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12:36 Uhr, 26.06.2015

Am Grexit kann niemand Interesse haben

Sollten die Griechenland-Verhandlungen scheitern, wäre die Eurozone Fidelity-Staatsanleihen-Analyst Dierk Brandenburg zufolge in der Lage, mit Unterstützungsmechanismen und der quantitativen Lockerungspolitik die Folgen für Finanzmärkte abzufedern.

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  • EURO STOXX 50
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    Kursstand: 3.582,50 Punkte (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) – An einem Grexit kann niemand Interesse haben, würde er doch einen weiteren Einbruch der dortigen Wirtschaft und damit mehr Finanzhilfen und einen Forderungsverzicht der EU nach sich ziehen, wie Dierk Brandenburg, Staatsanleihen-Analyst bei Fidelity Worldwide Investment, in einem aktuellen Marktkommentar zu den Auswirkungen eines möglichen Grexit schreibt.

Griechische Staatsanleihen hält Brandenburg für sicher, da sie nur geringen Anteil an der Kapitalstruktur des Landes hätten – anders als die horrenden Verbindlichkeiten der öffentlichen Hand, die bereits umgeschuldet worden seien. Nach dem Anleihetausch 2012 seien Staatsanleihen nun mit robusten Anleihebedingungen nach internationalem Recht ausgestattet, unter anderem mit Umschuldungsklausen, nur mit Zustimmung der Gläubiger. Abgesehen von einer geringfügigen Zahlung im Juli seien die nächsten Kuponzahlungen erst 2016 fällig. Insbesondere nach einem Euro-Austritt hätte die Regierung großes Interesse, diese Anleihen zu bedienen, um sich weiter Zugang zu den Auslandsanleihemärkten zu sichern, heißt es.

„Sollten die Verhandlungen scheitern, wäre die Eurozone anders als 2012 in der Lage, mit ihren Unterstützungsmechanismen und der quantitativen Lockerungspolitik der Europäischen Zentralbank die Folgen für die Finanzmärkte als Ganzes abzufedern. Daher reagieren die Anleihemärkte aktuell auch gelassen. Mit einem Grexit würde jedoch ein Präzedenzfall für andere Mitglieder der Eurozone geschaffen. Daher müssen dringend weitere politische Schritte hin zu einer gemeinsamen Haushalts- und Wirtschaftspolitik in der Eurozone ergriffen werden“, so Brandenburg.

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  • Peter Zumdeick
    Peter Zumdeick

    ... doch ... !!! Ich ... !!!

    16:12 Uhr, 26.06.2015

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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