Analyst glaubt an den Turnaround dieses Unternehmens
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Erwähnte Instrumente
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- Bike24 Holding - WKN: A3CQ7F - ISIN: DE000A3CQ7F4 - Kurs: 3,055 € (XETRA)
Anleger können die Papiere aktuell noch nahe der Tiefstkurse abstauben. Doch es ist eine riskante Spekulation! Bereits im kommenden Jahr soll wieder der Break-even gelingen, und 2025 sollen dann deutliche Gewinne geschrieben werden. Schauen wir uns die Argumente einmal an.
Bike24 vor Turnaround?
Bike24 ist nach eigenen Angaben der führende Händler im Bereich des Radsports in Europa. Insgesamt habe das Unternehmen über 77.000 Produkte in der Datenbank und damit das umfangreichste Sortiment in der Branche. Mehr als eine Million Kunden in 80 Ländern vertrauen dem Unternehmen.
Das Marktvolumen für Fahrräder und Zubehör wird in Europa auf etwa 20 Mrd. EUR pro Jahr veranschlagt. Durchschnittlich soll der Markt um über 6 Prozent wachsen und von der Nachfrage nach teureren E-Bikes und ökologischen und gesundheitlichen Trends angetrieben werden.
Das Marktumfeld schätzen die Analysten realistischerweise als sehr wettbewerbsintensiv ein. Bike24 versucht sich durch sein großes Sortiment und einen starken Kundenservice zu differenzieren. Durch eine ausgefeilte Logistik seien stets 90 Prozent des Sortiments kurzfristig verfügbar und auch beim Kunden. Das habe geholfen, in den Jahren 2019 bis 2022 deutlich schneller als der relevante Markt zu wachsen.
Lokalisierung und neue Märkte treiben Wachstum
Bike24 expandiert derzeit in neue Märkte und lokalisiert die Webseiten vor Ort in Sprache und Bild. Das kostet zunächst einmal Geld. Bis 2026 soll das Unternehmen dadurch um rund 14 Prozent pro Jahr im Umsatz wachsen können. Im Jahr 2025 soll Bike24 eine hohe einstellige EBITDA-Marge erreichen. Der Börsengang, der anschließend für Investoren im Desaster endete, sei unter falschen Voraussetzungen geschehen. Die Prognosen seien viel zu hoch gewesen, heißt es weiter.
Ab dem zweiten Halbjahr 2023 dürften die Rabattschlachten in der Branche langsam nachlassen, und die fundamentale Situation solle sich verbessern. Rund 85 Prozent der Umsatzerlöse erzielt Bike24 mit margenstarkem Zubehör. 15 Prozent entfallen auf Kompletträder. Die Zahlen zum ersten Quartal fielen noch zum Vergessen aus, da der Angebotsüberhang immer noch markant gewesen sei.
Der zunehmende Anteil an E-Bikes sorgt für steigende Umsätze. Lag der durchschnittliche Verkaufspreis eines E-Bikes im Jahr 2018 noch bei 735 EUR, so stieg er im vergangenen Jahr auf 1.602 EUR an. Kunden geben also immer mehr Geld für die Fahrräder aus. Als Schwäche machen die Analysten bei Bike24 niedrige Rohmargen und die schwache Kapitalmarkthistorie aus. Auch eine hohe Wettbewerbsintensität, Lieferkettenschwierigkeiten oder Mitarbeiterverfügbarkeit werden als Risiken für die Investment-Story gesehen.
Bike24 ist derzeit noch mit gut 33 Mio. EUR netto verschuldet bei einer Marktkapitalisierung von 134 Mio. EUR. Die Bilanz hat hohe Risiken durch Abschreibungen auf immaterielle Vermögens- und Firmenwerte, die sich auf gut 180 Mio. EUR summieren und ca. 90 Prozent des Eigenkapitals ausmachen. Die Vorräte liegen bei 85 Mio. EUR und lassen die Verschuldung eher überschaubar erscheinen. Wenn die Ware zum Kunden geht, dann fließt das Geld entsprechend zurück in die Taschen von bike24.
Fazit: Bike24 ist ein Investment-Case, den Anleger im Auge behalten können. Auch das zweite Quartal dürfte sich noch schwach zeigen, womit sich die Frage stellt, ob der Anleger die Aktie heute schon unbedingt im Depot braucht. Ich würde aktuell erst einmal abwarten, ob das Unternehmen vernünftig liefert, bevor ich übereilt Positionen aufbaue. Montega veranschlagt das Kursziel in ihrer Studie auf 4,50 EUR.
Schätzungen von Montega Research
Jahr | 2022 | 2023e* | 2024e* |
Umsatz in Mio. EUR | 261,50 | 277,00 | 320,70 |
Ergebnis je Aktie in EUR | -0,15 | -0,35 | -0,01 |
KGV | -20 | -9 | -305 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Dividendenrendite | 0,00 % | 0,00 % | 0,00 % |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei |
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