Allianz-Finanzvorstand plädiert für restriktive Anlagestrategie
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München (BoerseGo.de) - Der Allianz-Finanzvorstand Paul Achleitner hat mit dem Wirtschaftsmagazin Capital über die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise sowie der europäischen Schuldenkrise auf die Anlagestrategie der Allianz gesprochen. Er betont in dem Interview, dass sich die Allianz auf stärkere kurzfristige Schwankungen an den Märkten einstellt. Die oberste Leitlinie sei derzeit der Kapitalerhalt, so der Finanzvorstand. Das sei die Lehre nach zwei Krisen in jüngster Zeit, in denen viele Menschen viel Geld verloren hätten.
Das heißt konkret, dass Achleitner den Aktienanteil seines Hause von derzeit sieben Prozent des Kapitals nicht wesentlich erhöhen will. "Die Quote wird längerfristig im einstelligen Bereich bleiben", sagte er. Grund dafür seien neue Vorschriften des Gesetzgebers. Sie verlangten, künftig für Aktieninvestments mehr Eigenkapital vorzuhalten.
Auch zum Sorgenkind Griechenland äußerte sich der 55-jährige Allianz-Manager und warnte dabei eindringlich vor einem Schuldenschnitt, da nicht alle Finanzinstitute auf solch einen „Haircut“ vorbereitet seien. "Ich halte das für eine grundfalsche Lösung", kritisiert der Österreicher. „Ich fürchte eine Kettenreaktion, die Europa weiter in die Krise treibt."
Viele glaubten, ein Haircut treffe vor allem Banken - mehr als 50 Prozent der griechischen Anleihen lägen aber im europäischen Bankensystem, inklusive der Zentralbanken, nur zehn Prozent bei Versicherern. Letztlich gerate das ganze System ins Wanken, und der Staat, sprich Steuerzahler, müsse dann abermals herhalten." Der Allianz-Finanzvorstand sagte weiter, der Stabilitätspakt müsste einen Teil des Geldes nicht für Kredite, sondern für eine Absicherung des Ausfallrisikos nutzen. "Bei so einem Szenario wären wir bereit, wieder in griechische Anleihen zu investieren."
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