Analysten dürften ihre Gewinnschätzungen für 2015 nach oben korrigieren
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- CAC 40Kursstand: 5.025,30 Punkte (Euronext Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Paris (BoerseGo.de) - Nachdem das Jahr mit Pauken und Trompeten begonnen hatte, wurde es Ende April für die Aktienmärkte schwieriger. Hauptgrund ist die nach wie vor ungeklärte Situation in Griechenland, zumal das widersprüchliche Verhalten der griechischen Verhandlungspartner keine Prognosen erlaubt, wie Augustin Picquendar, Manager Europäische Aktien, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
In den USA mache sich das enttäuschende Wachstum des ersten Quartals in Form von Volatilität bemerkbar. Sie bleibe mit 0,2 Prozent zwar deutlich unter den Erwartungen von ursprünglich einem Prozent, die vorübergehende Schwäche beruhe jedoch auf konjunkturellen Faktoren. Wie schon 2014 hätten sich die Wetterbedingungen auch in diesem Jahr negativ ausgewirkt. Dazu seien Streiks in den Häfen an der Ostküste, der starke Dollar und der sinkende Ölpreis gekommen, der die Investitionen im Erdölsektor bremse. Daher hebe die US-Notenbank den Leitzins möglicherweise erst im September an. Die Märkte reagierten darauf mit einem sinkenden Dollar gegenüber dem Euro und mit fallenden Kursen exportorientierter europäischer Unternehmen. Überdies leide der Markt unter den gestiegenen Zinsen – auch wenn sie nach wie vor sehr niedrig seien. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen sei zuletzt um mehr als 50 Basispunkte auf 0,58 Prozent gestiegen. Dieser Zinsanstieg störe auf kurze Sicht die perfekte Konstellation vom Jahresbeginn, heißt es weiter.
„Aufgrund des guten makro- und mikroökonomischen Umfelds nehmen wir die Korrektur jedoch als Einstiegspunkt wahr. Die Wachstumsperspektiven für die Eurozone bessern sich: So hat die Europäische Kommission die Zinsprognosen für 2015 gerade von 1,3 auf 1,5 Prozent angehoben, das wiederkehrende Wachstum wirkt sich auf die Unternehmen aus. Fast ein Drittel der börsennotierten Unternehmen hat seine Zahlen zum ersten Quartal bereits veröffentlicht und uns eine sehr schöne Berichtssaison beschert: Seit Mitte 2012 wurden die Erwartungen nicht mehr so deutlich übertroffen. Da die Unternehmen außerdem in ihren Guidances die Umsatz- und Gewinnprognosen anheben, rechnen wir damit, dass auch die Konsensus-Schätzungen für den Gewinn je Aktie im Gesamtjahr 2015 steigen werden. Diese Dynamik sollte für attraktive Bewertungen sorgen“, so Picquendar.Das größte Risiko bestehe darin, dass die Unternehmen ihre Investitionen noch nicht ausreichend gesteigert hätten. Für eine positive Rückkopplung müssten die Unternehmen weiter investieren, nachdem die Haushalte bereits mehr konsumierten. Wer sich aktuell dazu in der Lage sehe, nutze seine liquiden Mittel jedoch, um an der Börse Aktien zurückzukaufen oder großzügige Dividenden auszuschütten. Zudem seien die Produktionskapazitäten bereits recht weit hochgefahren, wenn man bedenke, dass die Wachstumsperspektiven im historischen Vergleich eher mittelmäßig seien, heißt es weiter.
„In puncto Diversifizierung gehen wir davon aus, dass Aktien mehr zur Performance beitragen werden als Anleihen mit ihren sehr geringen realen Renditen. Wir setzen auf Zykliker, die für den Aufschwung in Europa gut aufgestellt sind, und nutzen die Volatilität für Einstiegspunkte in eine Dynamik, die dadurch entsteht, dass die Unternehmen ihre Ergebnisse nach oben korrigieren“, so Picquendar.
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