Analyse
17:50 Uhr, 18.05.2020

Aller guten Dinge sind drei

Nach BioNTech und Translate Bio bin ich auf ein drittes Unternehmen gestoßen, das COVID-19 den Kampf angesagt hat. Das Chartbild des Pharma-Titels sieht stark aus.

Erwähnte Instrumente

  • Emergent Biosolutions Inc. - WKN: A0LC2W - ISIN: US29089Q1058 - Kurs: 83,350 $ (NYSE)

Nach BioNTech und Translate Bio habe ich mich auf die Suche nach einem weiteren interessanten Biotech-Titel gemacht. Es sind durchaus Parallelen zu den beiden anderen Highflyern zu sehen. Denn auch dieser Wert ist eine Kooperation mit einem großen Pharmaunternehmen eingegangen. Das Chartbild sieht exzellent aus. Und die Biotech-Branche ist wieder zum Outperformer mutiert.

Es war sicherlich die Überraschung der vergangenen Wochen. Der Biotech-Sektor, natürlich vorrangig begünstigt durch die Geschehnisse rund um die Corona-Epidemie, hat zum Höhenflug angesetzt und gemessen am Nasdaq Biotech Index ein neues Allzeithoch markiert. Das hat fast fünf Jahre gedauert. Mein Kollege André Rain berichtete vor einigen Tagen.

Gerade der Sektor, den niemand seit 2015 mit der Kneifzange anfassen wollte, markiert im Zuge der Erholungsrally also neue Allzeithochs! Ein schönes Beispiel, dass relative Schwäche bzw. Stärke kein Dauerzustand sein muss. Bis 2015 waren die Biotechs "the place to be", danach versank der Sektor in der Versenkung. Nun ist er wieder da!

Natürlich standen Aktien mit Blick auf die Coronavirusepidemie im Fokus, die Tests zur Identifizierung des Virus, Medikamente zur Behandlung des Virus oder Impfstoffe im Kampf gegen das Virus entwickeln. Mein Kollege Oliver Baron hatte diesbezüglich bereits Ende Februar einige interessante Kandidaten zusammengetragen.

Im Zuge eines Screenings bin ich auf die Aktie von Emergent Biosolutions aufmerksam geworden. Das Unternehmen zählt auch zu den Impfstoffentwicklern. Wie BioNTech (Pfizer) und Translate Bio (Sanofi) hat Emergent Biosolutions eine Kooperation mit einem großen Pharmaunternehmen geschlossen, in diesem Fall mit Johnson & Johnson (J&J). Im Zuge der im April bekannt gegebenen Kooperation wird Emergent Biosolutions Produktionskapazitäten anbieten, damit der Impfstoffkandidat von J&Js Tochter Janssen in ausreichender Menge hergestellt werden kann. Im Gegenzug investiert J&J 135 Mio. USD.

Ausbruch geglückt

Aufgefallen ist mir Emergent Biosolutions aber vorrangig aus charttechnischer Sicht. Denn der Wert hat mit dem Ausbruch über die Marke von 73,88 USD eine seit dem Jahr 2018 intakte Korrektur formal beendet. Der Weg in Richtung einer mehrjährigen Pullbacklinie und damit dreistelliger Kurse ist dadurch frei. Die Kernfrage lautet nun, ob es zuvor noch zu einem Pullback kommen wird. Diese Frage kann natürlich niemand zu 100 % beantworten.

Aus tradingtechnischer Sicht könnte man nach dem aktuellen Rücksetzer direkt einsteigen, und unter dem Vorwochentief bei 78,28 USD absichern. Käme dann noch einmal eine Abwärtswelle auf 73,90 USD oder tiefer, würde man einen zweiten Versuch benötigen. Alternativ agiert man prozyklisch und kauft über 90 USD, allerdings mit einem dann deutlich verschlechterten Chance-Risiko-Verhältnis. Über 73,90 USD bleibt das Chartbild mittelfristig bullisch.

Fundamental gesehen arbeitet Emergent Biosolutions im Übrigen seit längerer Zeit profitabel, weshalb die Aktie von der Risikoeinstufung her deutlich harmloser als eine BioNTech oder Translate Bio einzustufen ist.

Emergent-Biosolutions-Aktie (Wochenchart)
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
Emergent-Biosolutions-Aktie
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

Mehr über Bastian Galuschka
  • Fundamentalanalyse
  • Kombinationsanalyse
  • Small Caps
  • Newstrading
Mehr Experten