Kommentar
09:30 Uhr, 09.08.2021

Aktienmarkt: Wann kommt der Ausbruch nach oben?

Der Dax schleppt sich seit zwei Monaten seitwärts, der S&P 500 ebenfalls seit Wochen. Kommt der große Ausbruch nach oben noch im Sommer?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 15.787,14 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 4.436,52 Pkt (S&P) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 15.787,14 Pkt (XETRA)
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 4.436,52 Pkt (S&P)

Dass der Dax nicht mehr vom Fleck kommt, ist keine Überraschung. Im Dax gibt es kaum Aktien, die vom Trend der Pandemie (zu Hause bleiben) profitieren. Dem Index fehlt es an Schwergewichten wie in den USA. Dort machen Apple, Facebook, Alphabet, Amazon und Microsoft mehr als 20 % des Index aus. Der Dax hat ein stärkeres Gewicht auf Industrietitel. Das macht sich seit zwei Monaten bemerkbar. Das ist ungefähr der Zeitpunkt, als klar wurde, dass die Delta-Variante des Coronavirus Probleme bereiten könnte. Indizes, in denen zyklische Werte wie Industrieaktien übergewichtet sind, hatten da Probleme vom Fleck zu kommen. Wie lange die Outperformance von „stay at home“ Aktien anhält, müssen wir abwarten. Seit Pandemiebeginn haben wir drei große Rotationen erlebt. Zu Pandemiebeginn waren stay at home Aktien klarer Gewinner. Die Outperformance hielt bis in den Herbst an. Dann kamen die Impfstoffe und alles, was von der Öffnung der Wirtschaft profitieren würde, war gefragt.


Dazu zählten Industrieaktien ebenso wie Aktien von Dienstleistern (z.B. Tourismus). Von März bis Mai gab es zwischen diesen zwei Gruppen an Aktien keinen klaren Gewinner oder Verlierer. Seit Mitte Mai ist stay at home wieder gefragt. In den USA sind diese Unternehmen Schwergewichte. Wenn diese nun outperformen, wieso kommt dann auch der S&P 500 nicht mehr vom Fleck?

Outperformance kann auf mehrere Arten zustande kommen. Stay at home Aktien können schneller steigen als die andere Gruppe („go out“). Das ist jedoch nicht der Fall. Go out Aktien fallen, stay at home stagniert im besten Fall. Damit fällt eine Gruppe von Aktien, die andere tendiert seitwärts.

Dass der S&P 500 bisher nicht gefallen ist, liegt an der Gewichtung der beiden Gruppen. Technologie und Pharma, das gerade von der Lage profitiert, sind mit 40 % gewichtet. Diese beiden Sektoren halten den Index vergleichsweise stabil.


Nun stellt sich unweigerlich die Frage, wie lange dieses Patt anhält. Die Delta Variante hat bisher nicht dafür gesorgt, dass stay at home Aktien deutlich ansteigen. Das mag anders sein, wenn sich die Lage weiter zuspitzt. Momentan ist das nicht der Fall und Anleger warten stattdessen ab, ob die stay at home Unternehmen in ihre hohen Bewertungen hineinwachsen können.

Der nächste Impuls müsste also von der anderen Gruppe kommen. Wie wahrscheinlich das ist, kann man sich bei der aktuellen Lage denken. Auf einen Ausbruch nach oben müssen Anleger daher noch warten. Es könnte Wochen dauern, bis eine Entscheidung fällt. Auf der Oberseite verpasst man im August voraussichtlich wenig. Das ist ein guter Zeitpunkt, um in den Urlaub zu gehen. Genau das mache ich jetzt auch.

Clemens Schmale


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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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