Kommentar
09:30 Uhr, 07.12.2019

Aktienmarkt: Die größte Bullenfalle aller Zeiten?

Der Markt steigt und das bringt immer mehr Anleger dazu, jetzt noch einzusteigen und der Rally hinterherzulaufen. Ein solches Verhalten stellt sich meist als Fehler heraus.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.459,63000 $/oz. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 3.145,91 Pkt (CME) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.459,63000 $/oz. (FXCM)
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 3.145,91 Pkt (CME)

Es ist gerade einmal ein Quartal her, da herrschte Untergangsstimmung. Die Zinskurve war gerade invertiert. Einer solchen Inversion folgt praktisch immer eine Rezession. Ökonomen haben auch heute noch kein gutes Wort über die Wirtschaft zu verlieren. Der Markt steigt trotzdem.

Das ist gar nicht ungewöhnlich. Die Inversion der Zinskurve ist gar nicht das Problem. Solange sie weiter fällt, steigt der Markt im Normalfall. Nun steigt die Zinskurve wieder an und der Markt steigt auch. Das ist in der Tat ungewöhnlich und lässt eigentlich nur einen Schluss zu.

Nicht jeder Inversion folgte auch sofort eine Rezession. Ende der 90er Jahre erlebten wir das, was wir heute auch sehen. Die Kurve invertiert, die Notenbank senkte die Zinsen, die Kurve war wieder positiv und der Markt stieg noch zwei Jahre lang. Erst dann, also über zwei Jahre nach dem ersten Schrecken, kam dann die „echte“ Inversion, die zur Rezession führte.

Immer mehr Hinweise deuten an, dass wir uns genau in diesem Szenario befinden. Damit ist diesmal zwar nicht alles anders, aber wir befinden uns in einer der seltenen Ausnahmen zur Regel. In einem solchen Szenario hat der Markt trotz wieder steiler werdender Zinskurve noch viel Benzin im Tank.

S&P 500
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Konkret kann der Markt noch über 300 Handelstage lang steigen (Grafik 1).


Gold steigt in einer solchen Phase ebenfalls. Hier kommt es aktuell zu einer Divergenz. Seit Invertierung der Zinskurve im August ist Gold eher schwach. Der Aktienmarkt hingegen verhält sich so wie er sollte (Grafik 2). Er tut dies allerdings besonders gut und steigt deutlich schneller als zu erwarten war.

Gold ist normalerweise die bessere Alternative über einen Zyklus wie wir ihn aktuell haben.
Gold
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    JFD Brokers

Der Goldpreis steigt schneller als Aktien. Das Verhältnis von Gold zu Aktien steigt daher an (Grafik 3). Derzeit fällt das Verhältnis. Das ist vollkommen untypisch.


Es passt allerdings zu der Hypothese, dass im Markt aktuell zu viel Optimismus ist und Aktien fast schon alles eingepreist haben, was das Mid-Cycle Adjustment der Notenbank zulässt. In diesem Szenario ist die Rezession nur verschoben, nicht aufgehoben. Der Markt hat einfach noch einmal zwei Jahre gewonnen.

Das ist inzwischen in den Kursen reflektiert. Eine Übertreibung wie Ende der 90er Jahre kann den Markt überschießen lassen. Persönlich halte ich das aktuell für wahrscheinlich. Der Theorie nach bewegen wir uns in einer Bullenfalle. Anleger lassen sich von Zinssenkungen einlullen und rennen der Rally hinterher. Am Ende kommt es zum bösen Erwachen.

Praktisch gibt es Unterschiede zu früheren, ähnlichen Setups. Demnach hat der Markt noch einmal ein wenig Luft nach oben. Fundamental gerechtfertigt ist das nicht. Es ist einfach eine Übertreibung. Die endet immer böse, aber aller Wahrscheinlichkeit nach noch nicht jetzt.


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264 Kommentare

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  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Schau dir die Beiträge der letzten Wochen an, wie oft trend - x, Drago und Ferrero mich beleidigt haben, ohne, dass ich mit Beleidigungen angefangen habe. Wozu auch? Ich sage, wie ich die Situation an den Börsen sehe, aber die kommen damit nicht klar und müssen beleidigen. Und trend-x weiß natürlich immer, was ich im Depot habe usw. (Thema Bitcoin).

    20:22 Uhr, 10.12.2019
    1 Antwort anzeigen
  • amateur
    amateur

    ...also heute hat trend-x das Rumstinken angefangen...Ansonsten cool bleiben, wer an der Börse dauernd verliert, sollte einfach aufhören...gut für Geldbeutel und Nerven - für das Lebensgefühl sowieso...

    20:16 Uhr, 10.12.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Dragoslav
    Dragoslav

    Orthografie ist das eine. Semantik das andere. Daher nehme ich ihm nicht mal seine 20 Jahre Börsenerfahrung ab. Es sei denn,er wurde hinterm Desk gezeugt.

    18:42 Uhr, 10.12.2019
    3 Antworten anzeigen
  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Nicht weinen, wenn ihr in den nächsten Monaten seht, dass die Börsen einfach nicht crashen wollen. Ich hab ein Tempo für euch. Könnt ihr euch teilen 🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣

    17:46 Uhr, 10.12.2019
  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Ich hoffe, ihr seid bereit für den nächsten Schub beim Dow Richtung 30.000.

    17:32 Uhr, 10.12.2019
  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Stimmt, bald ist der 15. und ich muss Angst haben 🤣 Fall ruhig Nasdaq, nur zu 😂

    16:34 Uhr, 10.12.2019
  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Noch einer, der das Denken nicht erfunden hat. In der Regel geht ein Mensch arbeiten und es kommt Geld rein (mit dem man nachkaufen kann, wenn man möchte) und außerdem kann man zwischendurch Teilgewinne realisieren und bei guter Gelegenheit nachkaufen. Aber Leute, die nicht so weit denken können, können nur blöd lachen.

    15:45 Uhr, 10.12.2019
  • Chamäleon
    Chamäleon

    wie war das noch wenn man all in ist ? dann kann man genau wieviel kaufen ?....😂😎

    15:38 Uhr, 10.12.2019
    1 Antwort anzeigen
  • trend-x
    trend-x

    Vorsicht an der Bahnsteigkante, der Short Express läuft ein...

    14:21 Uhr, 10.12.2019
  • trend-x
    trend-x

    nach 10 Jahren Dummbeutel-Long-Only-Glück-ohne-Können-Markt, sollten jetzt mal mindestens 3 Jahre die Bären am Zug sein...

    13:55 Uhr, 10.12.2019
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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