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Erwähnte Instrumente
- US 10Y Bond YieldKursstand: 3,220 % (Bonds) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- US 10Y Bond Yield - Kurs: 3,220 % (Bonds)
Der Chart, auf den der ganze Markt gebannt blickt, zeigt die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe. Die Rendite der US-Staatsanleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren ist für den gesamten Finanzmarkt wie auch für die Realwirtschaft eminent wichtig. Sie gibt das längerfristige Zinsniveau insgesamt vor und ist damit der Maßstab, an dem sich indirekt alle anderen Investitionen messen lassen müssen.
In den vergangenen vier Jahrzehnten ist das langfristige Zinsniveau mehr oder weniger kontinuierlich gesunken, dank einer niedrigen Inflation und einer Geldpolitik der Notenbanken, die nach jeder Krise tendenziell noch lockerer wurde. Während die sehr kurzfristigen Leitzinsen von der US-Notenbank Fed festgelegt werden, basiert das langfristige Zinsniveau vor allem auf den Wachstums- und Inflationserwartungen des Marktes und ergibt sich aus den Renditen der entsprechenden US-Staatsanleihen.
Der folgende Chart zeigt die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe, die von mehr als 15 Prozent im Jahr 1981 auf unter ein Prozent im Corona-Crash 2020 gesunken ist.
Das seit Jahrzehnten sinkende Zinsniveau hat einen massiven Rückenwind für Vermögenswerte wie Aktien, Immobilien und Rohstoffe bedeutet, weil künftige Gewinne bzw. Cashflows bei niedrigeren Zinsen einen höheren Gegenwartswert besitzen und weil festverzinsliche Alternativen wie eben Staatsanleihen bei geringen Zinsen weniger attraktiv sind und das Geld deshalb vermehrt in riskantere Vermögenswerte wie eben Aktien investiert wird.
Seit der Finanzkrise und insbesondere seit dem Corona-Crash zeichnet sich aber ab, dass das langfristige Zinsniveau einen Boden gefunden haben dürfte und wohl nicht mehr weiter sinken wird. Zuletzt hat vor allem die hohe Inflation dafür gesorgt, dass die langfristigen Zinsen rasant gestiegen sind. Denn bei einer Inflationsrate von beispielsweise acht Prozent bedeutet ein nominaler Zins von drei Prozent einen jährlichen realen (also inflationsbereinigten) Verlust von fünf Prozent. Auf Dauer sind Investoren nicht bereit, ihr Geld dem Staat zu derart ungünstigen Konditionen zu verleihen.
Inzwischen ist die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe an einem sehr wichtigen Chartniveau angekommen, an dem sich entscheiden könnte, wie es in den kommenden Jahren oder gar Jahrzehnten weitergeht. Im Jahr 2018 hatte die Rendite ein Hoch von 3,25 Prozent erreicht, bevor sie wieder nach unten gedreht war und dann im Zuge des Corona-Crahs sogar auf ein neues Rekordtief gefallen war. Inzwischen ist die Rendite wieder bei 3,25 Prozent angekommen. Nachdem sie im Juni zeitweise sogar darüber bis auf 3,5 Prozent gestiegen war, hatte sie zunächst wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Sollte das aktuelle Niveau nachhaltig überschritten werden, könnte dies auch bei sehr langfristiger Betrachtung einen neuen Aufwärtstrend bei der Anleihen Rendite bedeuten.
Weiter steigende langfristige Zinsen bedeuten Gegenwind für den Aktienmarkt insgesamt und ganz besonders für fundamental teuer bewertete Wachstums- und Technologiewerte, die einen Großteil ihrer Gewinne bzw. Cashflows erst in der ferneren Zukunft erwirtschaften und deren Gegenwartswert sich bei höheren Zinsen deshalb ganz besonders stark reduziert. Auch alle anderen Vermögenswerte mit lange Duration (also langer Zeitspanne zwischen Investition und dem Zeitpunkt, an dem sich die Investition amortisiert hat) spüren einen besonders starken Gegenwind, wenn die langfristigen Zinsen steigen.
Ob es wirklich zu einem neuen Aufwärtstrend bei den langfristigen Zinsen kommt, ist nicht sicher. Dafür spricht die aktuell hohe Inflation, dagegen sprechen tendenziell die immer noch eher verhaltenen Wachstumsaussichten. Sollte die Inflation in den kommenden Quartalen und Jahren wieder deutlich sinken, wäre es durchaus möglich, dass die langfristigen Zinsen sich eher seitwärts als aufwärts entwickeln und bei künftigen Krisen sich auch wieder dem Nullniveau annähern (oder sogar darunter fallen, wie beispielsweise bei den deutschen Staatsanleihen).
Mitte Juni war die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe im Hoch bereits auf rund 3,5 Prozent gestiegen, bevor sie erneut sank. Am Dienstagvormittag steht die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe bei 3,23 Prozent. Es könnte Wochen, Monate oder auch Jahre dauern, bis wirklich klar ist, ob das aktuelle Niveau nachhaltig überschritten wird und auch damit auch bei sehr langfristiger Betrachtung (siehe obere Charts) ein neuer Aufwärtstrend etabliert hat.
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