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11:19 Uhr, 21.02.2017

Aktive Selektion bietet attraktive Renditechancen

Die aktive Vermögensverwaltung gewinnt den Experten von Standard Life Investments zufolge im Umfeld anhaltend niedriger Renditen wieder an Bedeutung.

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  • FTSE 100
    ISIN: GB0001383545Kopiert
    Kursstand: 7.268,00 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Edinburgh (GodmodeTrader.de) - In der aktuellen Welt niedriger Wachstumsraten und niedriger Anlagerenditen können Anleger nicht einfach auf den Markt vertrauen und passive Anlageinstrumente nutzen. Das niedrigere Produktivitätswachstum in den Industriestaaten führt dazu, dass die Phase der niedrigeren Anlagerenditen anhalten wird und Anleger wieder vermehrt auf aktive Vermögensverwaltung setzen sollten, wie die Experten von Standard Life Investments in einem aktuellen Researchbericht aufzeigt.

Seit 1900 hätten Aktien, Anleihen und andere Anlageklassen attraktive reale, also inflationsbereinigte, Renditen erwirtschaftet. Die durchschnittliche jährliche Rendite aus globalen Aktien über den Zeitraum von 1900 bis 2014 habe 5,2 Prozent und für globale Anleihen 1,9 Prozent betragen. Diese attraktiven Durchschnittsrenditen gepaart mit der Überzeugung, dass sie zu niedrigen Kosten erreichbar seien, hätten in den letzten Jahren zu einer deutlichen, anhaltenden Verschiebung der Investorenallokationen hin zu passiven Anlageprodukten geführt. Das anhaltende Umfeld niedriger Renditen reduziere jedoch die Attraktivität passiver Anlageprodukte, stellt Jonathan Price, Global Head of Product & Investment Specialists bei Standard Life Investments, in seiner Studie fest.

Was spricht dafür, dass sich Anleger längerfristig auf niedrigere Renditen einstellen müssen? Den Hauptgrund dafür identifiziert Standard Life Investments in der sinkenden Wachstumsrate der globalen Produktivität. In den letzten 60 Jahren habe die Produktivität, gemessen an der mit einem bestimmten Ressourcen- und Kapitalstock produzierten Menge, weltweit jährlich im Durchschnitt um rund zwei Prozent zugenommen. Für Investoren sei das Produktivitätswachstum eine entscheidende Größe, denn es steigere die Unternehmensgewinne und führe damit letztlich zu höheren Marktbewertungen und steigenden Kursen. Das Produktivitätswachstum habe sich jedoch in den Industriestaaten schon vor der Finanzkrise 2008 verlangsamt und seither nicht mehr erholt. In vielen Industriestaaten habe das jährliche Produktivitätswachstum zwischen 2004 und 2014 unter einem Prozent gelegen. Eine Trendumkehr sei nicht abzusehen, weshalb Anleger längerfristig mit im Durchschnitt niedrigeren Renditen rechnen müssten, heißt es weiter.

Vor dem Hintergrund niedrigerer durchschnittlicher Renditen der Aktien- oder Anleihemärkte und entsprechend auch passiver Anlageprodukte gewinnt die aktive Vermögensverwaltung deutlich an Relevanz. Dass es aktiven Vermögensverwaltern durchaus gelingt, Renditen über dem Marktniveau (sogenanntes „Alpha") zu erwirtschaften, zeigt sich beispielsweise im Anleihebereich: Bei Investment-Grade-Unternehmensanleihen hat sich seit der globalen Finanzkrise im Jahr 2008 das Verhältnis der durchschnittlichen jährlichen Überschussrendite des Medianmanagers gegenüber der Indexrendite von 0,11 (vor 2008) auf 0,28 (in den letzten fünf Jahren) erhöht (Quelle: MercerInsight US Credit Universe of Managers), so Price.

Auch im Aktienbereich biete eine aktive Selektion attraktive Renditechancen. Von 2009 bis März 2016 habe sich beispielsweise gemessen am Return on Equity die Spanne zwischen den besten und schlechtesten Unternehmen, die im S&P 500 Index vertreten seien, um rund 25 Prozent gegenüber dem Niveau vor der Krise vergrößert, heißt es weiter. „Nicht zuletzt stehen Anlegern weitere attraktive Anlageklassen wie Venture Capital, Private Equity oder Immobilienanlagen nur mittels aktiver Vermögensverwaltung offen“, so Price.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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