Anlagechancen in Europa
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- CAC 40Kursstand: 4.184,87 Pkt (Euronext Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Paris (GodmodeTrader.de) – Die internationalen Aktienmärkte haben ihren schlechtesten Jahresbeginn seit fast 30 Jahren verzeichnet. So sind die Aussichten für das Weltwirtschaftswachstum seit dem Sommer 2015 immer deutlicher nach unten korrigiert worden, wie Augustin Picquendar, Fondsmanager bei DNCA Investments, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Die Besorgnisse um das US-Wirtschaftswachstum erschütterten mittlerweile das konjunkturelle Gleichgewicht weltweit – und zwar insbesondere vor dem Hintergrund der für das erste Quartal 2016 vermeldeten Zahlen. Jüngsten Schätzungen zufolge habe sich das BIP-Wachstum in den ersten drei Monaten dieses Jahres letztendlich auf 0,8 Prozent abgeschwächt. Gleichzeitig sei das Wachstumspotenzial der US-Wirtschaft auf Gesamtjahresbasis laut einigen Volkswirten auf 1,4 Prozent gesunken (Quelle: Wirtschaftsresearch von JP Morgan) und sei damit deutlich niedriger als in vergleichbaren früheren Konjunkturphasen, heißt es.
„Vor diesem Hintergrund sind europäische Aktien nach wie vor die attraktivste Anlageklasse. So erwartet man von den bedeutenden Wirtschaftsräumen weltweit in Europa für 2016 das höchste Wachstum. Man rechnet damit, dass die Wirtschaft der Eurozone im Jahr 2016 um 1,8 Prozent wachsen wird, nachdem das Wachstum 2015 bei 1,6 Prozent gelegen hat (Quelle: Factset Economic Aggregates)“, so Picquendar.
Zugegebenermaßen sei zwar auch Europa gegen externe Schocks nicht immun, aber die grundlegenden Wachstumsfaktoren seien bereits eindeutig erkennbar. Das sich beschleunigende Wachstum von 0,6 Prozent aus dem ersten Quartal, das in erster Linie von Frankreich und Spanien ausgegangen sei, habe die Erwartungen übertroffen. Gleichzeitig habe die EZB ihre Unterstützungsmaßnahmen intensiviert und kaufe ab Juni auch Unternehmensanleihen auf. Die allgemeinen Erwartungen für die Gewinnmargen europäischer Unternehmen wirkten vor diesem Hintergrund eher zu pessimistisch. So zeige sich der breite Markt momentan übermäßig zurückhaltend und gehe für die Eurostoxx 50-Firmen von einem Rückgang des Gewinn pro Aktie um fast 1,5 Prozent aus, nachdem dieser 2015 noch um nahezu 13 Prozent nach oben geklettert sei (Quelle: Factset Estimates Aggregates). Gleichzeitig rechne man für die Eurozone mit einem Wirtschaftswachstum von rund zwei Prozent. Die vorgelegten Quartalsgewinne sowie positive Zukunftseinschätzungen der Unternehmen stünden jedoch im Widerspruch zu dieser negativen Auffassung zum Euroraum, heißt es weiter.
„Die Bewertungsdifferenzen zwischen US-amerikanischen und europäischen Aktien sprechen dafür, dass europäische Titel momentan zu einem Abgeld von rund 20 Prozent gehandelt werden, obwohl der konjunkturelle Trend in Europa zurzeit robuster verläuft. Ein derart hohes Risikoaufgeld hat es seit der Eurokrise nicht mehr gegeben – und das, obwohl sich die Fundamentaldaten in Europa inzwischen sogar wieder verbessern. Sofern es also kein heftiges politisches Beben etwa infolge eines ‚Brexit‘ oder eines Auseinanderbrechens Spaniens gibt, das unter den Anlegern erneut Ängste auslösen würde, sollte sich diese Anomalie am Markt letztlich von selbst wieder korrigieren“, so Picquendar.
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