Fundamentale Nachricht
16:20 Uhr, 10.11.2015

Angst vor dem Dreh an der Zinsschraube

Der starke Dollar hält ausländische Aktienkäufer vom US-Markt fern. Zusätzlich sorgt die Chance auf eine erste Zinserhöhung im Dezember für Kaufzurückhaltung.

Erwähnte Instrumente

In Europa verlieren Anleger kurzfristig die Hoffnung auf neue Stützungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank: Angesichts der offensichtlichen zunehmenden Stärke der US-Wirtschaft und der damit wahrscheinlich bevorstehenden Zinswende hat der Euro in den vergangenen Tagen kräftig abgewertet und notiert heute zum US-Dollar bei 1,0688 (-0,61 Prozent). Doch dem deutschen Aktienmarkt hilft der schwache Euro nicht – zu schwach sind die Konjunktursignale sowohl aus der Eurozone als auch aus Deutschland.

Mit neuen Verlusten nach den gestrigen Abgaben geht auch die Wall Street in den Handelstag. Analysten zufolge hängt die Zurückhaltung in hohem Maße mit der möglicherweise im Dezember bevorstehenden Zinswende zusammen. Infolge der überraschend starken Arbeitsmarktdaten vom Freitag preisen die Fed-Fund-Futures eine Wahrscheinlichkeit von über 70 Prozent ein, dass die US-Notenbank schon in fünf Wochen erstmals seit der Finanzkrise wieder die Zinsen erhöht.

Konjunkturzahlen und wichtige Quartalszahlen fehlen heute. Veröffentlicht wurden nur die Import- und Exportpreise aus dem Oktober. Sie sind wegen des starken US-Dollars und der schwachen Ölpreise überraschend deutlich um 0,5 Prozent gesunken. Volkswirte hatten nur einen Rückgang um 0,1 Prozent erwartet. Zusätzlich wurden Zahlen zu Lagerbeständen und Großhandelsumsätzen gemeldet.

In der ersten Stunde nach Handelsbeginn gibt der Dow Jones leicht um 0,14 Prozent auf 17.705 Punkte ab. Der S&P 500 verliert 0,15 Prozent auf 2.075 Punkte. Der Nasdaq 100 fällt um 0,60 Prozent auf 4.627 Punkte.

Bei den Einzelwerten stehen heute die Papiere des Modefilialisten Gap unter Druck. Nachdem das Unternehmen für Oktober zurückgehende Umsätze gemeldet und eine enttäuschende Prognose veröffentlicht hatte, ging der Kurs schon gestern stark zurück. Heute beträgt das Minus 2,3 Prozent.

Die Ölpreise notierten heute Morgen nach vier negativen Handelstagen in Folge leicht im Plus, haben aber am Nachmittag wieder nachgegeben: WTI liegt mit 0,11 Prozent bei 44,05 US-Dollar im Minus. Brent notiert kaum verändert (-0,06 Prozent) bei 48,05 US-Dollar. Auf eine Änderung des Bilds gibt es wenig Hoffnung: Die anhaltende Überversorgung verhindert einen nachhaltigen Anstieg der Preise. Gold droht unter seine sehr wichtige Unterstützung bei 1.082 US-Dollar zu fallen. Bis dahin sind es nur noch rund fünf US-Dollar.

Der Euro fällt am Nachmittag weiter unter die Marke von 1,07 und liegt mit 0,72 Prozent bei 1,0675 im Minus.

Konjunkturdaten

US-Lagerbestände im September gestiegen

Lagerbestände Großhandel September +0,5%. Erwartet wurden +0,1% nach +0,1% zuvor. (m/m)

US-Großhandelsumsatz zieht im September an

Großhandelsumsatz September +0,5%. Erwartet wurden +0,1% nach -1,0% zuvor. (m/m)

US-Einzelhandelsumsätze steigen

USA: Redbook Einzelhandelsumsätze Vorwoche +0,9% nach -0,1% zuvor. m/m

US-Importpreise fallen den vierten Monat in Folge

Die US-Importpreise sind im Oktober den vierten Monat in Folge gefallen. Hinter der Talfahrt stehen vor allem das billige Öl und der starke Dollar. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, fielen die Einfuhrpreise im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen waren im Konsens nur von einem Rückgang um 0,1 Prozent ausgegangen. Die Entwicklung der Importpreise ist ein Indiz für die US-Inflation.

Einzelaktien

Wayfair übertrifft die Analystenschätzungen

Wayfair übertrifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Verlust von -$0,13 je Aktie die Analystenschätzungen von -$0,22. Umsatz mit $594 Mio weit über den Erwartungen von $525 Mio

Zayo Group verfehlt die Analystenschätzungen

Zayo Group verfehlt im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Verlust von -$0,60 je Aktie die Analystenschätzungen von $0,00 deutlich. Umsatz mit $366,8 Mio über den Erwartungen von $360 Mio

Rockwell Automation verfehlt die Analystenschätzungen

Rockwell Automation verfehlt im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $1,57 je Aktie die Analystenschätzungen von $1,75. Umsatz mit $1,61 Mrd unter den Erwartungen von $1,68 Mrd

Aecom Tech verfehlt die Analystenschätzungen

Aecom Tech verfehlt im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $0,95 je Aktie die Analystenschätzungen von $0,98. Umsatz mit $4,72 Mrd unter den Erwartungen von $4,85 Mrd

Zebra Tech übertrifft die Analystenschätzungen

Zebra Tech übertrifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $1,39 je Aktie die Analystenschätzungen von $1,25. Umsatz mit $916 Mio im Rahmen der Erwartungen.

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