Kommentar
21:58 Uhr, 16.01.2019

Aktienmarkt: Die nächsten Jahre werden nicht leicht

In den letzten 12 Monaten konnte man mit Aktien nichts gewinnen. Wen das ärgert, sollte die nächsten Jahre abwarten.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 2.619,26 Pkt (Chicago Mercantile Exchange) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 24.238,26 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.619,26 Pkt (Chicago Mercantile Exchange)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 24.238,26 $ (NYSE)
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 10.931,24 Pkt (XETRA)

The trend is your friend. An dieser Börsenweisheit ist viel dran. Ein klarer Trend ist einfach schön, vor allem, wenn es ein Aufwärtstrend ist. Man muss nur einmal kaufen und dann abwarten. Im besten Fall kann man Jahre später ein Plus von 100-200 % verbuchen.

Langfristig, so heißt es, steigen die Börsen immer. Es kann aber auch einmal länger dauern, bis neue Hochs erreicht werden. In den USA ist eine regelmäßige Wartezeit von 7-27 Jahren möglich. Spätestens nach 20 Jahren fragt man sich, ob die Börse wirklich immer steigt (Grafik 1).


Wer vor 20 Jahren schon aktiv war, musste lange warten, bis die Hochs aus dem Jahr 2000 wieder erreicht wurden. Als es soweit war, versiegte der Bullenmarkt und man musste noch einmal 5 Jahre länger warten. Zwischen den immer wieder lang andauernden Seitwärtsphasen gibt es rekordverdächte Bullenmärkte, allen voran jenen von 1982 bis 2000.

Von der 18-jährigen Ausnahme abgesehen ist der Regelfall ein anderer. Häufig sind es nur 5-10 Jahre, in denen der Markt steigt, bevor er wieder 10-27 Jahre einschläft. Hinter uns liegen 5 gute Jahre. Das heißt, dass man so langsam wieder an eine Seitwärtsbewegung denken kann.

Natürlich kann man auch die positive Sichtweise einnahmen und von weiteren 5 fetten Jahren ausgehen, doch woher sollen die kommen? Die Bewertung des Aktienmarktes ist bestenfalls anständig, schlechtestenfalls überhöht. Das globale Wachstum kühlt sich ab und die Zeit der Sonderkonjunktur, gesponsert von China, ist endgültig vorbei.

Auch in den USA selbst gibt es kaum Argumente für eine endlose Fortsetzung der Rekordjagd. Unternehmen sind hoch verschuldet (Grafik 2). Der aktuelle Verschuldungsgrad wurde bisher nur während einer Rezession erreicht. Heute haben wir es, obwohl die Konjunktur noch boomt.

Früher oder später wird eine Konsolidierung einsetzen. Da die Verschuldung schon jetzt so hoch ist und nicht erst durch eine Rezession stark steigt, wird die Konsolidierung lange dauern. Ein solches Deleveraging kann viele Jahre in Anspruch nehmen und es wird dieses Mal so groß sein wie bisher noch nie.

US-Konsumenten sind immer noch dabei, den Schuldenberg abzubauen (Grafik 3). Immerhin ist die Bilanz der Haushalte dadurch wieder einigermaßen solide und wirkt während der nächsten Rezession als kleiner Puffer. Trotz des Abbaus der Verschuldung ist die Quote heute immer noch so hoch wie 2002. Es dauert wirklich sehr lange, bis das Deleveraging beendet ist.


Müssen Unternehmen erst einmal damit beginnen, Dividenden und Aktienrückkäufe zu stutzen (wurden ja schön auf Kredit finanziert), kann man kaum neue Allzeithochs erwarten. Der Markt ist auf dem jetzigen Niveau vermutlich an der oberen Grenze einer Range, die uns jahrelang begleiten wird.

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6 Kommentare

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  • Unzenkönig
    Unzenkönig

    Uiiuii,

    Sie machen aber jetzt der Generation "Zukunft" gerade wenig Hoffnung.

    Ich bleib derweil mal meinem Nicknamen treu und sitze meinen faulen Aktienzauber weiter aus und bei fallenden "Ge(o)ldkursen tausche ich weiter Papier gegen Ge(o)ld.

    Grüsse an das Go- Team.

    19:32 Uhr, 17.01.2019
  • fabrice
    fabrice

    Auf Worte müssen Taten folgen, d.h Godmod Trader kann schliessen da es ja eh nichts mehr zu berichten gibt. Auch in Seitwärtsphasen gibt es immer ups and downs, die ups reichen völlig aus un mit den richtigen Aktien outzuperformen.

    14:54 Uhr, 17.01.2019
    1 Antwort anzeigen
  • muckele1
    muckele1

    ...einfach mal den Nikkei anschauen. Auch nach nun mehr als 30 Jahren noch Ewig von seinem damaligen Hoch entfernt. So viel zum Thema Börsen und Aktien steigen immer. Wer damals im Hoch kaufte darf heute noch einen Verlust von 30 oder 40% verbuchen...ohne die Teuerung des Geldes zu berücksichtigen.

    22:19 Uhr, 16.01.2019
  • CKT7985
    CKT7985

    Wobei auch stagnierende Märkte bzw. Seitwärtsphasen kein echtes Problem darstellen, wenn man die richtige Strategie fährt und dazu gehört insbesondere eine Dividendenstrategie auf Grundlage ein breit diversifizierten Aktiendepots.

    Fährt man damit im Durchschnitt 3-5% persönliche Dividende ein, tun die o. g. Phase auch nicht sonderlich weh, zumal jede andere Anlageklasse selbst bei stagnierenden Märkten unterperformt.

    Für mich ist der passive Cashflow, dessen Stabilität und stetiger Ausbau wichtig.Und wenn Aktien geraume Zeit mal nicht steigen, umso besser für all die Werte, die sich auf meiner Watchlist tummeln oder wo ich aufstocken möchte. Denn sie laufen mir nicht davon.

    Der Cash Flow allein würde mir schon reichen zumal er stetig zunimmt wenn auch im kleineren Stil

    22:12 Uhr, 16.01.2019

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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