Analyse nach Bernanke-Rede: QE3 würde wenig bewirken
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Frankfurt/ New York (BoerseGo.de) – US-Notenbank-Chef Ben Bernanke hat in seiner mit Spannung erwarteten Rede im Rahmen eines Meetings der US-Notenbank Fed in Jackson Hole keine konkreten Maßnahmen zur Stützung der US-Wirtschaft angekündigt. Insbesondere hat Bernanke kein weiteres Anleihenkaufprogramm (QE3) in Aussicht gestellt. Er sagte lediglich, dass das Notenbankkomitee im Rahmen der nächsten Sitzung im September über den Einsatz geeigneter Maßnahmen beraten werde.
Die unmittelbaren Reaktionen auf die Rede ließen nicht lange auf sich warten: Nach Einschätzung der UniCredit hält der Fed-Chef weiterhin alle Fäden für die künftige Geldpolitik in der Hand. Sollte das Wachstum im zweiten Halbjahr anziehen, sei ein QE3 ohnehin unwahrscheinlich, schreibt UniCredit-Analyst Harm Bandholz. Die Risiken für die US-Wirtschaft seien aber keineswegs zu vernachlässigen. "Das bedeutet, dass QE3 nicht vom Tisch ist."
Nach Einschätzung der Commerzbank bewirkt ein weiteres Anleihenkaufprogramm wenig. Die positiven Konjunkturwirkungen von steigenden Anleihen- und Aktienkursen würden durch höhere Rohstoffpreise konterkariert, so Commerzbank-Volkswirt Christoph Balz. Notenbankchef Ben Bernanke habe daher bei seiner Rede weitere Stimulierungen gar nicht diskutiert. Mit einem optimistischen längerfristigen Konjunkturausblick habe er hingegen versucht, Vertrauen zu schaffen.
Nach Aussage von Bernanke hat sich die wirtschaftliche Erholung des Landes zuletzt deutlich schwächer als von der Notenbank erwartet entwickelt. Da ungünstige Einflüsse wie etwa die gestiegenen Rohstoffpreise zuletzt zurückgegangen seien, geht er aber von einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte aus.
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