Chief Investment Officer von Robeco Investment Solutions, in einem aktuellen Marktkommentar nach. „Angesichts der weiterhin robusten Konjunkturdaten, die in den letzten Monaten veröffentlicht wurden, hat die Zahl der Artikel, die die These einer lang anhaltenden Stagnation in Frage stellen, eindeutig zugenommen“, so Daalder. Aber: „Wenn es die lange anhaltende Stagnation tatsächlich gibt, wird die derzeitige Konjunkturerholung sicherlich nur vorübergehend sein – nicht mehr als eine kurze Unterbrechung, die noch vor dem Jahresende vergessen sein wird.“
Für diesen Fall erwartet der Robeco-Experte, dass ein Phänomen der letzten sechs Monate bald vorüber sein dürfte: der so genannte „Reflation Trade” – die Wette der Anleger, dass Trumps Politik Inflation und Wirtschaftswachstum in den USA ankurbeln dürfte. „Und die logische Konsequenz daraus wären anziehende Anleihekurse und rückläufige Aktienkurse”, schlussfolgert Daalder.
„Wenn eine lang anhaltende Stagnation dagegen nicht viel mehr ist als das Modethema von gestern, dann dürften in den nächsten Monaten und Jahren positivere Überraschungen auf die Märkte warten“, so Daalder. „Die Reflation wird weitergehen, so dass man Anleihen nach wie vor meiden sollte, während risikobehaftete Finanzmarktaktiva weiter eine überdurchschnittliche Performance erreichen werden.”
Nach Daalders Ansicht ist die Idee einer lang anhaltenden Stagnation ein vielschichtiges Problem, das durch die fortschreitende Globalisierung und die Vernetzung der modernen Finanzmärkte noch vergrößert wird. Hinzu kommt: „Es sind schon häufiger Phasen lang anhaltender Stagnation ausgerufen worden, die aber nie so lange dauerten wie befürchtet. „Das ist allerdings der einfache Ausweg. Einige Trends – wie die Rolle der Alterung, der Preisrückgang bei Investitionsgütern, die Ungleichheit und der Ersparnisüberschuss in den Schwellenländern – sind tatsächlich struktureller Natur. Und bei keinem dieser Trends ist in naher Zukunft mit einer radikalen Veränderung zu rechnen”, erwartet Daalder.
Was erwartet uns also – Reflation oder Stagnation? Die Antwort darauf ist nach Ansicht von Daalder nicht schwarz oder weiß. Die niedrige Inflation und das schwache Lohn- und Gehaltswachstum sind für den Robeco-Experten jedoch klare Hinweise, dass Anleger der Phase niedriger Renditen noch nicht entronnen sind.
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