Aktive Investmentfonds hinken hinterher
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London (GodmodeTrader.de) - Für aktive Fondsmanager war 2018 das schwierigste Jahr seit der Finanzkrise 2008: In einem Umfeld politischer sowie wirtschaftlicher Unsicherheiten, anlageklasseübergreifender Kursrückgänge und Ungewissheiten über die Entwicklung der Zinssätze konnte nur rund jeder vierte aktive Fonds (24 Prozent) eine höhere Performance als seine Benchmark erzielen. Zum Vergleich: 2017 gelang dies noch etwa der Hälfte (48 Prozent), im Zehnjahresdurchschnitt immerhin rund einem Drittel (32 Prozent). Das zeigt die sechste Ausgabe der jährlichen Studie „Analysing active & passive fund performance“ von Lyxor Asset Management.
Trotz dieser ernüchternden Bilanz kommen die Experten zum Fazit, dass Anleger gerade in einem fortgeschrittenen Konjunkturzyklus von der richtigen Balance zwischen Aktiv und Passiv profitieren.
Für die diesjährige Ausgabe hat das Lyxor-Research-Team seine Studie deutlich erweitert und erstmal auch alternative UCITS-Fonds untersucht. Insgesamt hat das Research-Team die Performance von rund 7.000 aktiv gemanagten Fonds mit Sitz in Europa analysiert – das entspricht 32 aktiven Anlageuniversen (28 traditionelle und 4 alternative) und insgesamt 1,6 Billionen Euro an verwaltetem Vermögen.
Eine besonders schwache Wertentwicklung wiesen 2018 der Studie zufolge Fondsmanager aktiver Rentenfonds auf. Denn während immerhin 27 Prozent der aktiven Aktienfonds ihre Benchmarks übertroffen hätten, habe diese Quote auf der Rentenseite bei gerade einmal 18 Prozent gelegen. „Die unterdurchschnittliche Wertentwicklung resultiert daher, dass die aktiven Rentenfondsmanager im Verhältnis zu ihren Benchmark-Indizes geringere Risiken in ihr Portfolio aufgenommen haben. Darüber hinaus haben sie die Umkehr des Kreditzyklus und die Entwicklung der Zinsspanne nicht hinreichend antizipiert, was ihre kollektive Leistung zusätzlich negativ beeinflusst hat“, sagt Jean-Baptiste Berthon, Senior Cross-Asset-Stratege bei Lyxor Asset Management.
2018 sei auch für UCITS-konforme „Long/Short-Equity“-Hedgefonds ein schwaches Jahr gewesen. Allerdings hätten alternative Fonds ihre Benchmarks insgesamt noch öfter übertreffen können als traditionelle, rein aktiv gemanagte „Long-Only“-Aktienfonds. Hedgefonds hätten 2018 besonders unter dem Anstieg der Volatilität und dem Einbruch der Aktienmärkte gelitten, insbesondere im vierten Quartal. Über einen längeren Beobachtungszeitraum hätten sie jedoch überdurchschnittlich positive Resultate abgeliefert: Im Fünfjahresdurchschnitt habe jeder zweite Hedgefonds (50 Prozent) seine Benchmark geschlagen, heißt es weiter.
Zudem sei es 2018 für Anleger schwerer denn je gewesen, in einen der wenigen erfolgreichen aktiven Fonds zu investieren. Denn die insgesamt schwache Performance sei mit unterdurchschnittlichen Performance-Spreads einhergegangen. Mit anderen Worten seien die Fondsmanager im relativen Vergleich zueinander weniger Wetten eingegangen als in der Vergangenheit und hätten daher im Kollektiv eine Underperformance aufgewiesen. „Der Markt hat 2018 auf Fundamentaldaten phasenweise unter- und überreagiert, was aktiven Fondsmanagern die Arbeit erheblich erschwert hat. Außerdem sank der Anteil der Gewinne aus Unternehmensspezifika nach Gewinnmeldungen auf einen historischen Tiefstand“, so Berthon.
Die Experten von Lyxor sind davon überzeugt, dass die relative Attraktivität von aktiv und passiv gemanagten Fonds zueinander je nach Phase im Konjunkturzyklus schwankt. „In rezessiven Phasen sollten Anleger vermehrt auf aktiv gemanagte Alternative Investmentfonds und Publikumsfonds setzen. In der frühen Phase des Zyklus hingegen ist Beta die dominierende Performance-Quelle und passive Vehikel sind zu bevorzugen“, erklärt Marlene Hassine Konqui, Head of ETF Research bei Lyxor Asset Management, und fügt an: „In der Mitte und im späten Verlauf des Zyklus, die durch eine fragilere Marktrichtung gekennzeichnet sind, profitieren Anleger hingegen von der richtigen Kombination aus Aktiv und Passiv."
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