Anleger schalten auf Risiko um - Jahresendrallye bei Aktien möglich
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Die Kapitalmarktanalysten von Allianz Global Investors machen in ihrem aktuellen Kapitalmarktbrief Anzeichen für eine Jahresendrallye aus. Nachdem ein eindeutiger Trend zwischen Aktien und Renten bzw. den Extremen „Risiko an“ und „Risiko aus“ im Jahr 2010 bisher nicht zu erkennen war, scheint mit dem Ausbruch vieler Aktienindizes nach oben, den sinkenden Risikoprämien am Anleihenmarkt sowie steigenden Rohstoffpreisen pünktlich zu einer möglichen Jahresendrallye der Schalter wieder auf eine höhere Risikoneigung zu stehen. Für Kapitalmarktanalyst Dennis Nacken sind dafür drei wesentliche Faktoren verantwortlich:
- die weitere Lockerung der Geldpolitik der US-Notenbank, - das hohe Maß an verfügbarer Liquidität sowie - die moderaten Bewertungen von Aktien.
Strukturelle Wachstumshemmnisse eingepreist
Zwar besteht die Gefahr, dass sich immer mal wieder Konjunkturskepsis an den Kapitalmärkten breitmachen könnte, doch die strukturellen Wachstumsschwächen vieler Industriestaaten, wie hohe Verschuldung und Arbeitslosigkeit, scheinen weitestgehend eingepreist. Solange positive Überraschungen auf der Makroseite denkbar und die Bewertungen von Aktien moderat sind, sollte der „Risikoschalter“ bei den Investoren noch eine Weile eingeschaltet bleiben, ohne dabei die Sicherheit aus den Augen zu verlieren. Eine Übergewichtung von risikobehafteten Vermögensklassen wie Aktien und Rohstoffe scheint aus Sicht der Analysten empfehlenswert.
Unterschiedliche Wachstumsdynamik
Mit Blick auf die Bewertungen scheint das Kurspotenzial von Aktien noch nicht ausgeschöpft. So war der Renditeunterschied zwischen Aktien und 10-jährigen USStaatspapieren in den letzten 20 Jahren selten so groß gewesen. Allerdings bleiben deutliche regionale Unterschiede bestehen: Neben den Wachstumsmärkten in Asien und Lateinamerika sind auch deutsche Aktien weiterhin attraktiv und die zwischenzeitliche Konjunkturskepsis scheint sich mit Blick auf das neue 3-Jahres- Hoch beim ifo-Geschäftsklimaindex gelegt zu haben. Auch europäische Aktien sind auf Basis der Gewinnschätzungen für die nächsten 12 Monate der Unternehmen MSCI Europa mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 10,6 im internationalen Vergleich weiterhin günstig bewertet. Aufgrund schwächerer Frühindikatoren und höherer Bewertungen erscheinen US-Aktien derzeit weniger attraktiv, wenngleich der schwache US-Dollar sich positiv auf die Exporte auswirken dürfte.
Inflation am Horizont
Die Maßnahmen der US-Notenbank zur Stützung der US-Wirtschaft dürften sich Nacken zufolge in einer Stärkung des nominalen Wachstums widerspiegeln. Die langfristige Gefahr dabei: Inflation. Ein Phänomen, das auch viele Schwellenländer aufgrund ihrer Wachstumskraft zu spüren bekommen, wo die Zentralbanken bereits mit steigenden Zinsen entgegenwirken. Aktuell sieht Allianz Global Investors keine unmittelbaren Inflationsgefahren in den Industriestaaten, der geldpolitische Impuls kommt über die Kreditvergabe in der Wirtschaft nur gedämpft an und die Kapazitäten sind vor allem in den USA noch gering ausgelastet. „Dennoch dürften die Inflationsraten ihren Tiefpunkt durchschritten haben und die Anleger sollten sich auf eine nahes Ende der Preisstabilität einstellen. Bargeld scheint in diesem Umfeld wohl die schlechteste Lösung“, sagt Nacken. Anleger sollten vermehrt reale Werte wie Immobilien, Rohstoffe und Aktien in Betracht ziehen, welche auf Dauer zumindest die Kaufkraft und damit den Erhalt des Lebensstandards sichern.
Quelle: Allianz Global Investors
Allianz Global Investors Deutschland verwaltet rund 344,47 Milliarden Euro (Stand: 31.03.2010) für private sowie institutionelle Anleger und ist damit Deutschlands größter Asset Manager. Weltweit ist Allianz Global Investors über ein globales Netzwerk von Investmentexperten in mehr als 25 Wirtschafts- und Finanzzentren mit über 1.000 Investmentprofis vertreten.
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